Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
Blut in seinen Adern gefrieren ließen.
     
    »Wo ist er?« Heather blieb vor LaRousses chaotischem Schreibtisch stehen.
    »Jemand hat die Kaution für ihn gestellt«, sagte LaRousse, ohne den Blick von seinem Bildschirm zu wenden oder mit dem Tippen aufzuhören. »Uns blieb nichts anderes übrig, als ihn freizulassen.«
    Heather beugte sich über den Schreibtisch und presste die Hand auf die Tastatur. Der Computer gab seltsame Laute von sich. LaRousse sah auf. Seine Augen blitzten wütend. Sie erwiderte seinen Blick und hoffte, dass sie genügend Entschlossenheit hineinlegte.
    Das hier ging weiter als der übliche passiv-aggressive Mist, mit dem sie sich sonst auseinandersetzen musste, sobald sie sich in eine laufende Ermittlung einmischte. Es ging sogar weiter als das alltägliche Empörtes-Alphamännchenverweigert-sich-weiblicher-Autorität-Gehabe. Das hier war etwas zwischen ihr und LaRousse – ausschließlich zwischen ihnen.
    »Ich wollte eine Aussage von ihm«, sagte Heather. »Sie wussten das.«
    »Dann rufen Sie ihn daheim an und vereinbaren Sie ein Treffen.«
    »Arschloch.« Heather nahm die Hand vom Keyboard. »Haben Sie sich überhaupt die Mühe gemacht, ihn zu befragen? Er kannte das Opfer.«
    In den anderen Arbeitskabinen hörten die Unterhaltungen auf. Auch das Klicken der Keyboards verstummte. Alle schienen zu lauschen.

    »Wir haben versucht, eine Aussage von ihm zu bekommen«, antwortete LaRousse, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Tisch. »Alles, was wir eine geschlagene Stunde lang als Antwort erhielten, war ›Verpisst euch‹.«
    »Offenbar so charmant wie Sie«, schnaubte Heather und verschränkte die Arme.
    »LaRousse und charmant?«
    Sie sah in die Richtung, aus der die Stimme kam, und entdeckte Collins unter der Tür des Mannschaftsraums. In den Händen hielt er je einen Styroporbecher mit Kaffee. Anscheinend war er gerade erst angekommen. Sie nickte ihm zu. »Trent.«
    »Agent Wallace wollte gerade gehen«, erklärte LaRousse, nahm die Füße vom Tisch und setzte sich aufrecht hin. Er schaltete seinen Computer aus und sah dann zu Collins. »Es sei denn, du willst, dass dir deine Lieblingsagentin noch etwas Gesellschaft leistet.«
    »Wie gesagt – charmant.« Collins schlenderte zu Heather hinüber und trat neben sie. Eine tiefe vertikale Linie zeigte sich auf seiner Stirn – eine Falte, die Heathers Mutter immer die Denkerfalte genannt hatte. »Was gibt es Neues?«
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass Dante Prejean das nächste Opfer des CCK ist«, entgegnete Heather.
    »Ach ja?«, meinte LaRousse. »Von mir aus kann er Prejean haben.«
    »Warum gerade Prejean?«, wollte Collins wissen. Er gab Heather einen der Becher.
    Sie nahm den Kaffee dankbar an. Der starke Duft des frisch gebrühten Getränks half ihr, sich wieder besser konzentrieren zu können. »Die letzten beiden Opfer standen in Kontakt mit Prejean, eines davon in intimem. Das erste Opfer war aus Lafayette – wie Prejean.«

    Collins nickte. »Ich habe gerade von dem Mord heute Morgen erfahren.«
    Heather hielt inne und trank einen Schluck Kaffee. »Der CCK – wenn er es ist – hat Prejeans Anarchiesymbol seiner üblichen Signatur hinzugefügt. Ein Opfer wurde neben dem Club Hell ermordet, das andere sogar im Club selbst. Ich glaube, der Mörder engt seinen Kreis immer mehr ein. Früher oder später wird er sich Prejean aussuchen.«
    »Sind Sie sicher, dass es nicht Prejean selbst ist?«, gab LaRousse zu bedenken.
    »Ich habe sein Haus zur Zeit der letzten Tat beobachtet«, erklärte Heather. Gina. Sie hieß Gina. Vor ein paar Stunden hat sie noch geatmet.
    »Sind Sie ganz sicher, dass er tatsächlich im Haus war?«, fragte LaRousse, ein höhnisches Grinsen auf den Lippen.
    »Ja«, antwortete sie ruhig. »Ich habe gesehen, wie er ankam und hineingegangen ist, und er kam erst wieder heraus, als ich mit dem Durchsuchungsbefehl klingelte.«
    »Es muss Spaß machen, ihn zu beobachten, Agent Wallace«, meinte LaRousse und lehnte sich wieder breit auf seinem Stuhl zurück. »Einen gut aussehenden Rockstar wie ihn, meine ich.«
    »Klingt fast, als wären Sie es, der ein Auge auf ihn geworfen hat – und er ist kein Rockstar«, antwortete Heather. »Er hat Underground-Kultstatus und ist attraktiv. Na und?«
    »Gut aussehender Abfall, meinen Sie wohl«, brummte LaRousse. »Der würde ehrliche Arbeit doch nicht mal erkennen, wenn man sie ihm vor die Nase hielte.«
    Collins stöhnte auf. »Verschone uns

Weitere Kostenlose Bücher