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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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mit deinen Predigten, LaRousse.«
    Heather konnte kaum glauben, was sie da hörte. LaRousse war auf Dante eifersüchtig . Ob er ihm den sogenannten Erfolg, das angebliche Geld oder die Groupies missgönnte, ob er
Dantes gutes Aussehen oder seine Art von Leben wollte, war im Grunde egal. Das Einzige, was zählte, war die Tatsache, dass er sich weigerte, ein mögliches Opfer zu beschützen und ihm erlaubt hatte zu verschwinden.
    Heather spürte ihren Puls in ihren Schläfen. Sie packte eine der Armlehnen von LaRousses Drehstuhl und wirbelte diesen herum, so dass er sie ansehen musste. »Hören Sie mir mal genau zu«, sagte sie. »Falls ihm etwas passiert, werde ich Sie persönlich dafür verantwortlich machen. Verstanden?«
    LaRousse blickte sie an. Seine Miene verdüsterte sich vor Zorn und Hass. Nach einem kurzen Moment blickte er weg, die Lippen zu einer schmalen weißen Linie zusammengepresst.
    Sie ließ den Stuhl los und wandte LaRousse den Rücken zu. Collins sah sie mit hochgezogenen Brauen an. Jetzt war seine Denkerfalte verschwunden. Er sah sie warnend an. Vorsicht. Ganz dünnes Eis.
    »Ich weiß«, flüsterte Heather. »Ich will, dass Sie die Prejeans und die Spurrells in Lafayette kontaktieren und herausfinden, ob die Familien einander kennen.«
    »Mach ich – und was haben Sie vor?«
    »Prejean finden.«

9
NEUE WEGE
    Die Blondine mit den langen Korkenzieherlocken machte die Tür auf. »Oui?«, fragte sie und warf einen raschen Blick in die Dunkelheit hinter Heather, ehe sie diese in Augenschein nahm. Ein angedeutetes Lächeln erhellte ihr Gesicht.
    »Ich muss dringend Dante sprechen«, erklärte ihr Heather.
    Die Blondine schüttelte den Kopf, so dass Heather einen Hauch von Blumenduft in die Nase stieg – Rosen, möglicherweise Magnolien. »Dante ist nicht da«, sagte sie und wollte die Tür wieder schließen.
    Heather hielt die Tür mit der Hand auf. »Dann werde ich warten«, erklärte sie und hielt der Frau ihre Dienstmarke unter die Nase.
    Diese musterte die Marke nachdenklich mit ihren nussbraunen Augen. Dann trat sie zurück und machte die Tür weiter auf. »S’il vous plaît« , sagte sie und bedeutete Heather einzutreten.
    »Danke.«
    Die Blondine führte sie in einen Salon. »Machen Sie es sich hier bequem«, meinte sie und blieb neben einer breiten Couch stehen.
    Heather setzte sich auf den Rand der Couch, die Muskeln angespannt. Sie musste dringend mal wieder schlafen und auch
etwas essen. Ihre Hände zitterten leicht, wie ihr auffiel. Sie ballte die Fäuste. Die vergangenen vierundzwanzig Stunden forderten allmählich ihren Tribut, und auch der Kaffee half inzwischen nicht mehr, ihre Müdigkeit zu bannen.
    »Geht es Ihnen gut, M’selle Wallace?«
    Heather sah auf. Die Blondine musterte sie mit einer neutralen Miene, wenn auch ihre Augen sehr konzentriert wirkten. »Entschuldigen Sie«, sagte Heather und schaffte es zu lächeln. »Sie kennen meinen Namen, aber ich weiß leider nicht, wie Sie heißen.«
    »Simone«, antwortete sie und erwiderte Heathers Lächeln. »Sie sehen müde aus. Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Ja, gerne.« Heather lockerte die Finger und legte dann ihre Hände flach auf ihre Beine.
    Simone nickte und ging durchs Zimmer. Sie blieb unter einem Deckenbogen stehen und sah Heather noch einmal aufmerksam an. Ihr langes blondes Haare schlug leicht gegen ihre Hüften, die in Jeans steckten. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie.
    Heather lächelte zurück, obwohl sie genau wusste, was Simone mit ihren Worten sagen wollte: Rühr dich nicht von der Stelle.
    Sobald Simone verschwunden war, lehnte sich Heather erschöpft zurück und schloss die Augen. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war noch mehr Koffein, aber sie befürchtete, ohne Kaffee auf der Stelle einzuschlafen. Etwas schwierig, jemanden zu beschützen, wenn man dabei auf seiner Couch eindöste.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie verlor den Überblick. Sie hatte sich nicht bei Stearns gemeldet seit … oh … neunzehn Uhr am Vorabend, und jetzt war bereits … sie öffnete die Augen und warf einen Blick auf die Armbanduhr. Zwanzig Uhr vierzehn. Sonntagabend. Sie seufzte.

    Es war ihre Idee gewesen, den Schlaf ausfallen zu lassen, um stattdessen Dante zu einem für ihn ungünstigen Zeitpunkt den Untersuchungsbefehl unter die Nase halten zu können.
    Gleichzeitig war sie absolut sicher – jedenfalls sagte ihr das ihr Bauchgefühl –, dass der Mann, der Gina ermordet hatte, derselbe war, dem sie seit drei Jahren auf den

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