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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit.
    Er hob Angelicas Kopf, um ihr den starken Schnaps einzuflößen, aber das war nicht mehr nötig: Ihre Augen waren zugefallen, sobald ihr Kopf seine Schulter berührte. Nun, zumindest atmete sie jetzt ruhiger.
    »Was hast du vor?«, fragte James mit einem Blick auf Angelicas leblose Gestalt.
    Alexander stellte das Glas auf einem roten Kirschholztischchen ab und setzte sich mit Angelica in den Kaminsessel. Seltsam, dort war er doch vor wenigen Stunden schon einmal gesessen. Allerdings ohne eine Frau auf dem Schoß.
    »Ich weiß nicht genau. Aber ich werde nicht zulassen, dass man ihr etwas antut, James.«
    Das hatte sich dieser bereits gedacht. Er setzte sich in den gegenüberstehenden Sessel.
    »Ich will auch nicht, dass ihr etwas zustößt, Alexander, aber die Gesetze sind eindeutig.«
    »Ja, was gewisse Dinge betrifft. Das Gesetz besagt, dass kein Mensch von unserer Existenz erfahren darf. Und es lässt uns gleichzeitig Möglichkeiten offen, wie wir vermeiden können, dass ein unschuldiger Mensch in solch einem Fall zu Schaden kommt. Aber ihr Gedächtnis können wir nicht manipulieren - und genau darum geht es: Sie ist kein normaler Mensch. Die Definition trifft nicht auf sie zu.«
    »Alexander, sie kann uns trotzdem gefährlich werden. Ich wollte es vorhin nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon ist, aber hast du daran gedacht, dass sie etwas mit dem Vampirjäger zu tun haben könnte? Wir haben dies bis jetzt noch nicht in Betracht gezogen, aber der Jäger könnte durchaus auch eine Frau sein.«
    Alexander verengte die Augen und betrachtete seinen Freund durchdringend.
    »Ja, der Jäger könnte eine Frau sein. Aber sie ist kein Vampirjäger. Oder glaubst du etwa, dass das alles gespielt war, James? Sie wusste nichts von unserer Existenz. Soweit ich weiß, wusste sie nicht mal, dass es andere Gedankenleser gibt!«
    Der Herzog von Atholl sprang frustriert auf. »Verdammt, du hast recht. Ich kann schon nicht mehr richtig denken.«
    Alexander ging es nicht anders. Auch er konnte wohl nicht mehr richtig denken, oder er hätte nie ausgesprochen, was ihm jetzt über die Lippen kam.
    »Ich werde die Verantwortung für sie übernehmen.«
    »Was sagst du da?« James blieb abrupt stehen und starrte ihn an.
    »Sie wird hier bei mir wohnen, bis wir Sergej eingefangen und den Jäger unschädlich gemacht haben. Danach können wir uns immer noch etwas anderes überlegen.«
    James schwieg.
    Das Feuer knackte, der Holzboden knarrte, und Angelicas Herzschlag füllte sein Ohr. Alexander wusste eins mit Sicherheit: Mit seinem Frieden war es nun vorbei.

 
19. Kapitel
     
    Angelica wurde durch ein hartnäckiges Klopfen an ihrer Schlafzimmertüre geweckt. Stöhnend rollte sie sich herum und zog sich die Bettdecke über die Ohren.
    Als es daraufhin still wurde, kuschelte sie sich tiefer in ihr Kissen. War wohl nur ein Irrtum gewesen.
    Diese Hoffnung stellte sich jedoch als irrig heraus, denn nun hörte sie die Türe aufgehen.
    »Allison, wenn du das bist, dann lass mich bitte weiterschlafen.«
    Schwere Schritte kamen näher. Angelica runzelte die Stirn. Das konnte nicht ihre Zofe sein, die trampelte nicht wie ein Elefant.
    »Mikhail, falls das Haus nicht gerade abbrennt, lass mich bitte in Ruhe!«
    »Es brennt nicht, aber in Ruhe lassen kann ich dich trotzdem nicht.«
    Angelica riss die Augen auf und starrte in die Schwärze ihres Kissens - das gar nicht ihr Kissen war, wie ihr jetzt klar wurde. Diese Stimme!
    Plötzlich fiel ihr wieder alles ein. Sie sprang aus dem Bett und duckte sich auf der entgegengesetzten Seite hinter die Bettkante.
    »Du kannst die Arme runternehmen, Angelica, ich tu dir nichts.«
    Alexander schien es ernst zu meinen … er sah jedenfalls so aus. Ernst und müde. Nun, das war ein gutes Zeichen, oder? Sie hatte die Nacht überlebt. Außer … Erschrocken fuhr sie sich mit den Händen an den Hals, tastete hektisch nach Bissspuren.
    »Mach dich nicht lächerlich. Niemand hat dich angefasst, und das wird auch so bleiben. Ich sagte doch, du hast nichts von mir zu befürchten.«
    »Ich habe keine Angst vor dir!«, rief Angelica empört. Sie erhob sich verlegen und zog ihr Nachthemd hoch, das ihr über eine Schulter gerutscht war.
    Vampire !, schoss es ihr durch den Kopf. Sie musste an sich halten, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen. Was für ein Witz! ›Angelica unter Vampiren‹. Klang wie ein Buchtitel. Unmöglich. Aber sie waren Vampire. Sie

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