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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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mit einzubinden. »Julie Stone von ExoArch. John Bandicut, Schürfdienst.«
    Bandicut schluckte, nickte und versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. »Ich, äh … ja, ich glaube, wir sind uns schon begegnet.«
    Julie streckte ihm die Hand entgegen. »Im Erholungszentrum. Ich habe Ihnen bei einigen Partien EiniSteini zugesehen, aber ich glaube nicht, dass wir einander vorgestellt wurden.« Ein Lächeln huschte ihr über das Gesicht, dann wurde ihr Ausdruck unergründlich. Hübsch sieht sie aus, dachte Bandicut, mit ihrem kurzen braunen Haar und den blauen Augen. Vermutlich denkt sie insgeheim: ›Das ist also der Freak, der seine Neuros verbruzzelt und obendrein noch einen Rover demoliert hat – ganz zu schweigen davon, dass er die halbe Station für einige Stunden aufgehalten hat. Von dem sollte ich mich wohl besser fern halten. ‹
    Bandicut war kurz versucht, die beiden Frauen mit Charlie bekannt zu machen, dann aber errötete er, weil er Julie noch immer die Hand schüttelte. »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, krächzte er und ließ ihre Hand los.
    »Sie hatten wohl einen anstrengenden Tag«, erwiderte sie. »Georgia hat mir gerade davon erzählt.«
    Großartig, stöhnte Bandicut innerlich. Er atmete durch und nickte. »Ich hab schon bessere Tage erlebt. Ich wollte mich gerade … informieren, wohin man mich versetzt hat.«
    »Na, dann viel Glück«, antwortete Julie.
    »Kopf hoch, Bandie«, tröstete Georgia ihn, setzte sich wieder mit Julie in Bewegung und tätschelte ihm im Vorübergehen den Arm.
    Danke, flüsterte Bandicut lautlos. Er seufzte und folgte den Frauen, jedoch so langsam, dass sie deutlich vor ihm durch die Schotttür verschwanden.
    ///Dir war in Gegenwart dieser Frauen anscheinend recht unbehaglich zumute///,
    stellte das Quarx fest.
    Bandicut zuckte die Achseln. /Nicht in Georgias Gegenwart. Sie ist sehr umgänglich. Natürlich ist sie verheiratet – vielleicht ist sie ja deswegen so umgänglich. Keine Bedrohung, weißt du. Aber die andere -/ Er zögerte.
    ///Julie?
    Passt sie nicht in deine Vorstellung von …
    Freundlichkeit?///
    /Hm-m. Deswegen war ich … tja. Ich rechne immer mit dem Schlimmsten, wenn ich eine Frau treffe, die ich mag, weißt du. Ich male mir immer aus, dass etwas schief läuft, dass sie am Ende … nicht … ich weiß nicht warum./
    ///Hm.///
    /Was meinst du mit »Hm«? Du hast nicht vor, mich einer Psychoanalyse zu unterziehen, oder?/
    ///Tja, nein, aber … ich habe mich nur gefragt … verhältst du dich Frauen gegenüber immer so?///
    Bandicut blieb wieder an einem Fenster stehen und presste die Finger auf das Superthermglas. Auf der anderen Seite dieser Fensterscheibe war eine verdünnte Atmosphäre, deren Temperatur viel näher am absoluten Nullpunkt lag als die Temperatur im Korridor, die ihn am Leben erhielt. Manchmal lenkte es ihn ab, an solche Dinge zu denken, im Moment jedoch half es ihm sehr dabei, seine Gedanken zu sammeln. /Ich habe nicht sonderlich viele Beziehungen zu Frauen, Charlie, abgesehen von wenigen … Freundinnen … wie Georgia./ Das Quarx schwieg einen Augenblick lang.
    ///Habe ich in dir nicht ein Bild von einer … Nichte erhascht?///
    /Dakota? Nun ja – sie wurde zur Waise, als der Rest meiner Familie im Ärmelkanaltunnel umgekommen ist. Aber Charlie, sie ist noch ein Kind und außerdem mit mir verwandt. Das ist also kaum das Gleiche wie mit anderen Frauen./
    ///Aber du schickst ihr einen Teil deines Einkommens?///
    Bandicut zuckte die Schultern. /Na und? Ich konnte ja wohl nicht zulassen, dass sie von der Familie meiner Schwägerin abhängig ist oder?/
    ///Äh … ///
    /Sie ist ein nettes Kind, die kleine Dakota. Ich möchte, dass sie eine echte Chance im Leben hat, wenn sie erwachsen ist./ Bandicut wandte sich seufzend vom Fenster ab. /Jetzt muss ich aber nachsehen, wo ich morgen zur Arbeit eingeteilt bin. Willst du mitkommen?/ Er setzte seinen Weg durch den Korridor fort und kam an mehreren Leuten vorbei, deren Blicke er mied.
    ///Ho ho. John, ich hab eine Idee. Gibt es im Augenblick etwas, das du unbedingt erledigen musst?///
    /Abgesehen davon, die aktuellen Dienstmitteilungen abzurufen? Ich glaube nicht./ Er dachte an den Schlaf, den er dringend benötigte, falls er am nächsten Tag zum Schürfdienst eingeteilt war. /Außer … /
    ///Schlafen kannst du später. Ich glaube, meine Idee wird dir gefallen.///
      /Ich bin ganz Ohr./
    ///Gut.
    Kennst du einen Ort,
    an dem du dich ins Datennetz einklinken könntest,
    wenn du noch dein Neuro

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