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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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in
Kates und Williams Salon auf, Philippe in der Mitte, und Claurence und Freddy
rechts und links von ihm. Damien stand hinter den dreien und lehnte sich gegen
den Kaminsims, um nicht umzufallen.
    William,
den sie aus dem Bett` geholt hatten, betrachtete sie schläfrig, während Kate
im Morgenmantel im Raum auf und ab ging. Ihr Mund war verkniffen, weil sich ihr
Besuch nicht nur unangemeldet, sondern obendrein im offenbar betrunkenen
Zustand bei ihr erschienen war. Das werde ich morgen zu hören bekommen, dachte
Damien, und übermorgen und überübermorgen auch noch.
    Bonnie
betrat nun den Salon. Sie hatte sich ein graues Satinkleid übergestreift, das
das intensive Blau ihrer Augen und das Rot ihrer Lippen besonders zur Geltung
brachte. Sie lächelte, und Damien, der sich dazu zwang, den Blick von ihr
abzuwenden, griff nach dem Glas, das William ihm gegeben hatte. Er nahm einen
Schluck und erschauerte.
    Die
Jungs waren sprachlos und starrten Bonnie mit offenem Mund an. Bonnie brach
schließlich den Bann. Als sie die Besucher erkannte, lief sie zu Philippe und
begrüßte ihn herzlich.
    »Gütiger
Himmel«, sagte er. »Bonnie - bist du das wirklich?«
    Sie
lachte vergnügt und erwiderte: »Wen haben Sie denn erwartet?«
    »Jemanden
in Hosen!« riefen alle wie aus einem Mund.
    »Gefalle
ich Ihnen nicht in einem Kleid?«
    Philippe
blinzelte ein paarmal und hob dann langsam die Hände bis zu ihrer Taille und
umarmte sie.
    William
sagte: »Ich habe noch nie erlebt, dass es Fitzpatrick die Sprache verschlagen
hat, Bonnie. Ich gratuliere Ihnen, dass Sie das Unmögliche erreicht haben.«
    Dann
bemerkte Bonnie Damien, und ihre Stirn umwölkte sich. Er sah wieder zur Seite
und wußte nicht, was ihn mehr bekümmerte - ihre verletzte Miene, oder Philippes
Umarmung. Was es auch war - die Heftigkeit seiner Gefühle, die ihn wie
ein Schlag in seiner Brust trafen, hatten eine ernüchternde, wenn nicht gar
furchterregende Wirkung auf seinen benebelten Verstand. Einen Moment war er
versucht, Philippe von Bonnie wegzureißen - wie er das mit Miles getan
hatte - und ihm eine Ohrfeige zu geben.
    Damien
stellte sein Glas ab und sagte: »Ich weiß nicht, wie es euch geht, Gentlemen;
aber die Nacht ist noch jung, und ich hatte mir vorgenommen, unsere alten
Schlupflöcher zu besuchen. Begleitet ihr mich auf dieser Rundreise, oder
nicht?«
    Philippe
sah sich überrascht um. »Aber Mitternacht ist doch schon längst vorbei.«
    »Das
hat dich doch nicht davon abgehalten, hierher zu kommen oder?«  schnaubte
Damien.
    Fitzpatrick
ließ Bonnie los, als hätte er sich die Finger an ihr verbrannt. Er sah Damien
nach, als dieser zur Tür ging. »Ich meinte doch nur, dass die einzige Kaschemme,
die noch offen ist ...
«
    »William«,
rief Kate, »vielleicht solltest du deine Freunde begleiten.«
    »Das
denke ich nicht«, sagte Damien. »Das würde dir nicht gefallen, Schwesterherz.«
Sein Blick wanderte kurz zu Bonnie, bevor er das Wort an Philippe richtete: »Kommst
du nun mit, oder nicht?«
    Philippe
schien zu zögern, zuckte aber dann mit den Achseln. »Warum nicht?« Er lächelte
Bonnie zu, nahm ihre Hand und drückte sie fest. »Ich würde dich gern morgen
durch den Park kutschieren. Nimmst du meine Einladung an?«
    Bonnie
blickte Damien mit großen, fragenden Augen an.
    »Fahr
mit ihm, wenn es dir Spaß macht«, knurrte Damien schroff. »Ich halte dich
nicht auf.« Er riss die Tür auf und ging zur Droschke, die sie draußen hatten
warten lassen. Als Claurence und Freddy sich zu ihm gesetzt hatten, rief er
dem Kutscher zu: »Kent Street, und das ein bisschen plötzlich!«
    Philippe
rannte auf den Bürgersteig und sprang in die Kutsche, als sie wenden wollte.
Damien fragte sich, was zum Kuckuck, er da eigentlich tat. Sein Kopf tat
höllisch weh, und er hatte bei White's entdeckt, dass die meisten seiner
Freunde noch immer so unausstehlich waren, wie er sie in Erinnerung hatte. Aber
er war nicht darauf vorbereitet gewesen, Bonnie in den Armen eines anderen
Mannes zu sehen.
    Er
wollte noch nicht in sein Stadthaus zurückkehren, um sich ein paar schlaflose
Stunden hindurch mit dieser betrüblichen Erinnerung zu beschäftigen.

Neunzehn
    Bonnie benetzte
sich das Gesicht mit kaltem Wasser und hoffte, damit diese Trägheit zu
bekämpfen, die sie seit ihrer Ankunft in London immer häufiger befiel.
    Ihre
Haut sah taufrisch aus und hatte eine rosige Farbe. Ihr Haar glänzte wie Seide,
und sie hatte noch nie so strahlend und gesund ausgesehen wie jetzt

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