01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12
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Alexander saß einen Moment lang reglos da. Sein Blick glitt über Catherines nackten Körper. Es ärgerte ihn, dass er nichts dabei empfand, dass ihn ihre vollen, runden Brüste nicht zu erregen vermochten. Es ärgerte ihn, dass er keine Lust auf eine dieser Frauen hatte.
Selbst diese Catherine wollte er nicht.
Dennoch nickte er Kiril zu, und dieser erhob sich sofort und kehrte wieder zu seiner Brünetten zurück.
Alexander sagte nichts, als Catherine sich nun rittlings auf seinen Schoß setzte und ihn zu küssen begann. Sie streichelte über sein Hemd, knöpfte es auf, entblößte seine Brust.
Ihre Lippen waren trocken, wertlos, die Hände kalt.
Er musste plötzlich an Angelica denken. Wie sie vor ihm stand, trotzig und dennoch mit einem Ausdruck des Begehrens in den Augen. Er hatte sie küssen wollen, dort in diesem Salon, sie küssen, bis ihr die Luft wegblieb. Und dann hätte er ihr die Kleider vom Leib gerissen …
Er spürte, wie er hart wurde. Er wollte Angelica, aber er konnte nur diese Frauen hier haben.
Alexander schob seine Hände unter Catherines Po und erhob sich. Eine Rothaarige fegte mit einer Armbewegung die Gläser vom Tisch. Er legte ihren nackten Körper auf die runde Oberfläche.
Drei Paar eifriger Hände zogen ihm das Hemd aus, drei Paar Hände begannen ihn zu streicheln, zu küssen, hungrig, mit offenen Mündern. Er stellte sich vor, dass es Angelicas Hände, Angelicas Mund waren.
Weiches Haar strich über seine Schulterblätter, Angelicas rabenschwarzes Haar. Brüste drängten sich an seinen Rücken, ihre Brüste.
Er machte seine Hose auf und zog die Frau auf dem Tisch zu sich heran. Er schloss die Augen, spreizte ihre Beine und drang in sie ein.
Angelica , dachte er, während er immer tiefer drang, Angelica .
15. Kapitel
Großartig«, grummelte Angelica und versuchte unter ihrem Kissen hervorzukommen. Sie hatte eigentlich Alexander nachlaufen und ihn so lange mit Fragen traktieren wollen, bis er ihr alles über »die anderen« erzählte. Aber leider war ihr schlecht geworden, und sie hatte sich hinlegen müssen.
Ausgerechnet jetzt musste sie sich den Magen verderben. Außerdem erstickte sie hier, unter dieser verdammten Decke!
»Guten Abend, Dornröschen.«
Die Decke hob sich, und Mikhails grinsendes Gesicht tauchte über ihr auf. Er strich ihr zärtlich das zerzauste Haar aus dem Gesicht. »Dir fehlt doch nichts, oder?«
Angelica beschloss, sein breites Grinsen zu ignorieren. Sie strich mit dem Finger über seine stoppelige Wange. »Du willst doch nicht etwa so rumlaufen, Bruderherz? Was werden die Ladies dazu sagen?«
Mikhail strich sich grinsend über die Bartstoppeln. »Ach, denen gefällt’s! Die Londoner Damen sind der Meinung, ich sehe damit verwegener aus.«
»Ach ja?« Angelica setzte sich auf. Ihr fiel ein, dass Mikhail vielleicht wissen würde, wo sich Alexander heute Abend aufhielt. Wenn sie nur wüsste, wie sie ihn unauffällig aushorchen könnte …
Als Mikhail sie weiterhin einfach nur angrinste, warf Angelica einen Blick zum Fenster.
»Wie spät ist es?«
»Fast Abendessenszeit, du Schlafmütze. Du stehst jetzt besser auf und lässt dir ein Bad ein, oder du wirst noch zu spät zum Kostümball kommen.«
O nein. Der blöde Kostümball. Den hätte sie beinahe vergessen. Sie war hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch, andere Gedankenleser kennen zu lernen, und der Notwendigkeit, sich einen Ehemann zu suchen.
Sie könnte Mikhail natürlich sagen, dass es ihr nicht gut ging, dann könnte sie sich vor dem Ball drücken, der sicher ebenso langweilig werden würde wie alle anderen Bälle … Aber ihr Bruder schien so glücklich zu sein, da wollte sie ihm den Spaß nicht verderben. Mikhails Glück und Gesundheit waren das Allerwichtigste auf der Welt. Nein, sie musste zum Ball und versuchen, ihre Freundschaft mit Lord Nicholas zu vertiefen - und vielleicht auch mit ein paar anderen netten Junggesellen.
»Als was willst du gehen?«
»Nun, ich dachte als halb russischer, halb englischer Aristokrat. Und du?«
»Ha, ha, sehr witzig, Mikhail.« Angelica seufzte. »Ach, ihr Männer habt es ja so leicht! Ihr braucht nur in einen schwarzen Anzug zu schlüpfen, und schon könnt ihr euch überall blicken lassen. Ich dagegen muss ein Kostüm anziehen, oder die anderen Frauen würden mich mit ihren missbilligenden Blicken traktieren, bis ich es nicht mehr aushielte.«
»›Ich bestreite nicht, dass die Frauen töricht sind‹«, zitierte Mikhail
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