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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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noch zum Einkaufen müsste, sodass wir etwas später als gewöhnlich nach Hause kommen würden. Wenn er nicht zu argwöhnisch war, würde ich Trish anrufen, um unsere Verabredung zu bestätigen. Mahtab und ich würden um Viertel nach zwölf am hinteren Tor des Karosch-Parks sein. Trish und Suzanne würden einen weißen Pakon fahren. »Gut!«, sagte Trish. »Wir werden da sein.« Angesichts ihres Enthusiasmus war ich begeistert und misstrauisch zugleich. Woran lag ihr bei dieser Geschichte? Wollte sie Geld oder war es nur ein Abenteuer? Ich hatte das sichere Gefühl, ihren Motiven trauen zu können, aber wie viel verstand sie von der Sache? Andererseits versprühte sie Optimismus, und davon konnte ich im Moment gut eine Dosis gebrauchen. Ich freute mich auf die Begegnung und fragte mich, was wohl dabei herauskommen konnte. Als ich den Hörer auflegte, rang Helen ihre Hände.
    »Wie wäre es morgen mit Pizza zum Essen?«, fragte ich. »Ja!«, sagten Moody, Mammal und Nasserine wie aus einem Munde, und keiner von ihnen merkte, dass ich gerade eine Falle gestellt hatte. Ich verbrachte eine unruhige Nacht. Fragen gellten in meinem Kopf und ließen mich nicht einschlafen. Verhielt ich mich vernünftig? Sollte ich auf den Rat der Botschaftsangehörigen hören, oder sollte ich nach der Freiheit greifen, wo ich sie finden konnte? Brachte ich Mahtab in Gefahr? Hatte ich das Recht dazu? Was, wenn wir erwischt würden? Würden sie mich zu Moody zurückschicken - oder schlimmer noch, mich verschleppen und Mahtab demjenigen geben, den sie als ihren rechtmäßigen Besitzer ansahen, ihrem Vater? Das war der allerschlimmste Alptraum. Ich verspürte keinen Wunsch, allein nach Amerika zurückzukehren. Ich empfand es als nahezu unmöglich, die Risiken im Geiste abzuwägen. Als es schon fast dämmerte und Moody sich zum Gebet erhob, war ich immer noch wach, immer noch unentschlossen. Als er wieder ins Bett kroch schmiegte er sich eng an mich auf der Suche nach Wärme gegen die Kälte des Wintermorgens. Ich gab vor zu schlafen, und kam schnell zu einem Entschluss. Ich musste von diesem verhaßten Mann fort! Zwei Stunden später lag Moody noch warm im Bett, als Mahtab und ich uns für die Schule fertig machten. »Ich komme heute ein bisschen später.«, sagte ich beiläufig. »Ich muss zum Pol Pizza, um Käse zu kaufen.« »Mmmmph«, murmelte Moody. Ich nahm es als Zustimmung.
    Als die Vorschulklassen mittags entlassen wurden, war Mahtab bereit, genauso aufgeregt wie ich, aber vielleicht besser als ich in der Lage, es zu verbergen. Wir schnappten uns ein Taxi und eilten in den Karosch-Park, wo wir eine Telefonzelle fanden. »Wir sind hier.«, sagte ich zu Trish. »Wir sind in fünf Minuten da.« Der weiße Pakon, beladen mit zwei Frauen und mehreren schreienden Kindern, fuhr pünktlich vor. Eine Frau sprang vom vorderen Beifahrersitz, ergriff meinen Arm und zog mich auf das Auto zu. »Kommen Sie mit.«, sagte sie, »Sie fahren mit uns.« Ich zog meinen Arm weg. »Wir müssen uns unterhalten.«, sagte ich. »Was haben Sie vor?« »Wir suchen Sie schon seit Wochen.«, sagte die Frau. »Und jetzt nehmen wir Sie einfach mit.« Sie zerrte wieder an meinem Arm und schnappte mit der freien Hand nach Mahtab. Mahtab wich erschrocken zurück und schrie schrill auf. »Sie müssen sofort mit uns kommen!«, sagte die Frau. »Sie haben keine andere Wahl. Entweder kommen Sie sofort mit, oder wir helfen Ihnen nicht.« »Hören Sie mal, ich kenne Sie überhaupt nicht.«, sagte ich. »Sagen Sie mir, wie Sie von mir gehört haben. Was haben Sie vor?« Die Frau sprach schnell und versuchte, Mahtabs Angst zu besänftigen. Während sie redete, blickte sie sich nervös um. Sie hoffte, dass die Szene nicht die Aufmerksamkeit von Polizei oder Pasdar auf sich lenken würde. »Ich bin Trish. Judy hat uns von Ihnen erzählt. Wir sprechen täglich mit ihr. Wir rufen täglich Ihre Familie an. Und wir wissen, wie wir Sie aus dem Land schaffen können.« »Wie?«, verlangte ich zu wissen. »Wir bringen Sie in eine Wohnung. Vielleicht müssen Sie sich einen Monat versteckt halten, vielleicht ein paar Tage oder Stunden, das wissen wir nicht. Aber wir werden Sie aus dem Land schaffen.« 
    Die Fahrerin stieg aus dem Auto, um sich nach dem Grund für die Verzögerung zu erkundigen. Ich erkannte in ihr die »Diabetikerin«, die Moody aufgesucht hatte. Trish stellte sie als Suzanne vor. »Gut, erzählen Sie mir, was Sie vorhaben.«, sagte ich. »Ich

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