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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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William
reichte.
    William,
salopp mit einem losen weißen Hemd und einer schwarzen Hose bekleidet, blieb am
Kamin stehen und betrachtete Damien neugierig. »Man redet bereits von deiner
Rückkehr in die Gesellschaft, guter Freund. Ich bin sicher, dass dich in deinem
Haus in Mayfair zahlreiche Einladungskarten und Glückwünsche erwarten. Die
jungen Damen sind schon ganz aufgeregt, und die Mütter nicht weniger«, fügte
William lächelnd hinzu. »Ich glaube, ihnen läuft förmlich das Wasser im Mund
zusammen bei dem Gedanken, dir ihre Töchter vorführen zu dürfen, Dame. Wie
viele Teeinladungen gedenkst du in den nächsten Wochen anzunehmen, um dich an
den jungen Damen zu weiden, die dir schöne Augen machen? Ich wette, du kannst
es kaum erwarten.«
    Damien
grinste und nippte an seinem Brandy. »Ich werde versuchen, mir meine
Begeisterung nicht allzu sehr anmerken zu lassen«, erwiderte er trocken.
    »Zweifellos
wirst du dich auch ein paarmal bei White's sehen lassen.«
    »Gewiss.«
    »Es ist
dir sicherlich bewußt, dass man sehr neugierig ist, zu erfahren, warum du nach
London zurückgekehrt bist.«
    »Das
überrascht mich nicht. Sicherlich wird es noch viel mehr Gerede geben, wenn ich wieder abreise.«
    »Es gab
auch heftige Debatten über die Position, die du in dieser Sache einnimmst. Ich
habe erst heute Morgen mit Palmerston gesprochen und muss dir sagen, dass ich
keine guten Neuigkeiten für dich habe. Palmerston und Lord Russell, unser
Außenminister, haben mir zu verstehen gegeben, es gäbe viele Mitglieder im
Hohen Hause, die sehr bestürzt wären, wenn sich das Parlament tatsächlich dazu
bereit fände, Madison und Slidell vor beiden Häusern sprechen zu lassen.«
    Damien
dachte einen Moment über die Bemerkungen seines Schwagers nach, und antwortete
dann: »Präsident Davis hat James Madison und John Slidell zu seinen Kommissaren
ernannt. Madison ist ein hoch angesehener Pflanzer aus Virginia und war Senator
der Vereinigten Staaten und Vorsitzender des Senatsausschusses für auswärtige
Angelegenheiten. Slidell hat eine ebenso beachtliche politische Karriere als
Staatsmann hinter sich.«
    William
begegnete Damiens Blick mit einigem Widerstreben. »Du weißt, dass ich aus
Zuneigung zu dir und deiner Schwester dein Anliegen unterstütze. Ich
respektiere dich sehr, Dame, aber ich hege keine Sympathie für diesen Krieg. Du
weißt, wie England über die Sklaverei denkt.«
    »Die
Entscheidung für oder gegen die Sklaverei hat mit diesem Krieg sehr wenig zu
tun«, erwiderte Damien. »Hier geht es um die Entscheidung, ob der Süden, wie
wir ihn kennen, weiterbestehen soll. Ich persönlich verabscheue die Sklaverei.
Ich bezahle meine schwarzen Arbeiter gut und behandle sie gerecht. Aber ich
bin ein Pflanzer des Südens, und dank der Seeblockade der Union verrottet in
diesem Augenblick meine Baumwollernte auf den Kais.«
    »Der Economist wird diese Begründung in Stücke reißen«, erwiderte William.
    »Nicht
nur unsere Textilindustrie hier in England wird letztendlich unter der
gewaltsamen Unterbindung des Südstaaten-Exports zu leiden haben, wenn der
Krieg andauert. Wie du sehr wohl weißt, ist Baumwolle nicht der einzige
Rohstoff des Südens, auf den England bisher angewiesen war. Dazu gehören auch
noch Tabak, Zuckerrohr, Reis ... «
    »Dieses
Argument sticht allerdings«, unterbrach ihn William.
    »Dann
wirst du sicher einsehen, warum wir uns alle wünschen, dass dieser Krieg so
schnell wie möglich beendet wird.«
    William
nickte. »Wann sollen die Regierungskommissare hier eintreffen?«
    »Sobald
das Parlament sich dazu bereit erklärt, die Abgesandten des Südens zu
empfangen, werde ich Präsident Davis schreiben. Madison und Slidell werden in
Charleston an Bord des Dampfers Nashville gehen. Der Dampfer ist ein
Blockadebrecher, den Davis für diese Mission bereitgestellt hat. In Havanna
steigen die Kommissare auf ein britisches Schiff um.«
    William
saß eine Weile nachdenklich und sagte schließlich: »Ich weiß natürlich, dass
du in London bist, um den Vertretern der Konföderierten hier den Weg zu ebnen.
Aber was hast du anschließend vor?«
    Damien
starrte in sein Glas. »Ich werde an den Mississippi zurückkehren und notfalls
zu den Waffen greifen, um mein Heim zu verteidigen.«
    William
schien von dieser Eröffnung wie betäubt zu sein. »Hast du schon mit Kate
darüber gesprochen?«
    Damien
nickte.
    »Ich
bin sicher, dass sie diese Nachricht nicht gut aufgenommen hat.«
    Damien
nickte

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