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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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waren da und Reza auch. Während Maryam und Ali mit den beiden Kindern von Reza und Essey spielten, suchten wir alle nach einer Lösung für das augenblickliche Dilemma. Alle diese Leute hatten in der Vergangenheit Moody in seinem Kampf gegen mich geholfen und unterstützt, aber sie hatten aus ihren vernünftig erscheinenden Motiven gehandelt. Sie waren pflichtbewusste Moslems. Sie mussten Moodys Recht respektieren, seine Familie zu beherrschen. Aber sie waren auch meine Freunde, und sie alle liebten Mahtab. Sogar in dieser verdammten Islamischen Republik wussten sie, dass ein Ehemann und Vater die Dinge zu weit treiben konnte.
    Niemand wollte zur Polizei gehen, ich am allerwenigsten. Vor Reza und Essey wagte ich nicht, mit Ellen und Hormoz über die Botschaft zu diskutieren. Selbst wenn ich es getan hätte, wusste ich doch, dass sie jeden weiteren Kontakt mit amerikanischen oder Schweizer Beamten ablehnen würden. Das brachte uns in eine Zwickmühle. Man konnte nichts weiter tun, als zu versuchen, mit Moody vernünftig zu reden, und wir alle wussten, dass er nicht vernünftig diskutieren konnte. Jetzt nicht. Und vielleicht nie wieder.
    Ich bemühte mich, meinen aufsteigenden Zorn zu unterdrücken. Verprügelt ihn! Sperrt ihn ein! Schickt mich und Mahtab nach Hause in die Vereinigten Staaten! Ich wollte schreien und sie auf die naheliegende Lösung dieses schrecklichen Durcheinanders stoßen. Aber ich musste die Angelegenheit von ihrem Standpunkt aus sehen. Ich musste eine Art Zwischenlösung finden, zu der auch sie stehen konnten. Aber anscheinend gab es keine.
    Mitten in unserem Gespräch hörten wir, dass sich die Haustür öffnete und wieder schloss. Reza ging in die Halle, um zu sehen, wer gekommen war, und brachte Moody mit in die untere Wohnung. »Wie bist du herausgekommen?«, wollte er von mir wissen. »Warum bist du hier unten?« »Essey hat einen Schlüssel.«, erklärte ich. »Sie hat mich heruntergeholt.« »Gib ihn her!«, schrie er. Essey fügte sich gehorsam. »Es ist in Ordnung, Da’idschan.«, sagte Reza sanft und versuchte, besänftigend auf Moodys offensichtlichen Wahnsinn einzuwirken. »Was machen die denn hier?«, schrie Moody und gestikulierte wie verrückt in Richtung von Ellen und Hormoz. »Sie versuchen, zu helfen.«, sagte ich. »Wir haben Probleme. Wir brauchen Hilfe.« »Wir haben keine Probleme.«, tobte Moody. »Du hast Probleme.« Er drehte sich zu Ellen und Hormoz um. »Verschwindet und lasst uns allein.«, sagte er. »Dies hier geht euch gar nichts an. Ich will nicht, dass ihr noch irgendetwas mit ihr zu tun habt.« Zu meinem Entsetzen standen Ellen und Hormoz sofort auf, um zu gehen. »Bitte, geht nicht.«, bettelte ich. »Ich habe Angst, dass er mir wieder weh tut. Er wird mich umbringen. Wenn er mich umbringt, wird nie jemand davon erfahren. Bitte, geht nicht, lasst mich hier nicht allein.« »Wir müssen gehen.«, sagte Hormoz. »Er hat gesagt, dass wir gehen sollen, und es ist seine Entscheidung.« Sobald sie weg waren, zerrte Moody mich nach oben und schloss sich mit mir ein. »Wo sind Mammal und Nasserine?«, fragte ich nervös. Wegen deines schlechten Benehmens konnten sie es hier nicht mehr aushalten.«, sagte Moody. »Sie wohnen jetzt bei Nasserines Eltern. Sie sind aus ihrem eigenen Haus vertrieben worden.« Seine Stimme wurde lauter. »Dies geht sie nichts an. Es geht niemanden sonst etwas an. Du sprichst besser mit keinem anderen darüber. Ich werde jetzt die Dinge in die Hand nehmen. Ich werde alles und jeden zurechtstutzen.« Zu ängstlich, um mich gegen ihn zu wehren, saß ich still da, als er viele Minuten lang tobte und schrecklich schimpfte. Wenigstens schlug er mich nicht.
    Wir blieben in der Nacht zusammen in der Wohnung, lagen im selben Bett, aber so weit wie möglich getrennt, und hatten einander den Rücken zugedreht. Moody schlief, aber ich wälzte und drehte meinen schmerzenden Körper hin und her und versuchte, Trost zu finden, obwohl es keinen gab. Ich machte mir Sorgen um Mahtab, weinte um sie, versuchte, in Gedanken mit ihr zu reden. Ich betete und betete.
    Am Morgen zog sich Moody für die Arbeit an, wählte einen anderen Anzug, nicht mehr den, den ich am Tag zuvor ruiniert hatte. Als er ging, schnappte er sich Mahtabs Hasen. »Sie will ihn haben.«, sagte er. Dann war er verschwunden. Ich lag noch lange, nachdem Moody gegangen war, laut weinend im Bett: »Mahtab! Mahtab! Mahtab!« Mein Körper fühlte sich an wie ein einziger

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