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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Fersen war.
    Sein erster ihr bekannter Mord war in Seattle gewesen. Serienmörder begannen immer dort, wo sie sich am wohlsten fühlten, und erweiterten dann ihr Territorium, je selbstbewusster sie wurden.
    Hatte Dante Verbindungen nach Seattle?
    »Nicht wirklich«, sagte eine flüsternde Stimme. »Nur ein paar Musikkontakte.«
    »Was?« Heather setzte sich schlagartig auf. Sie sah sich überrascht um und entdeckte den Wein trinkenden Jugendlichen aus dem Club. Hatte sie ihre Gedanken aus Versehen laut geäußert?
    Er lehnte an der Wand neben dem Türbogen, das lila Haar zu einen strubbeligen Rockstar-Look gegelt. Seine auffallenden silbernen Augen schienen von innen zu leuchten, und sein Gesicht wirkte nachdenklich, wie er so auf seiner Unterlippe kaute. Er konnte nicht viel älter als sechzehn sein.
    »Entschuldigung«, sagte Heather. »Was hast du gesagt?«
    Er trug schwarze Jeans mit Metallnieten, Ketten und Reißverschlüssen. Ein breiter, tief hängender Gürtel lag um seine schmalen Hüften, während sein zerschnittenes, ausgebleichtes, dunkles SINENGINE-T-Shirt so eng war, dass es wie aufgesprüht aussah.
    Simone kam wieder. Sie warf dem Jungen einen Blick zu und sah dann Heather an. »Das ist Silver«, erklärte sie und drückte die Schulter des Jungen. »Silver, das ist Agent Wallace. «

    Heather fiel auf, wie Simone den Titel betonte. Um Silver zu warnen oder ihn an etwas zu erinnern? Weshalb?
    »Der Kaffee ist in wenigen Minuten fertig«, fuhr sie fort und ließ Silver los. »Möchten Sie sich frischmachen?« Ohne einen Blick zurück glitt der Junge aus dem Zimmer.
    Heather sah Simone in die Augen und lächelte. »Ja, gerne. Danke sehr.«
    Simone eskortierte sie in einen schmalen Flur, an dessen Wänden gerahmte Bilder und altmodische Kerzenleuchter hingen. Ein dunkelbrauner Teppich mit goldenen und weinroten Blättern bedeckte den Boden. Heather fiel eine Wendeltreppe auf, die auf der gegenüberliegenden Seite nach oben führte. Ein schwacher blauer Glanz drang aus einer angelehnten Tür, die sich neben der Treppe befand.
    Simone zeigte auf das Badezimmer und begann, sich wieder zu entfernen. »Kannten Sie Gina?«, fragte Heather hastig.
    Die Blondine hielt inne. » Oui , sie war eine Freundin Dantes. «
    »Könnten Sie sich jemanden vorstellen, der ihr etwas antun wollte?«, hakte Heather nach. »Vielleicht haben Sie ja irgendetwas gehört?«
    Simone schüttelte den Kopf. »Nein.« »Was ist mit Etienne?«, fragte Heather. »Er hat sich letzte Nacht ziemlich über Dante geärgert. Glauben Sie, er wäre in der Lage …«
    »Gina umbringen zu lassen?«, beendete Simone den Satz. »In der Lage, oui .« Ihr Blick glitt an Heather vorbei nach oben. »Was meinst du, Llygad ?«
    Heather erstarrte, als sie merkte, dass jemand hinter ihr stand. Schlimmer noch, er hatte schon eine Weile dort gestanden. Als sie sich umdrehte, stellte sie sich so, dass sie den Rücken zur Wand hatte und nach rechts blickte.

    Der Nomad-Türsteher stand am Fuß der Treppe. Er trug ausgebleichte Jeans und ein zugeknöpftes schwarzes Hemd; seine dunkelbraunen Haare waren ihm über die Schulter gekämmt. Seine grünen Augen, jetzt nicht mehr von einer Sonnenbrille verdeckt, schienen durch Heather hindurch zu blicken. Nachdenklich strich er sich über den Schnurrbart.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Nicht Etiennes Stil. Sicher, er würde Dante gerne wehtun. Aber nicht durch eine Sterbliche – es sei denn, er könnte Dante zwingen, dabei zuzuschauen. «
    Heather sah von Von zu Simone. Die beiden sahen einander noch eine Sekunde lang an, dann senkte Simone lächelnd den Blick.
    Von grinste wölfisch, zeigte seine Reißzähne und ging in langen, selbstbewussten Schritten den Flur entlang. Als er an Heather vorbeikam, zwinkerte er ihr zu. Sein Geruch wirkte kalt und klar, wie eine kühle Herbstbrise. Er strich mit dem Handrücken über Simones blasse Wange, dann war er verschwunden.
    »Da war es wieder«, sagte Heather. »Sterbliche. Dante glaubt, er sei ein Vampir. Von hat Reißzähne. Wie sieht es mit Ihnen aus?«
    Simone betrachtete sie einen Augenblick lang. Alle Belustigung war aus ihren dunklen Augen verschwunden. »Sie sollten wissen, M’selle , dass Dante nie lügt oder anderen Lügen verzeiht.« Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und ging mit schwingenden Hüften davon. »Ich hole Ihren Kaffee.«
    »Jeder lügt«, brummte Heather vor sich hin. Das war ein Allgemeinplatz in ihrer Welt des FBI und der Detectives, eine

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