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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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… geschehen … war, dann hätte er das inzwischen erfahren. Es sei denn, ihr war etwas geschehen, von dem noch niemand wusste.
    Stearns trank den letzten Kaffee. Er würde diesen Detective morgen früh anrufen, mit dem sich Wallace in New Orleans austauschte – diesen Collins. Als er die Hand nach dem Telefon ausstreckte, begann es zu klingeln. Er zuckte zurück. Sein Herz raste. Verärgert schaltete er den Lautsprecher und den Videomonitor an. Vielleicht sollte er wirklich weniger Koffein zu sich nehmen …
    Doch das Gesicht, das sich auf seinem Monitor materialisierte, zeigte ihm, dass sein Instinkt so treffsicher wie immer gewesen war: blondes, modisch superkurz geschnittenes Haar, mandelförmige blaue Augen und ein täuschend warmes
Lächeln. Er wusste aus Erfahrung, dass das Herz der Frau, falls ein solches in ihrer üppigen Brust schlug, aus Eis sein musste.
    »Ich wusste, ich würde Sie im Büro finden, Craig«, sagte Assistent Director Johanna Moore.
    »Was ist los, Moore?«
    »Ich hoffe, etwas Gutes«, antwortete sie, und ihr Lächeln wurde breiter. »Wir haben einen toten Täter in Pensacola, von dem wir ziemlich sicher annehmen, dass er der Cross-Country-Killer ist.«
    »Was lässt Sie das annehmen?«
    »Eigentlich alles. Wir warten noch auf die DNS-Ergebnisse, aber eigentlich ist das nur noch Formsache.« Moore schüttelte den Kopf. »Es ist endlich vorbei, Craig. Rufen Sie Ihre Agentin zurück.«
    Stearns lächelte, obwohl es ihm plötzlich eiskalt den Rücken hinunterlief. Hier war etwas extrem faul. »Was ist denn passiert?«
    »Einer meiner Agenten erwischte den Täter auf frischer Tat. Er hatte gerade wieder ein Opfer ausgewählt.« Ihr Lächeln verschwand. »Leider hat es dieses Opfer nicht überlebt. «
    »In der Tat bedauerlich«, erwiderte Stearns. »Dann werde ich meine Agentin wohl am besten nach Pensacola schicken, damit sie die DNS-Ergebnisse gleich selbst abholt. Ihre Abteilung ist ja dafür nicht direkt zuständig, nicht wahr?« Vor allem hatte es nichts mit Johanna Moore zu tun, Assistent Director für Spezialeinsätze und Forschung – eine Frau, von der es gerüchteweise hieß, sie habe enge Verbindungen zu einer »nicht existenten« Spezialabteilung.
    »Das ist unnötig«, erwiderte Johanna Moore und lächelte ihn erneut freundlich an. »Ich habe schon einen Agenten vor Ort.«

    »Gut, dann werde ich meiner Agentin am besten sagen, dass sich der Fall erledigt hat und sie noch Mardi Gras genießen soll.«
    »Rufen Sie Wallace zurück«, antwortete Johanna Moore, deren Lächeln plötzlich verschwunden war.
    »Das war es dann also.« Stearns ging in Gedanken fieberhaft alle Möglichkeiten durch, die ihm noch blieben. »Was verstecken Sie in New Orleans, Johanna?«
    »Sie legen sich mit der Falschen an. Holen Sie Ihre Wallace zurück.«
    »Eines Ihrer Projekte muss da unten sein. Stimmt’s?«
    Ein betrübtes Lächeln huschte über Moores Gesicht. »Sie wissen, es ist besser, solche Fragen nicht zu stellen. Gerade Sie sollten das wissen.«
    In diesem Augenblick fiel es Stearns wie Schuppen von den Augen: Eines von Johanna Moores Projekten und der CCK waren miteinander identisch. Warum hatte sie ihnen dann erlaubt, sich mit dem Fall auseinanderzusetzen? Vielleicht war es zuvor nicht so wichtig gewesen, weil sie dem Mörder nie nahe gekommen waren. Doch jetzt war das anders. Agent Wallace war dem Killer auf den Fersen und kam ihm offenbar immer näher.
    »Ich kann nur hoffen, dass Wallace nichts passiert«, sagte er mit gepresster Stimme.
    »Holen Sie sie zurück«, antwortete Moore sanfter. »Dann wird ihr nichts passieren.« Sie schaltete den Bildschirm ab, der noch kurz flimmerte und dann grau wurde.
    Stearns sprang auf und trat gegen seinen Stuhl. Er rollte über das glänzende Parkett und knallte gegen die Wand. Stearns begann, vor dem regenbeschlagenen Fenster auf und ab zu tigern. Denk nach! Wallace würde es ihm nie abnehmen, wenn er sie einfach zurückholte. Sie würde nach Pensacola fahren wollen, um die Beweise gegen den Mann selbst
zu überprüfen. Johanna nahm das höchstwahrscheinlich sogar an.
    Er sollte Wallace zurückbeordern und sie wissen lassen, dass der Fall abgeschlossen war. Der CCK war tot. Ende der Geschichte.
    Stearns stützte sich mit beiden Händen am Fensterrahmen ab und starrte in die dunkle Nacht hinaus. Sein Magen verkrampfte sich. Neonlicht funkelte unten auf der Straße; Autoscheinwerfer erhellten den nassen Asphalt. Johanna Moores Befehl war

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