Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
eine reife Frau war.
    „Wir hatten keinen Sex", erwiderte er einfach. „Wir haben uns geliebt."
    „Das ist doch nur eine Frage von Begriffen."
    „Verdammt, nein. Entzieh dich mir jetzt nicht. Ich bin nicht Chuck. Sieh mich an, sieh mich richtig an."
    Er griff sie fest bei den Schultern. „Was erwartest du, Alana? Eine Beurteilung deiner Leistung?"
    „Nein." Sie errötete. „Natürlich nicht."
    „Frage dich doch einfach, wie es für mich war." Er setzte sich und zog sie mit sich hoch. „Ist es dir nie in den Sinn gekommen, dass Chuck vielleicht gar nicht der umwerfende Liebhaber gewesen ist, als der er von den Klatschblättern dargestellt wurde?
    Hast du jemals daran gedacht, dass das, was sich zwischen euch beiden in diesem Bett abgespielt -
    oder auch nicht abgespielt - hat, seine Schuld war?"

    Nein, natürlich nicht. „Aber all die anderen Frauen
    ...", begann sie und verstummte dann.
    „Ich will dir etwas verraten. Es ist unglaublich einfach, jede Nacht mit einer anderen Frau seine Nummer abzuziehen." Voller Reue erinnerte er sich selbst an all die Male. „Man braucht nicht zu denken, man braucht nicht zu fühlen. Es ist unwichtig, ob die Frau ihren Himmel auf Erden erlebt. Man verschafft sich seine Befriedigung, sonst nichts. Wenn man aber einen Partner hat, dem man Verspre chungen macht, den man glücklich machen will, dann ist es etwas ganz anderes. Es braucht Zeit und Einfühlung und Geduld, bis alles richtig stimmt."
    Als Alana ihn ansah, strich Dorian ihr durchs Haar. „Im Augenblick will ich nicht an Chuck denken müssen. Und ich will auch nicht, dass du an ihn oder sonst jemanden denkst. Konzentrier dich nur auf mich."
    Etwas verunsichert berührte sie seine Wange. „Du bist das Beste, was mir seit Langem passiert ist. Du lässt mich eine Menge Dinge sehen, von denen ich dachte, ich müsste sie hinter Schloss und Riegel lassen. Ich bin dir dankbar."
    „Ich habe es langsam satt, dir zu sagen, dass du dich nicht immer bedanken sollst." Doch dabei strich er ihr zärtlich über die Schulter.
    „Es war das absolut letzte Mal." Sie schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. Sie fühlte sich geborgen. „Du darfst jetzt nicht lachen."
    Er küsste ihre Schulter. „Mir ist nicht nach Lachen zumute."
    „Ich fühle mich, als hätte ich gerade in einer schweren und wichtigen Disziplin gesiegt."

    Er lachte auf, was ihm sogleich einen Klaps auf den Rücken einbrachte. „Wie Salto rückwärts?"
    „Ich habe gesagt, nicht lachen."
    „Entschuldigung." Blitzschnell rollte er sich auf sie. „Du wirst nirgends siegen - ohne Übung."
    Diese verspielten Neckereien waren ganz neu für Alana, und sie genoss sie. Sie küsste ihn. „Dorian?"
    „Hm?"
    „Ich habe den Himmel auf Erden erlebt."
    Er lächelte. Sie fühlte es. Dann betrachtete er sie, und sie sah es. „Ich auch." In diesem Augenblick hörte er das Schluchzen. „Was, zum ..."
    „Chris." Augenblicklich war Alana aus dem Bett.
    Sie holte einen Morgenmantel aus dem Schrank, warf ihn über und war aus dem Zimmer, bevor Dorian auch nur nach seiner Jeans greifen konnte.
    „O Baby." Alana eilte in Chris' Zimmer. Der Kleine hatte sich unter der Decke verkrochen und schluchzte herzzerreißend. „Was ist los?"
    „Sie waren grün und hässlich." Er schmiegte sich in die Sicher
    heit bietenden Arme seiner Mutter und nahm ihren vertrauten Geruch wahr. „Sie sahen aus wie Schlangen und waren hinter mir her. Und ich bin in ein Loch gefallen."
    „Was für ein schrecklicher Traum." Sie wiegte ihn beruhigend. „Aber jetzt ist alles in Ordnung, okay?
    Ich bin ja da."
    Er schnüffelte noch, entspannte sich aber. „Sie wollten mich in kleine Stücke schneiden."
    „Schlecht geträumt?" Dorian stand zögernd in der Tür, unsicher, ob er vielleicht fehl am Platze sei.
    „Hässliche, grüne Schlangen", erklärte Alana, während sie Chris in den Armen wiegte.
    „Wow, so richtig gefährliche?"
    Chris schniefte noch einmal, nickte und rieb sich die Augen. Ob fehl am Platze oder nicht, Dorian konnte nicht widerstehen. Er trat ein und kniete sich vor das Bett. „Nächstes Mal musst du träumen, du seist ein Mungo. Gegen Mungos haben Schlangen keine Chance."
    „Mungo." Chris musste über das Wort kichern.
    „Hast du dir das ausgedacht?"
    „Unsinn. Morgen besorgen wir uns ein Bild von ihnen. Sie leben in Indien."
    „Terence war in Indien", erinnerte sich Chris. „Wir haben eine Karte bekommen." Gähnend schmiegte er sich wieder an Alana. „Geh noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher