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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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es, wenn Sie versprechen, sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben?«
    »Mensch, Heather!«, brummte er. »Ich habe Ihnen nie irgendetwas versprochen. Aber ich habe Jay versprochen, ihn zu beschützen – und das habe ich auch vor. Verstehen Sie?«
    »Jay ist tot. Dafür ist es zu spät«, antwortete sie und berührte sein Knie.
    »Nein, ist er nicht. Der Leichnam, den man aus dem Fluss gefischt hat, war nicht seiner. Ich habe das überprüft.« In Dantes dunklen Augen loderte ein Feuer. »Heute Abend habe ich eine Nachricht erhalten. Jemand weiß, wo man Jay versteckt
hält. Es hieß, man würde mich hier benachrichtigen. Also warte ich.«
    Heather starrte ihn sprachlos an. Was hatte Dante gesagt? Sie solle den Köder auswerfen? Aber es war ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Auslegen eines Köders und dem Versuch, den Haken direkt ins Maul eines Haifischs zu werfen. War es zudem nicht ausgesprochen interessant, dass die Nachricht erst gekommen war, nachdem sie New Orleans verlassen hatte?
    »Der Einzige, der überhaupt wissen kann, wo …«
    Dante hob eine Hand und blickte über die tanzende Menge hinweg zum Eingang. Heather verstummte. Sie sah ebenfalls zur anderen Seite des Raumes.
    »Der Voyeur ist hier«, sagte Dante. Er stand in einer einzigen fließenden Bewegung auf. »Er will offensichtlich mit mir sprechen.«
    Heather erhob sich auch. Ihr Magen verkrampfte sich vor Beunruhigung. Die Menge teilte sich wie eine Amöbe, als zwei Gestalten vom Eingang her auf die Tanzfläche traten. Von ging mit langen, lockeren Schritten voran, seine vernarbten Hände hingen an den Seiten herab. Seine Lederjacke war an einer Stelle ausgebeult. Offenbar trug er ein doppeltes Pistolenholster.
    Ihr Blick wanderte zu dem Mann, der Von folgte. Ronin. Sie hatte im Internet und auf Buchcovern schon Bilder von ihm gesehen, aber dies war das erste Mal, dass sie ihn persönlich vor sich sah. Sie hatte einen auffälligen Mann erwartet – groß, athletisch, mit einer Haut, die eine Schattierung heller als der Nachthimmel war, kurz geschnittenen Haaren und einem gestutzten Bart –, aber auf seine Präsenz war sie nicht gefasst gewesen. Selbst von der anderen Seite des Raumes aus forderte er Aufmerksamkeit und lenkte die Blicke auf sich.

    Der Blick des Journalisten streifte Heather. In seinem Gesicht zeigte sich Überraschung. Überraschung und Erkennen. Er weiß, wer ich bin, dachte sie, und hat mich hier nicht erwartet. Sie nickte. Ein kaltes Lächeln huschte über Ronins Lippen und war gleich wieder verschwunden.
    Von stieg die Stufen zum Thronsitz hinauf. Vor Dante hielt er inne. Der eintätowierte Halbmond unter seinem Auge schien im gedämpften Licht des Clubs zu vibrieren.
    »C’est bon«, sagte Dante. »Gètte le.«
    Mit einem raschen Kopfnicken ging Von an Dante vorbei und stellte sich leicht schräg rechts von ihm hin, wohl um alle im Augen behalten zu können.
    Ronin trat aufs Podest. Er wandte sich einen Augenblick lang Von zu und machte eine angedeutete Verbeugung. »Eine Ehre, von dir hierherbegleitet zu werden, Llygad «, sagte er.
    Von reagierte nicht. Er stand reglos mit leicht gespreizten Beinen da, die Hände an den Seiten.
    Offenbar hatte Ronin auch keine Antwort erwartet, da er sich sogleich Dante zuwandte, ohne weiter Von anzusehen. Sein Blick wanderte von Dante zu De Noir, der hinter dem Thron stand, und dann wieder zu Dante
    »Ich bin überrascht, dass Sie hier sind, Agent Wallace«, sagte er mit einer glatten Stimme.
    »Weshalb?«
    Ronin zuckte die Achseln. »Ich habe in der Zeitung gelesen, der CCK sei in Pensacola erledigt worden. Das FBI und die örtlichen Dienststellen meinten, der Fall sei abgeschlossen. «
    »Warum sind Sie dann nicht in Pensacola, wie das ein guter Reporter sein sollte?« Heather schlug sich mit der Hand gegen ihre Schläfe. »Ach ja, hatte ich ganz vergessen: Sie sind kein guter Reporter.«

    Der Mann lächelte, zog eine Braue hoch und meinte: »Aua.«
    »Sie wollten mich sprechen, Voyeur«, sagte Dante.
    »Vielleicht können Sie mir sagen, ob das hier etwas bedeutet oder irrelevant ist.« Ronin fasste in die Innentasche seiner Jeansjacke.
    Heathers Nackenhaare stellten sich auf. Sie warf einen unauffälligen Blick über die Schulter und sah, dass De Noir jetzt direkt hinter Dante stand, die Augen starr auf Ronin gerichtet.
    Dark Cloud 9s Industrial-Wand bestand jetzt nur noch aus Drums und Bass, wobei der Beat fast hypnotisch und urtümlich klang. Immer wieder erklang der düster

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