01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
Gefährtin ist. Und Sie haben es vermasselt, was bedeutet, dass Sie jetzt bereit sind, es mit einer richtigen Verabredung zu versuchen.“ „Also, ich weiß nicht.“
„Sie haben sich doch nicht übergeben, oder?“ „Nein.“
„Sie haben nicht über Der Preis ist heiß geredet, oder?“ „Nein.“
„Sie haben Britney und die Zwillinge mit keinem Wort erwähnt?“ „Nein.“
„Dann - würde ich sagen - haben Sie sich gar nicht übel angestellt. Sie hatten einen kleinen Ausrutscher? Das nächste Mal passiert Ihnen das nicht mehr.“
„Meinen Sie wirklich?“
„Ich weiß es. Sie wachsen, Francis. Entwickeln sich weiter. Langsam fühlen Sie sich immer wohler in Ihrer Vampirhaut. Noch ein paar Übungssitzungen und Sie wissen alles, was es über das andere Geschlecht überhaupt zu wissen gibt.“
Das war zumindest das, was ich verzweifelt erhoffte.
Ich versuchte Francis noch ein bisschen aufzumuntern, bis es auf der anderen Leitung läutete - juhu! - und ich Schluss machen musste.
„Hören Sie bitte damit auf, sich selbst Vorwürfe zu machen. Wenn wir erst mal fertig sind, werden Sie ein absoluter Traumvampir sein“, versicherte ich ihm, bevor ich unser Gespräch beendete und die blinkende Taste für Leitung zwei drückte. „Dead End Dating. Wo das Happy End gleich hinter dem nächsten Date wartet.“
„Lil? Hier ist Melissa.“
Das dritte Mal. Puh! „Melissa! Ich wollte Sie gerade anrufen.“ Oder auch nicht.
„Sie müssen sich doch nicht für Samstagabend bei mir bedanken. Ich bin froh, dass ich helfen konnte.“
„Mich bei Ihnen bedanken? Ich habe gar nicht die Absicht, mich bei Ihnen zu bedanken.“
„Leider verstößt es gegen unsere Grundsätze, Ihnen Ihr Geld zurückzuerstatten, nachdem wir unseren Teil der Abmachung eingehalten haben -“
„Ein Dankeschön wäre nicht einmal ansatzweise ausreichend. Er war wunderbar!“
„Auch wenn wir stolz darauf sind, für jeden den richtigen Partner zu finden, aber man kann doch realistischerweise nicht erwarten, schon gleich beim allerersten Date ins Schwarze zu treffen - was haben Sie gerade gesagt?“
„Ich sagte, er war wunderbar. Großartig. Fantastisch.“ „Wer?“
„Was glauben Sie denn? Francis, Sie Dummerchen. Er ist der bestaussehende Mann, den ich je kennengelernt habe. Und so ein gewandter Gesprächspartner. Und er hat einen tollen Humor.“ „Francis?“
„Es ist, als wäre ein Traum in Erfüllung gegangen.“ „Francis?“
„Ich muss unbedingt noch mal mit ihm ausgehen.“ In dem Augenblick, als diese Worte bei mir ankamen, spielte sich meine Unterhaltung mit Francis noch einmal in meinem Kopf ab. „Ich, ahm, weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.“ „Fand er mich nicht nett?“
„Aber sicher fand er Sie nett.“ Na schön, wenn ich mit meiner Partnervermittlung Schiffbruch erleiden sollte, konnte ich immer noch einen Job bei PLUS (Prima Lügen Und Sülzen) ergattern. „Er fand Sie, ahm, sogar richtig toll.“
„Er mochte mich nicht, stimmt's? Ich wusste es. Es ist immer wieder dasselbe bei mir. Kein anständiger Mann interessiert sich für mich. Dafür ziehe ich Versager magisch an. Wenn es im Umkreis von fünfzig Kilometern auch nur einen Loser gibt, klopft er bestimmt an meine Tür. Aber die Guten ... hauen ab, so schnell sie können.“
„Sie ziehen keineswegs nur Versager an“, hörte ich mich selber sagen. „Sie sind eine wunderschöne, vor Leben sprühende Frau, die dem richtigen Mann Unmengen zu bieten hat.“
„Dann glauben Sie also, dass er noch mal mit mir ausgehen würde?“
„Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, aber wenn ich es tue, bin ich sicher, dass er ganz versessen darauf ist, Sie wiederzusehen.“
„Sie sind die Beste, Lil. Ich hatte wirklich keine großen Erwartungen, als ich zu Ihnen kam. Ich wollte einfach nur, dass mich meine Mom in Ruhe lässt.
Aber jetzt glaube ich langsam wirklich, dass ich endlich den Richtigen getroffen habe. Und das alles nur dank Ihrer Hilfe. Sie haben meine Meinung über die Liebe wirklich vollständig verändert.“
„Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen konnte.“ Ich verabschiedete mich, legte das Telefon wieder an seinen Platz und widerstand nur mit Mühe dem Drang, mich mit dem Brieföffner, der am Rand des Schreibtischs lag, aufzuspießen.
Was hatte ich getan?
Ich hatte Melissa falsche Hoffnungen gemacht und dafür gesorgt, dass sie in Kürze noch mehr Kummer erwartete.
Aber vielleicht machte sie auch bloß aus allem gleich ein
Weitere Kostenlose Bücher