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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Gehen fertig, aber gerade, als wir aus der Haustür gehen wollten, klingelte das Telefon. 
    »Es ist für dich.«, sagte Nasserine argwöhnisch. »Eine Dame, die Englisch spricht.« Sie übergab mir den Hörer und bewachte mich, während ich sprach. »Hallo?« »Hier ist Helen«, sagte eine Stimme. Ich war überrascht und erschrocken, dass jemand von der Botschaft hier anrief, aber ich zwang mich, meine Besorgnis vor Nasserine zu verbergen. »Ich muss unbedingt mit Ihnen spreche.n«, sagte Helen. »Sie müssen sich verwählt haben«, antwortete ich. Helen ignorierte die Bemerkung, war sich aber meiner schwierigen Lage bewusst. »Ich wollte Sie eigentlich nicht zu Hause anrufen.«, entschuldigte sie sich. »Aber es hat sich jemand mit uns wegen Ihnen in Verbindung gesetzt, und ich muss darüber mit Ihnen sprechen. Rufen Sie mich an, oder kommen Sie so schnell wie möglich vorbei.« »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«, log ich. »Sie haben sich sicher verwählt.« In dem Moment, als ich eingehängt hatte, drehte Nasserine sich auf dem Absatz um, ging mit schnellen Schritten in unser Schlafzimmer und weckte Moody aus seinem Nachmittagsschlaf. Ich war wütend auf sie, hatte aber in dem Augenblick keine Gelegenheit, mich mit ihr auseinanderzusetzen, weil Moody seinen Zorn gegen mich richtete.
    »Von wem war der Anruf?«, fragte er. »Ich weiß nicht.«, stotterte ich. »Irgendeine Frau. Ich weiß nicht, wer sie war.« Moody war völlig aus dem Häuschen. »Du weißt ganz genau, wer es war!«, schrie er. »Und das will ich jetzt sofort wissen.« »Ich weiß es nicht.«, erwiderte ich und versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben, während ich mich zwischen ihn und Mahtab schob, für den Fall, dass er wieder gewalttätig werden sollte. Nasserine, die pflichtbewusste islamische Schnüfflerin, zog Amir in eine Ecke. »Ich will alles wissen, was sie gesagt hat.«, verlangte Moody. »Es war eine Frau, die fragte: 'Ist da Betty?' Ich sagte, 'Ja.', und sie sagte, 'Geht es Ihnen und Mahtab gut?'. Ich sagte ihr: 'Ja, es geht uns gut', und das war das Ende des Gesprächs. Wir wurden unterbrochen.« »Du weißt, wer es war.«, warf Moody mir vor. »Nein, das weiß ich nicht.«
    Durch den Schleier seines unterbrochenen Schlafes und mit seinem fragwürdigen Urteilsvermögen versuchte er, das Problem logisch anzugehen. Er wusste, dass die Botschaft versuchte, mich zu erreichen, wusste aber nicht, dass auch ich das wusste. Er beschloss, an meine Unwissenheit zu glauben, aber er war sichtlich aufgebracht, dass jemand - höchstwahrscheinlich jemand von der Botschaft - meine Spur bis Zu Mammals Haus verfolgt hatte. »Pass auf.«, sagte er dann zu Nasserine, und wiederholte seine Warnung am Abend Mammal gegenüber. »Jemand ist hinter ihr her. Vielleicht gabeln sie sie einfach irgendwo von der Straße auf.«
    Der Telefonanruf verursachte in den nächsten Tagen noch ziemlich viel Verwirrung bei mir. Was konnte so wichtig sein, dass Helen mich zu Hause anrief? Sie wusste, welche Risiken sich durch Moodys Stimmungen ergaben. Was immer sich ereignet hatte, war diese Wert. Eine Woche lang musste ich mit nichts als Vermutungen leben, da der Anruf Moodys Wachsamkeit verstärkt hatte. Er trug Sorge dafür, dass er oder Nasserine mich bei meinen Besorgungsgängen zum Markt begleiteten. Diese Verzögerung war quälend. Vielleicht drehten sich die Räder in die Freiheit schon, aber ich hatte keine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Schließlich, an einem gesegneten Nachmittag, als Nasserine zu ihren Kursen an die Uni gegangen war, fand Moody, dass der Aufwand zu groß war, Mahtab und mich zum Markt zu begleiten und erlaubte uns, allein zu gehen. Ich raste zu Hamids Geschäft und rief Helen an. »Bitte seien Sie vorsichtig!«, warnte sie mich. »Es waren zwei Frauen hier, die nach Ihnen gesucht haben. Sie haben mit Ihrer Familie gesprochen und wollen versuchen, Sie hier herauszuholen. Aber seien Sie vorsichtig, denn sie haben keine Ahnung, wovon sie reden.« Dann fügte sie hinzu: »Bitte, versuchen Sie, so bald wie möglich vorbeizukommen. Wir müssen über viele Dinge reden.«
    Das Gespräch machte mich noch verwirrter, als ich vorher schon gewesen war. Wer konnten diese beiden mysteriösen Frauen sein? Hatte Judy es geschafft, heimlich ein Komplott zu schmieden, um Mahtab und mich aus dem Iran zu holen. Konnte ich diesen Leuten trauen? Kannten sie sich wirklich gut genug aus und hatten sie genügend Einfluss, um uns zu

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