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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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justierte den Sitz, sodass sie mit den glatten Sohlen ihrer Abendschuhe bequem an die Pedale kam. Dann wendete sie sich kurz an ihr Publikum, das erwartungsvoll verstummt war.
    Mikhail saß links von ihr neben einem jungen Mädchen, das aussah, als würde es jeden Moment ohnmächtig werden. Lord Summers Töchterchen hatte das Glück, an diesem Abend Mikhails Tischdame zu sein. Angelica bezweifelte nicht, dass die Summers nichts dagegen hätten, wenn es zu einer Verbindung zwischen den beiden käme.
    »Ich werde Mozarts  Fantasie in d-Moll  spielen«, erklärte sie.
    Die Reaktion darauf war ein unruhiges Rascheln, doch Angelica achtete nicht darauf. Sie holte tief Luft, schüttelte kurz ihre Hände aus und platzierte sie über den Tasten.
    Perlend stiegen die Töne auf und durchdrangen den Raum bis in den letzten Winkel. Zeit und Raum hörten auf zu existieren. Angelica war in einer anderen Welt, einer Welt ohne Sorgen, einer Welt voll Harmonie und Schönheit.
    Ihr fehlerloses Spiel bezauberte selbst die ärgsten Kritiker unter den Gästen. Die Standuhr in der Eingangshalle tickte im Takt zu ihrer Musik.
    Applaus brandete auf, als sie fertig war.
    »Fantastisch, meine Liebe, einfach fantastisch«, schniefte Lady Summers und betupfte sich mit einem Taschentuch die Augenwinkel. »Würden Sie noch etwas für uns spielen?«
    Angelica schaute Lord Summers an. Auch die anderen Gäste baten um eine Zugabe.
    »Wir würden uns glücklich schätzen, wenn Sie noch ein Stück für uns spielten«, bat auch Lord Summers.
    Angelica nickte und wandte sich wieder den Tasten zu. Dann jedoch zögerte sie. Die Lampions, die man draußen im Garten angezündet hatte, waren so zauberhaft. Sicher ein lächerlicher Einfall von ihr, aber sie entschloss sich, dennoch zu fragen.
    Muss wohl der Einfluss der Herzogin sein , dachte sie reumütig, während sie sich abermals an Lord Summers wandte.
    »Lord Summers, hätten Sie vielleicht etwas dagegen, wenn wir das Licht löschen würden? Ich brauche es nicht, da ich ohne Partitur spiele, und die Lampions draußen im Garten sind einfach zu bezaubernd, finden Sie nicht auch?«
    »Was für eine wundervolle Idee!«, rief Lord Summers zu ihrer großen Erleichterung begeistert aus. »Meine Leute sollen sich sofort darum kümmern!«
    Amüsiert beobachtete Angelica, wie sogleich einige Herren den Damen versicherten, dass sie im Dunkeln keine Angst zu haben bräuchten, weil sie ja da wären. Mikhail dagegen schien keine derartigen Versicherungen nötig zu haben: Seine junge Begleiterin wirkte ausgesprochen begeistert über die Aussicht, bei romantischer Musik im Dunkeln mit ihm sitzen zu dürfen.
     
    Als Alexander die Musik hörte, wusste er sofort, dass  sie  es war, die spielte.
    »Einfach bezaubernd, nicht?«, flüsterte Margaret, die Hand auf dem Arm ihres Gatten. Sie wurden von einem Dienstmädchen zum Musikzimmer geführt.
    Alexander hörte James’ Antwort nicht, denn er war wie gebannt. Die Musik füllte seine Brust, brachte all seine Sinne zum Schwingen.
    Atemberaubend, ganz so wie sie.
    Alexander war einen Moment lang versucht, umzukehren und zu gehen. James hatte ihn dazu überredet, sie zu dieser Dinnerparty zu begleiten, weil er »ein wenig ausspannen müsse«, wie er sich ausdrückte. Hätte er aber gewusst, dass sie auch da sein würde, wäre er wohl nicht mitgekommen. Es wurde mit jedem Mal schwerer, ihr zu widerstehen.
    Sie nicht zu berühren. Sie nicht zu küssen. Sie nicht zu besitzen.
    Gestern Abend war es ihm noch einmal gelungen, sich von ihr zurückzuziehen, aber er bezweifelte, dass er es ein weiteres Mal schaffen würde.
    Aber er ging nicht. Er konnte nicht. Und schon hatten sie den Eingang zu dem Zimmer erreicht, aus dem die Musik perlte.
    Überrascht stellte er fest, dass sie im Dunkeln spielte. Er sah vage Gestalten auf Sofas sitzen, die um den großen, vom Mond beschienenen Konzertflügel gruppiert waren.
    Margaret tauchte neben ihm auf, und alle drei standen stumm da und lauschten.
    Angelica sah aus wie eine Verlängerung des Instruments, das sie so hervorragend beherrschte, das ihre Seele eingefangen hatte, so, wie sie die seine eingefangen hatte.
    Wie gebannt lauschte das Publikum ihrem Spiel.
    Als ihre Finger am Ende über den Tasten verharrten, herrschte tiefe Stille.
    Sei mein.
    Der Gedanke war ihm entwischt, bevor er es verhindern konnte. Er begehrte diese Frau, wie er noch nie im Leben eine Frau begehrt hatte. Viele Vampire hatten menschliche Sexualpartner, das war

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