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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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bringen? Einen Köder auslegen und dann die Leine einholen?
    Was, wenn es nicht funktionierte? Wenn ihr Täter mit Dante zwischen den Zähnen durch die Löcher im Netz entkam? Sie stand auf und ging in die Küche. Als sie die Tür öffnete, hielt sie einen Moment lang inne und betrachtete den Cognac und das Blut auf dem Boden. Sie glaubte wieder Dantes gequält klingende Stimme zu hören: Soll er mich ruhig haben.
    Was, wenn der Mörder ebenfalls glaubte, Dante wäre ein Vampir?
    Die meisten Inferno-Fanseiten schienen diesem Glauben anzuhängen. Wenn man Dante bei einem seiner seltenen Interviews danach fragte, weigerte er sich stets zu antworten.
    Wach auf. Wach auf S.
    Warum wollte er Dante aufwecken? Zu welchem Zweck – und wofür stand das S ? Für Dantes richtigen Nachnamen? Dachte er, es sei an der Zeit, dass Dante dem Vampir in ihm endlich gerecht wurde? Wollte er die Antwort bekommen, die kein Journalist je erhielt?
    Aus Gewohnheit ging sie um die Blutflecke herum zum Tisch und zu ihrer Tasche, die noch dort lag. Sie nahm ihr Handy heraus. Während sie in den Salon zurückkehrte, klappte sie es auf. Kein Saft mehr. Ihr Ladegerät war im Hotel. Vielleicht hatte hier jemand ein Ladegerät, das sie benutzen konnte …
    Ihr Blick fiel auf das Handy des schlummernden Jordan auf dem Boden neben seiner Geldbörse. Sie ging hinüber, bückte sich und schnappte sich das Handy. Guter Empfang. Sie ließ sich auf dem Sessel nieder und gab Collins’ Nummer ein.

    Collins nahm nach dem zweiten Klingeln ab. »Collins«, sagte er knapp. »Wer ist da?« Heather wurde klar, dass er auf seinem Display natürlich Jordans Nummer sah, die ihm nicht bekannt war. »Hier Heather Wallace. Ich musste mir ein Mobiltelefon leihen.«
    »Mensch, Wallace!«, antwortete er. Er klang erleichtert. »Ich habe mehrfach versucht, Sie zu erreichen …«
    »Hören Sie«, unterbrach Heather den Detective, da sie ihm unbedingt ihre Entdeckungen mitteilen wollte. »Ich habe Dante gefunden und bleibe in seiner Nähe, falls sich unser Täter zeigt.«
    »Aber …«
    »Nein, hören Sie, sind Sie nach Lafayette gefahren und haben Sie mit den Prejeans gesprochen – haben Sie etwas über Dantes Vergangenheit herausgefunden? Hatten die Prejeans und die Spurrells je Kontakt zueinander?«
    »Musste ich nicht«, erklärte Collins. »Unser Täter wird niemanden mehr bedrohen oder töten.«
    »Was?« Heather setzte sich aufrecht hin.
    »Anscheinend haben Sie noch nicht mit Ihrem Vorgesetzten gesprochen«, sagte Collins. »Man hat das Schwein in Pensacola zur Strecke gebracht.«
    »Pensacola?«, wiederholte Heather skeptisch. »Das ist unmöglich. Er ist hier. Zumindest war er das noch heute Morgen, als er …«
    »Ein Reisender, Agent Wallace«, meinte Collins. »Genau deshalb hat man ihn den Cross-Country-Killer genannt, oder?«
    »Ja, ja. Sie sagten, man hätte ihn zur Strecke gebracht. Heißt das, er ist tot?«
    »Ja. Ein anderer Agent hat ihn zufällig auf frischer Tat ertappt. « Collins hielt einen Augenblick inne, und man konnte das Rascheln von Papier im Hintergrund hören. »Das Opfer hat es nicht überlebt.«

    »Hatte er wieder eine Botschaft an die Wand oder sonstwohin geschrieben?«
    Weiteres Papierrascheln. »Nein, aber er konnte das Ganze nicht mehr zum Abschluss bringen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Tot – und das in Florida. Wie hatte sie so falsch liegen können? Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander – Lafayette, das Anarchiezeichen, Club Hell, Dante … alles hatte sich so richtig angefühlt.
    »Ich fliege morgen früh nach Pensacola«, sagte Collins. »Ich nahm an, Sie würden mitkommen wollen, also habe ich Ihnen einen Platz reserviert.«
    Heather lächelte. »Guter Mann«, murmelte sie. »Ich werde Sie am Flughafen treffen. Wann?«
    »Acht Uhr morgens, Sonnenschein«, antwortete Collins. »Bis dann.« Er legte auf.
    Heather klappte das Handy zu, machte es dann aber wieder auf. Sie wählte erneut, diesmal Stearns’ Nummer. Keine Antwort. Nur die Mailbox. Vielleicht lag es auch hier an der unbekannten Nummer auf dem Display. »Hier Wallace, Sir«, sagte sie nach dem Piepton. »Ich fliege morgen früh nach Pensacola, um den toten Verdächtigen zu begutachten und mir die Beweise anzusehen. Dann melde ich mich bei Ihnen.«
    Sie legte auf und lehnte sich im Sessel zurück. Das Mobiltelefon legte sie auf die Armlehne. Sie fuhr sich durchs Haar und überlegte. Zum einen wollte sie Dante die neuesten Entwicklungen mitteilen. Zum

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