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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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DENKST!/
    … berührte eine unnachgiebige, leblose Oberfläche. Hier gab es keine Verbindung, keine Quelle, keinen Puls; es war nur eine Illusion.
    /John, stürz jetzt bloß nicht in die Fugue … es ist … /
    /Nichts! Es ist nichts!/
    Das Quarx rang um Worte. /Es ist eine … vorbereitete Kulisse, John!/
    /Was? Eine vorbereitete Kulisse?/ In dem Bild stieg seine Frustration empor wie eine Wolke toxischen Rauchs. / Wofür ist diese Kulisse vorbereitet?/
    /Ich musste schnell handeln. Du bist davongeglitten, und das war das Beste, was ich erschaffen konnte. Das Beste, was ich erschaffen konnte!/
    /Das Beste, was du erschaffen konntest!/, stöhnte er. /Es ist eine Fälschung!/ Eine zermalmende Depression umschloss ihn, und ihm wurde die völlige Leere der Illusion bewusst.
    /Warte, gib mir einen Moment Zeit, John! Lass mich versuchen, es echt zu machen! Halt noch einen Moment aus. Versuche es … warte! … Jetzt!/
    Eines der Schalttafel-Fenster der DatenVerbindung pulsierte in hellem Smaragdgrün auf, hob sich ab von einer Aura, die im Rot eines Sonnenuntergangs leuchtete. Der Zorn, der Bandicut umwirbelt hatte, entschwand schließlich, ließ ihn atemlos, aber klaren Verstandes zurück. Plötzlich erkannte er, was das Quarx ihm zu vermitteln versuchte. Die Illusion hatte die Fugue kurzgeschlossen; und dieses blinkende Licht war die einzige Verbindung, die das Quarx für ihn ohne sein NeuroLink herstellen konnte. Es war eine Verbindung zum Quarx. So fremdartig wie das Datennetz.
    /Klinke dich ein und stell mir Fragen/, forderte das Quarx ihn sanft auf.
    Bandicut nickte sich selbst zu, schluckte und schämte sich ein wenig für seine bereits verrauchte Wut. Verzweifelt hoffte er, diese Verbindung könne mehr sein, als er augenblicklich für möglich hielt, und mit seinen Gedanken griff er nach der pulsierenden Schalttafel und stöpselte sich ein. Alle Außenwahrnehmungen seiner Sinne fielen von ihm ab, als die Dunkelheit in gänzlich umschloss, eine Dunkelheit, die jedoch mit Energie gefüllt war …
    -‹mode-level shift›-
    /Bist du hier?/, flüsterte er erstaunt.
    »Frag mich, was du wissen willst. »
    Er hörte die Stimme des Quarx, nur klang sie anders … tiefer und volltönender, genau wie eine Informationsquelle, die ihm durch das Datennetz antwortete.
    Bandicut seufzte in unerwartetem Genuss, und ihn durchwogte ein unbeschreiblich starkes Verlangen, das jedoch so rasch wieder nachließ, wie es aufgekommen war. Benommen flüsterte er: /Ich will wissen, woher du kommst und warum du hier bist. Und ich will ganz genau wissen, was du von mir willst./
    »Ich will es versuchen. Wo soll ich anfangen?»
    Bandicut zuckte im Geiste die Schultern. /Am Anfang, schätze ich./
    »Am Anfang der Zeit? Das habe ich nicht miterlebt. »
    Bandicut setzte zu einer scharfen Erwiderung an, erkannte aber dann, dass das Quarx sich in Humor übte, um die Stimmung aufzulockern. Er rang sich ein leises Glucksen ab. /Also schön, du kannst an einem späteren Zeitpunkt ansetzen. Konzentriere dich dabei ausschließlich auf deine persönliche Lebenszeit. Es sei denn natürlich, du bist wirklich schon uralt – in diesem Fall fängst du einfach damit an, was du von mir willst. Dann arbeitest du dich dann langsam in der Zeit zurück./
    Einen quälenden Moment lang herrschte Schweigen.
    »Ich … nein … nicht uralt, jedenfalls nicht in dem Maße, das dir vorschwebt. Es stimmt, ich habe … gewissermaßen … schon vor Millionen von Jahren gelebt, aber nur … . tja … weil ich mich in Stasis befand – im Translator … »
    Bandicut versuchte, die Aussage zu begreifen, und runzelte die Stirn. /Du wirst also nicht uralt, aber du hast – gewissermaßen – schon vor Millionen von Jahren gelebt?/
    »Ja, aber all diese Jahre zählen nicht, verstehst du, wegen der Stasis … wenn du aber einen quarxischen Lebenszyklus begreifen willst, solltest du zunächst fragen … »
    Bandicut spürte, dass er auf mentalen Treibsand zuglitt und unterbrach das Quarx. /Also schön, warte mal! Wie wär’s, wenn du mir das Ganze später erklärst./ Er stockte, als er spürte, dass das Quarx wegen der Unterbrechung verunsichert war. /Fangen wir mit der Gegenwart an und diesem »Auftrag«, den du erfüllen sollst. Was willst du hier? Was hat es mit deinen Bemerkungen über die Erde und dieser gewissen Gefahr auf sich?/
    Das Quarx zauderte, als bereite ihm die Frage Unbehagen. Bandicut wurde allmählich ungeduldig, aber bevor er nachhaken konnte, meldete sich das

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