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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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sie das Instrument unter den BH.
    Hat mich schon in dieser Gasse hinter dem Schlachthaus gerettet.
    Sie hoffte, dass sie es auch diesmal wieder tun würde. Langsam ließ sie die Hände wieder nach unten rutschen und legte sich dann regungslos hin. Einen Moment später knackte wieder Plastik, und sie nahm einen weiteren Hauch von Trenchcoats nach süßer Melone riechendem Parfum wahr.
    Das Auto wurde langsamer und hielt an. Kalte Luft drang ins Innere, als Parka ein Fenster herunterließ. »He, Morris!«, rief er. »Wo sind die anderen?«
    »Doktor Moore hat alle nach Hause geschickt – wegen des Sturms«, meinte eine raue Stimme. Sicherheitskontrolle? »Ich bin überrascht, dass ihr es hergeschafft habt.«
    »Ich auch«, brummte Parka und kurbelte das Fenster wieder hoch, so dass auch keine kalte Luft mehr hereinkam. Der Wagen fuhr mit knirschenden Reifen weiter.
    Einen kurzen Augenblick später hielt er wieder an. Parka schaltete ihn aus, und Heather öffnete die Augen. Als sie aufsah, bemerkte sie Parkas blaue Pupillen, die sie im Rückspiegel beobachteten. Er zog die Brauen hoch. Heather erstarrte. Parka wusste Bescheid. Während sie Trenchcoat beobachtet hatte, war sein Blick anscheinend auf sie gerichtet gewesen.

    »Sieht aus, als sei unser Gast wach«, sagte er, machte seine Tür auf und stieg aus. Kalte Luft und Schnee wirbelten ins Auto, ehe er die Tür zuschlug.
    Trenchcoat drehte sich zu ihr um und sah sie an. »Lassen Sie uns das ganz friedlich angehen. Einverstanden?«
    Heather nickte. Sie richtete sich mit Hilfe ihrer Ellbogen in eine sitzende Position auf. Weiße Punkte wirbelten wie Schneeflocken vor ihren Augen. Sie senkte den Kopf, bis das Schwindelgefühl nachließ. Ein weiterer kalter Windstoß, gefolgt von einem dumpfen Knall, zeigten ihr, dass auch Trenchcoat ausgestiegen war.
    Die hintere Tür öffnete sich. Parka ergriff Heathers Oberarm. Schnee wirbelte in den Wagen. Heather sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick und half ihr dann aus dem Wagen in den Sturm hinaus.
    Die Kälte drang durch Heathers Trenchcoat, ließ ihre Finger steif werden und biss sie in die Wangen. Sie starrte auf das Gebäude vor ihr und das Schild, das zur Hälfte von Schnee bedeckt war.
     
    BUSH CENTER
FÜR PSYCHOLOGISCHE FORSCHUNG
     
    Was Heather in Parkas Augen gesehen hatte, überraschte sie. Er wusste, dass sie die Nagelfeile hatte, und doch hatte er nichts gesagt.
    Trenchcoat packte Heathers anderen Arm. Zusammen überquerten sie den Parkplatz, wobei alle drei die Köpfe senkten, um sich dem Wirbelwind aus Eis und Schnee nicht allzu sehr auszusetzen.
     
    Johanna beobachtete auf dem Überwachungsbildschirm, wie Bennington und Garth Wallace in Nr. 5 brachten und sie ihres Trenchcoats und ihrer Schuhe entledigten.

    »Sagen Sie Johanna Moore, ich will sie sprechen«, erklärte Heather Wallace. Ihre Stimme klang außergewöhnlich klar und stark für eine Frau, die sich gerade von einer starken Dosis Anästhetikum erholte.
    Garth verließ wortlos das Zimmer. Wallace hatte ihren dunklen Trenchcoat über dem Arm hängen und hielt ihre Schuhe in der Hand. Bennington blieb einen Augenblick lang unter der Tür stehen und drehte sich dann noch einmal zu ihr um.
    »Sie können sich entspannen«, sagte er. »Könnte noch eine Weile dauern.«
    »Wissen Sie, warum man mich hier festhält?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete er. »Tut mir leid – keine Ahnung.« Er verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ein rotes Licht wanderte über die Türverkleidung, als sich die Tür verriegelte.
    Heather Wallace begann, den wattierten Raum zu durchmessen, wobei sie immer wieder einen eindringlichen Blick zur Decke warf. Nicht dumm, dachte Johanna. Nachdem die Agentin das Zimmer einmal umrundet hatte, setzte sie sich mit dem Rücken zur Nordwand. Sie schlang die Arme um die hochgezogenen Knie und senkte den Kopf. Ihr rotes Haar fiel so, dass ihr Gesicht verdeckt war.
    Kopfweh und eine Schläfrigkeit, die sich nicht so leicht abschütteln ließ – typische Nachwirkungen des Anästhetikums. Johanna drehte ihren Stuhl vom Monitor weg und warf einen Blick auf die Dokumente auf ihrem polierten Schreibtisch. Wallace hatte eine makellose Akte. Sie war auf der FBI-Akademie gut gewesen und hatte mit fünfundzwanzig als eine der Jahrgangsbesten ihren Abschluss gemacht. In den sechs Jahren, die seitdem vergangen waren, hatte sie sich als engagierte, begabte und intelligente Agentin erwiesen und – wenn sich Johanna richtig

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