01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12
sich mit Schirmen, Hüten und Cremes.
Was tust du?, fragte eine innere Stimme, aber er schob sie energisch beiseite. Er wusste sehr genau, was er tat. Er besorgte sich etwas zum Abendessen und nagte dabei noch ein wenig an dem Turm, der schon bald umstürzen würde. Dafür würde er sorgen.
Die Tür des Ladens öffnete sich bimmelnd, und die Frau kam wieder heraus. Mit kleinen Schritten trippelte sie auf ihre Kutsche zu und gab dem Mann einen Wink mit dem Finger, er solle ihre Pakete holen. Der Mann nickte und eilte, nachdem er ihr geflissentlich in die Kutsche geholfen hatte, auf den Laden zu.
Sergej wartete, bis er darin verschwunden war, dann stieg er zu ihr in die Kutsche.
»Was soll das …«
Schweig ! Er packte ihren Verstand mit eisernem Griff, und er sah die Angst in ihren Augen. Er wusste, dass sie versuchte zu schreien, wegzulaufen, aber sie konnte nicht. Sie konnte nicht, weil er zu stark war. Er hatte sie in der Hand, er war nun ihr Meister!
Schritte näherten sich der Kutsche.
Sag deinem Kutscher, er soll das Paket zu sich nehmen und dich ein wenig herumfahren.
Die Frau beugte sich vor und hob den gelben Vorhang, der vor dem kleinen Kutschenfenster hing.
»Behalte die Pakete, Richard. Ich möchte jetzt ein Weilchen herumfahren. Und Rich …«
Er würgte sie mitten im Satz ab und spürte den Schmerz, der durch ihren Geist schnitt. Wieder versuchte sie zu schreien, brachte aber keinen Laut hervor.
»Sehr wohl, Mylady.«
Richard verbeugte sich und kletterte auf den Kutschbock.
Er zog den Vorhang zu und wandte sich mit einem Lächeln zu ihr um. Sie saß stocksteif da und starrte ihn aus weit aufgerissenen, entsetzten Augen an. Er wusste, dass sie wehrlos war, und das gefiel ihm ungeheuer.
Sein Blick wanderte über ihr hochgeschlossenes Kleid. Normalerweise ließ er sich gern ein wenig Zeit, um mit seinem Opfer zu spielen. Aber nicht heute. Heute war er nicht in Stimmung.
Knöpf dein Kleid auf.
Sie gehorchte, doch man konnte an ihren Augen sehen, wie sie gegen seinen Willen ankämpfte. Als sie ihr Kleid aufgeknöpft hatte, war ihr Gesicht tränenüberströmt von den Schmerzen, die ihr der innere Kampf verursacht hatte.
Grinsend beugte er sich vor und schob ihr das Kleid mit einem Ruck bis zur Taille herunter. Dann riss er ihr Unterhemd auf und entblößte ihren Oberkörper, ihre üppigen Brüste, den weichen Bauch.
Er spürte, wie er steif wurde, aber seine Blutgier war stärker als sein sexuelles Verlangen. Obwohl ihre Halsschlagader verlockend pochte, wurde sein Blick unwiderstehlich von ihren schweren Brüsten angezogen, die in der ruckelnden Kutsche hin und her schaukelten.
Er holte die Granatkette aus seiner Tasche und legte sie ihr um den Hals. Er sah, dass sie eine Gänsehaut bekam.
Es sah perfekt aus, wie kleine Blutstropfen auf ihrer Haut. Jetzt gehörte sie ihm!
Er lockerte seinen mentalen Griff so weit, dass sie wimmern konnte. Da verlor er die Beherrschung, packte sie und biss gierig in ihre Brust.
7. Kapitel
Tut mir schrecklich leid, meine Lieben, aber in diesem Zustand ist es mir unmöglich, euch zu begleiten!«
Lady Dewberry hielt sich ein Spitzentaschentuch an die rosa Nasenspitze und schniefte dramatisch. »Kümmere dich bitte um deine Schwester, Mikhail. Und lass sie um Gottes willen nicht wieder aus den Augen!«
Mikhail hob die Hand der älteren Dame an die Lippen und sagte mit einem spitzbübischen Grinsen: »Dein Wunsch sei mir Befehl, liebe Tante. Obgleich ich sagen muss, dass wir dich schrecklich vermissen werden!«
Lady Dewberry wurde so rot wie ihre Nase. Sie entzog ihm ihre Hand und schimpfte halbherzig: »Mach, dass du fortkommst, du Frechdachs!«
Angelica stand daneben und beobachtete das Geplänkel der beiden wie aus weiter Ferne. Morgens beim Aufwachen war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie sich den gestrigen Vorfall bloß eingebildet hatte. Ihre Fantasie war vermutlich mit ihr durchgegangen, das war die einzige Erklärung. Aber jetzt, wo sie mit gedankenlesenden Männern Schluss gemacht hatte, galt es, sich wieder auf die heiratsfähigen zu konzentrieren.
Wieder und wieder sagte sie sich, dass es richtig von ihr war, Mikhail ihre finanzielle Situation zu verschweigen. Nein, es wäre zu gefährlich für ihn; sie durfte es nicht riskieren. Ach, verflucht! Sie musste überlegen. Der Viscount war aus dem Rennen, so viel war klar. Dann wären da noch ein, zwei, die in Frage kämen … und Lord Nicholas Adler, vorausgesetzt, dass er reich
Weitere Kostenlose Bücher