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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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einen Ehemann, und dieser hier käme vielleicht in Frage.
    »Ich hoffe, Sie halten mich nicht für zu dreist, Prinzessin Belanow, aber es fällt mir schwer, mich zurückzuhalten, wenn Sie so sinnlich gekleidet sind.« In ihrem Kopf begannen die Alarmglocken zu schrillen. Wo führte dieses Gespräch hin? »Diese Seide … wie sie Ihre Figur umschmeichelt, Ihre Hüften, Ihren Busen …«
    »Stop!«
    Angelica konnte nicht glauben, was sie da hörte. Solche Sätze hatte sie zwar schon unfreiwillig aus den Gedanken der Männer gefischt, aber dass einer es wagte, sie laut zu äußern! Der Mann war offensichtlich pervers.
    Sie zog an ihrer Hand, doch er wollte sie nicht loslassen.
    »Lord Trenton, lassen Sie mich bitte los. Ich habe keine Lust mehr zu tanzen.«
    Lord Trenton sah aus, als wollte er ihr widersprechen, doch da fiel sein Blick auf etwas hinter Angelica. Seine Kinnlade klappte herunter, und sein Griff erschlaffte.
    Angelica nutzte die günstige Gelegenheit und machte sich von ihm los. Sie wandte sich zum Gehen. Und wäre beinahe mit einem großen Mann zusammengestoßen.
    Alexander . Sie erkannte ihn auf der Stelle. Er trug einen schwarzen Smoking und eine schwarze Augenmaske, sein einziges Zugeständnis an den Kostümzwang. Seine Kiefermuskeln waren angespannt, seine grauen Augen zornfunkelnd auf den Mann hinter Angelica gerichtet - er sah aus wie der Teufel persönlich. Dann richtete er den Blick auf Angelica und hob ihre schlaffe Hand, in der sie ihre Maske hielt, wieder vor ihr Gesicht.
    Angelica spürte eine Bewegung im Rücken und wusste, dass Lord Trenton sich aus dem Staub gemacht hatte. Jetzt standen sie allein auf der Tanzfläche, inmitten von vorbeiwirbelnden Paaren.
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu. Er schlang den Arm um ihre Taille, und sie begannen zu tanzen.
    Schnell merkte sie, dass er ein hervorragender Tänzer war. Er führte sie mühelos, ja schwebend übers Parkett. Ihr Kopf reichte ihm kaum bis zur Schulter, sodass sie sich ein wenig zurücklehnen musste, um ihn ansehen zu können.
    »Danke.«
    Alexander sagte nichts, und es dauerte nicht lange, bis Angelica ihre Betäubung abgeschüttelt hatte. Sie hatte so verzweifelt darauf gehofft, mit ihm sprechen zu können, und nun waren ihre Fragen mit einem Schlag alle wieder da.
    »Ich habe versucht, Sie heute Nachmittag noch einzuholen.«
    »Tatsächlich?«
    Er schaute sie nicht an, was es ihr nicht gerade leichter machte. Aber sie war fest entschlossen, sich nicht abwimmeln zu lassen.
    »Ja, nachdem... nun ja... nachdem ich Sie verärgert hatte, sagten Sie …« Nun richtete sich sein Blick endlich auf sie.
    »Tu das nie wieder.«
    Er schien immer noch erzürnt zu sein, aber Angelica war im Moment viel zu sehr auf ihre Fragen fixiert, um sich darum zu kümmern.
    »Sie sagten, dass der letzte Mann, der versucht hat, Ihre Gedanken zu lesen, dafür büßen musste.«
    »Angelica...«, sagte er warnend. Sie senkte ihre Maske ein wenig und blickte flehend zu ihm auf.
    »Es gibt also noch andere wie mich? Wie wir? Haben Sie das damit gemeint? Alexander, bitte, ich muss es wissen …«
    Er packte ihr Kinn; sein Daumen legte sich über ihre Lippen und brachte sie zum Schweigen. Auf einmal konnte Angelica nicht mehr denken, nur noch fühlen.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie in der Mitte der Tanzfläche gelandet waren, aber es herrschte ein unglaubliches Gedränge. Paare in lächerlichen Kostümen tanzten an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten.
    Sie waren allein, inmitten dieser Menschenmenge. Seine Hand lag an ihrer Wange, die andere an ihrer Taille; ihre Hände lagen auf seinen Oberarmen.
    »Alexander«, flüsterte sie.
    Sie war verwirrt, verloren im Augenblick. Plötzlich waren alle Fragen vergessen, alle ihre Probleme waren auf den Schwingen der sinnlichen Walzerklänge durch die offenen Terrassentüren hinausgeflattert.
    Sein Daumen rieb über ihre Lippen. Sie trat unwillkürlich näher, ohne daran zu denken, was für einen Skandal sie heraufbeschwor. Auf einmal hatte sie das dringende Bedürfnis, ihn zu kosten. Ihre Zungenspitze fuhr über seinen Daumen. Sein Blick veränderte sich, nahm ein heißes Funkeln an. Er beugte sich vor … und hielt abrupt inne.
    »Alexander?« Langsam kam sie wieder zu sich. Auf einmal war ihr kalt, sie bekam eine Gänsehaut.
    »Ich muss gehen.«
    »Was?« Der Tanz war zu Ende, und die Paare verließen die Tanzfläche. Wieso hatte sie nicht gehört, dass die Musik aufgehört hatte?
    »Geh zu deinem Bruder,

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