01 - So nah am Paradies
zuerst an sie denken musste und erst dann an seine eigenen Bedürfnisse.
Und so offenbarte er ihr die Liebe. Rastlos, aber nie rücksichtslos, streichelte er sie immer wieder, spürte, wie sie sich ihm entgegenbog, hörte ihren erregten Atem. Er sog die Glut ein, die ihr Körper ausstrahlte, den weiblichen Duft, in dem ein Mann ertrinken konnte. Der Schein des Lichts fiel über ihr Gesicht, sodass er Überraschung, Genießen und Verlangen sich vermischen und verbinden sah.
Ungeduldig zog er sein Hemd aus, um ihre Haut an seiner zu fühlen.
Sein Körper war kräftig und hart, doch seine Haut war glatt. Sie ließ ihre Finger über sie gleiten, spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. Kraft.
Sie hatte immer Kraft gebraucht, aber sie hatte sie nur in sich selbst gefunden. Einfühlsamkeit. Sie hatte sich einmal danach verzehrt, aber dann hatte sie es aufgegeben, darauf zu hoffen. Nun hatte sie sie gefunden. Leidenschaft. Sie hatte sie gewollt, sie ersehnt und es dann aufgegeben, wie etwas, ohne das sie auskommen musste. Hier war sie, umhüllte sie, entfaltete sich in ihr. Dorian stöhnte ihren Namen, und der Klang seiner Stimme ließ sie sich noch schwindliger fühlen.
Mit den Lippen liebkoste er ihre Brüste. Ihre Bauchmuskeln spannten sich an, als er mit der Zunge Kreise um die Brustspitze zog. Unwillkürlich presste sie eine Hand gegen seinen Hinterkopf und bewegte sich sinnlich unter ihm. Mit Zähnen, Zunge und Lippen bereitete er ihr eine fast nicht auszuhaltende süße Qual.
Dorian öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans, doch Alana bemerkte es nicht einmal. Sie fühlte die Bewegungen seiner Hände und den Stoff der Jeans, als er sie ihr auszog. Sie wollte seinen Namen flüstern, doch als seine Zunge über ihren Schenkel fuhr, brachte sie nur ein Stöhnen hervor.
Sie war unglaublich schön. Ihr Körper war schlank und fest, ihre Beine lang, ihre Hüften schmal. Es war kaum vorstellbar, dass sie Mutter von zwei Kindern war. In seiner Vorstellung war sie irgendwie unberührt geblieben. Dann begann er
herauszufinden, zu welchen Höhen er sie bringen konnte. Und wie schnell.
Die erste Welle erfasste sie mit unkontrollierbarer Geschwindigkeit. Hilflos und benommen schrie Alana unterdrückt auf. Ihr war, als würde ihr Körper sich füllen, dann brannte er, dann war er leer. Sie wollte sich aufrichten und Dorian umfassen, nur um von ihm auf eine neue Woge gebracht zu werden, die noch höher als die vorhergehende war.
Sie schnappte nach Luft, als Empfindungen in ihr pulsierten, die sie noch nie erfahren hatte. Ob es Bezeichnungen für diese Empfindungen gab? Hatte schon einmal jemand Worte gefunden, die diese Gefühle richtig beschrieben? Ihre Haut war so empfindlich, dass selbst eine zarte Berührung seiner Fingerspitzen Schwindelgefühle in ihr erzeugte.
Er wollte sie so sehen, so ihrer eigenen Lust ausgeliefert. Als er in sie glitt, weiteten sich ihre Augen. Er sah das erstaunte Entzücken in ihnen, ehe sie ihn fester an sich zog.
Ihre Hüften bewegten sich ganz im Rhythmus ihrer Lust und brachten den Rest seiner Kontrolle zum Erliegen, der er sich ihretwegen unterworfen hatte. Ihre Finger gruben sich in seinen Rücken, ihre Nägel kratzten seine Haut. Sie spürte es nicht. Und sehr bald auch er nicht mehr.
So war es noch nie gewesen. Niemand hatte Alana sich bisher so vollkommen, so bedeutend, so lebendig fühlen lassen. Es waren Türen geöffnet, Fenster aufgemacht worden, und die Luft, die hereinströmte, war wunderbar.
Sie wollte Dorian das erzählen, aber sie fürchtete, er würde sie für töricht halten. Stattdessen legte sie eine Hand auf sein Herz. Es schlug gleichmäßiger als ihres, doch es schlug kräftig.
So war es noch nie gewesen. Niemand hatte Dorian bisher so wirklich, so kraftvoll, so offen fühlen lassen. Sie hatte ein Licht in seinem Kopf entzündet, und es schien hell und klar.
Er wollte Alana das erzählen, aber er fürchtete, sie würde das für Phrasendrescherei halten.
Stattdessen zog er sie an sich.
„Nicht sehr körperlich, wie?"
„Was?"
„Du hast gesagt, das Körperliche bedeute dir nichts."
Sie legte das Gesicht an seine Schulter. Ihr Duft war da. Es war ein merkwürdiges und doch wunderbares Gefühl, ihren eigenen Duft an seiner Haut haftend zu entdecken. „Ich war nie besonders gut in den - den Techniken."
„Techniken? Was soll das denn heißen?"
„Nun ..." Verlegen brach sie ab. „Im Sex", fuhr sie dann entschieden fort und erinnerte sich daran, dass sie
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