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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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dass Sie gekommen sind, um unseren Frageboden auszufüllen. Deshalb sind Sie doch hier, oder nicht?“ Normalerweise müsste ich so was gar nicht fragen, aber bei diesem Kerl konnte ich rein gar nichts ablesen. Außer das mit dem Hotdog natürlich. Ich sah ihn vor mir, wie er an einem ellenlangen Teil mampfte, wie ihm die Chilisoße übers Kinn lief .. Ich schloss das Fenster. Eine passendere Beschreibung wäre wohl: Ich schlug es zu. „Also, Sie suchen nach Ihrer Traumfrau?“
    Er nickte. „Ich würde wirklich gerne jemand Besonderes kennenlernen.“
    „Da sind Sie hier auf jeden Fall am richtigen Ort. Ich bringe Sie jetzt zu Raum A, und dort können Sie dann in aller Ruhe Ihr Persönlichkeitsprofil ausfüllen.“
    Ich geleitete ihn hinein, holte schnell ein Klemmbrett und die nötigen Papiere und war schon wieder bei ihm, als er sich gerade auf dem Stuhl niederließ.
    „Wow, Sie sind aber schnell.“
    Blödmann. „Was soll ich dazu sagen? Ich bin nun mal die Allerbeste auf meinem Gebiet. Also, Jerry, wie stellen Sie sich die Frau, die Sie suchen, denn vor?“
    Überflüssige Frage, ich weiß. Typen wie Jerry - ahnungslose, hoffnungslose, einsame Typen wie Jerry, die ausschließlich für Hotdogs lebten - hatten nur ein einziges Kriterium, wenn es sich um das andere Geschlecht handelte: einen Puls.
    Er zuckte die Achseln. „Tja, ich weiß auch nicht.“
    „Soll sie nett sein?“, schlug ich vor.
    Er nickte. „Nett war gut.“ Er ergriff den Stift und nahm sich das Klemmbrett mit derselben Entschlossenheit vor wie den Hotdog in meiner Vision. „Und sie sollte rothaarig sein. Mit schulterlangen Haaren. Glatt, keine Locken. Und mit braunen Augen. Und keine Kinder haben. Und noch nie verheiratet gewesen sein. Ich will keine mit irgendwelchen Altlasten. Wo wir gerade dabei sind: Mir wäre es lieber, wenn sie keine allzu große Familie hätte. Die nerven nur, wenn sie den ganzen Tag lang anrufen und unangemeldet auftauchen und sich einmischen. Ich mag Leute nicht, die überall ihren Senf dazugeben.“
    Okay, ich war wohl doch nicht so schlau, wie ich gedacht hatte. Im Spiel von Jerry gegen die Dating Diva stand es eins zu null.
    „Das schreiben Sie alles am besten in die Spalte .Unbedingt erforderlich', und ich tue dann mein Bestes, im Handumdrehen die passende Partnerin für Sie zu finden.“
    „Gut. Sie wissen ja: Zeit ist Geld.“
    Ja, ja. Erzählen Sie das jemandem, der nicht gerade ein paar Jahrhunderte totschlagen musste.

9

    „Er ist ein Mensch.“ Meine Mutter trank einen großen Schluck von ihrem vorjagdzeitlichen Chardonnay und beäugte den alten Mann, der auf dem importierten belgischen Sofa neben Louisa Wilhelm saß. „Ein Mensch.“
    „Mrs Wilhelm hat nicht ausdrücklich gesagt, dass sie einen Vampir haben wollte.“
    „Ich würde meinen, dass das selbstverständlich ist.“
    „Nicht unbedingt. Soweit ich weiß, könnte sie durchaus für alles offen sein.
    Außerdem sucht sie schließlich keinen Ewigen Gefährten. Sie wollte bloß eine Begleitung für die Soiree.“ Ich stieß einen Teil der Luft aus, die ich die ganze Zeit über angehalten hatte. Wenigstens hatte sie nichts über sein Alter gesagt.
    „Sicher, aber der Begriff .Begleitung' lässt für gewöhnlich darauf schließen, dass man jemanden irgendwohin begleitet. Musstest du dem Mann nicht gerade aufs Sofa helfen?“
    „Nach der langen Autofahrt war er ein bisschen steif.“
    „Liebes, steif ist er, weil er sich diesseits der Leichenstarre befindet.“
    „So alt ist er nun auch wieder nicht.“
    „Er ist ein Mensch, Liebes. Wenn er über dreißig ist, möge er in Frieden ruhen.“ Sie schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Wein. „Was hast du dir nur dabei gedacht? Louisa ist die Vorsitzende der diesjährigen Veranstaltung. Sie kann doch nicht mit einem altersschwachen, klapprigen Menschen am Arm an der Soiree teilnehmen.“
    „Das wird sie auch nicht. Das ist alles nur ein Teil des gesamten Verfahrens. Wenn man den perfekten Partner sucht, ist die sogenannte Trial-and-Error-Phase unumgänglich.“ Wohl kaum, aber das wusste ja schließlich meine Mutter nicht, und ich griff verzweifelt nach jedem Strohhalm. „Darum biete ich immer drei kostenlose Verabredungen an. Denn aller guten Dinge sind drei, dann klappt es garantiert.“
    „Wenigstens ist er kein gewandelter Vampir. Habe ich dir schon erzählt, dass sich Kendra St. Claire mit einem von dieser Sorte eingelassen hat? Als Nächstes kommt wohl noch,

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