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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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sind?«
    Dante nickte. »Sicher.«
    »Sieht so aus, als würden Sie sich von diesem Kooperationsproblem erholen.«
    Er schnaubte. »Wenn Sie meinen.«
    Wieder lächelte sie.
    Er führte sie aus dem Salon den Flur entlang zu seinem Tonstudio. Als er die Tür öffnete, stürzte Trey aus dem Computerraum, seine Brille in der Hand. Er hielt inne, als er Dante sah, der sofort merkte, dass der Junge Adrenalin nur so ausströmte.
    Als er ihm in die Augen sah, spürte er plötzlich große Angst. »Schlechte Nachrichten, mon ami «, sagte Trey leise, dessen Sprache noch mehr Cajun klang als die Simones. »Man hat Jay aus dem Fluss gefischt. Mit durchschnittener Kehle.«
    Dante lehnte sich an die Wand. »Nein«, murmelte er bestürzt.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Trey. Er zögerte und musterte Dante, während sein Geist gegen dessen Schilde schlug.
    »Nur zu«, murmelte Dante.
    Trey nickte, wenn er auch aussah, als würde es ihm schwerfallen, dieser Aufforderung nachzukommen. Er schluckte vernehmlich. »Die Bullen glauben, du seist für die beiden Morde verantwortlich.«
     
    Heather wich einen Schritt zurück, als Dante mit wild funkelnden Augen herumwirbelte und mehrmals auf die Wand einschlug. Putz und Mörtel bröselten zu Boden.
    »Haben Sie sich ins Computersystem der Polizei von New Orleans gehackt?«, fragte sie Trey.

    Der zuckte zuerst die Achseln und nickte dann zaudernd. »Oui.«
    Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Simone neben Trey auf. Sie richtete einen besorgten Blick auf Dante. Über ihnen knarrte und ächzte die Decke. Dann wurde es wieder mucksmäuschenstill. Danach vernahm Heather etwas, das wie das Rauschen großer Fittiche klang. Sehr großer Fittiche.
    Sie sah Dante an. Er stand reglos da, jeder seiner Muskeln war gespannt, und eine Faust steckte noch in dem Loch, das er in die Wand geschlagen hatte. Mit der anderen Hand stützte er sich ab. Er hielt den Kopf gesenkt, so dass sein Gesicht hinter dem schwarzen Haar verborgen war. Dennoch war deutlich zu sehen, dass er am ganzen Körper erregt bebte.
    »Es tut mir furchtbar leid wegen Jay.« Heather berührte seine Schulter. »Die Polizei hat nichts gegen Sie in der Hand, und ich weiß, dass Sie es nicht waren. Die Polizei weiß das auch. Genau darüber wollte ich gerade mit Ihnen sprechen.«
    Ein Stück Mauerwerk fiel zu Boden, als Dante die Faust herauszog. Er neigte den Kopf und warf das Haar zurück. Dann sah er sie an. Zorn und Qual mischten sich in seinen dunklen Augen. Seine Muskeln zuckten unter ihren Fingern. Sie starrte ihn an, unfähig, den Blick abzuwenden. Vielmehr wurde sie regelrecht in seine Augen, in den Wirbel seiner Emotionen gesogen.
    Dante blickte in sie hinein. Seine Pupillen schimmerten so warm, als liebkose er sie. Sie ließ ihn los und sah zu Boden. Ihre Wangen brannten.
    »Dann reden Sie mit mir«, sagte er.
    Die Haustür ging auf, De Noir trat ein und warf die Tür hinter sich zu. »Aber allein«, sagte Heather und trat in das Zimmer, zu dem er sie geführt hatte. Dante folgte ihr und machte die Tür hinter ihnen zu.

    Heathers Blick wanderte durch den Raum – das Studio, wie sie sich in Gedanken korrigierte. Hier standen mehrere Keyboards, ein Synthesizer, ein Mischpult, ein Verstärker, ein Computer und ein Monitor. Eine schwarze Gitarre lehnte in einer Ecke. Eine halbleere Flasche französischen Absinths stand neben dem Computer auf einem Tisch, der ansonsten mit Kopfhörern, Papieren und zahlreichen Notenblättern bedeckt war.
    Ihr Blick fiel auf die gegenüberliegende Wand. Dort hatte jemand in der Farbe von getrocknetem Blut das Anarchiezeichen hingesprayt.
    Dasselbe Zeichen erschien vor Heathers innerem Auge, doch diesmal sah sie es auf Daniel Spurrells Brust. Der Mörder – ob es der CCK oder jemand anderer gewesen war – versuchte augenscheinlich zu beweisen, dass er und Dante Seelenverwandte waren, die an dieselben Dinge glaubten. Doch statt das Symbol auf Mauern, Gebäude oder Polizeiwagen zu malen, hatte es der Mörder in die Haut seines Opfers geritzt.
    Der Mord an Gina war als Ohrfeige für Dante gedacht. Eine Herausforderung. Schau, wie weit ich zu gehen bereit bin. Kannst du das toppen? Hast du den Mumm, dich diesem Zeichen gemäß zu verhalten? Falls sich der Mörder Dante gegenüber überlegen fühlte, so, als ob er die Fäden in der Hand hätte, dann bedeutete das, dass er sich auch selbstbewusst und stark genug fühlte, sich an Dante heranzuwagen und diesen zu seinem nächsten Opfer zu

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