01 - Wie Feuer im Blut
Flasche leeren, bevor ich dich auf
die Tanzfläche zurück lasse.«
Bonnie
hob das Glas und leerte
es auf einen Zug.
»Das
tut gut«, murmelte sie. »Müssen wir denn in den Ballsaal zurück?«
»Nein.«
»Sie
sind ein echter Freund, weil Sie so sehr um mein Wohl besorgt sind.«
»Ich
mag dich sehr, cherie.«
Der
Park schien sich um Bonnie zu drehen. Sie versuchte sich aufzusetzen; aber
Halford hielt sie fest.
»Was ... was machen Sie
da?« fragte sie.
»Was
schon. Ich verführe dich.«
Stirnrunzelnd
sah sie zu, wie er das Kleid von ihren Schultern schob und es an ihren Armen
hinunterzog, und ebenso geschickt schob er den dünnen Stoff ihres Hemdes
beiseite. Fast so, als wäre ihr Geist von ihrem Körper losgelöst, beobachtete
sie, wie Halford den Kopf neigte und den Mund auf ihre entblößte Brust preßte.
Der Schock, als seine Zunge über ihre empfindliche Brustwarze glitt,
ernüchterte sie, so dass sie versuchte, ihn von sich wegzuschieben.
Seine
Hände umfassten ihre Handgelenke und langsam hob er den Kopf. Ein Lächeln
spielte um seine Lippen, als er Bonnie schweigend betrachtete.
»Lassen
Sie mich los!« forderte sie.
»Ich
errege dich nicht? Vielleicht ist es dir lieber, wenn ich dich auf die Erde
ziehe und mich auf dich stürze wie - was sagtest du damals? - wie
ein brünstiger Stier?«
Bonnie
erstarrte und wurde blass.
Er
neigte wieder den Kopf und ließ seine Zungenspitze um ihre Brustwarze kreisen.
»Als
ich an jenem Morgen wegritt, wurde mir plötzlich klar, dass es unverzeihlich
war, dich mit Warwick alleinzulassen. Also ritt ich zurück und habe alles
mitangesehen. Du hast ihm einige Freiheiten erlaubt, Bonnie, und wie es schien,
nicht zum ersten mal.«
Seine
Hand schob ihren Rock in die Höhe. »Eines muss man Warwick lassen. Er hat einen
guten Geschmack, was Frauen betrifft. Ich habe keine so heiße Vorstellung
erlebt, seit ich zum letzten Mal in einem Freudenhaus war.«
Christina Gosford
lächelte Damien zu und blinzelte.
Ich muss
sie wohl zum Tanzen auffordern, dachte er, sonst hängt sie den ganzen Abend an
meinen Rockschößen.
Er
hatte gerade sein Glas abgestellt, als Philippe und Kate mit besorgten Mienen
auf ihn zukamen.
»Wo ist
Bonnie?« fragte Kate.
»Ich
habe sie nicht mehr gesehen, seit sie mich wie einen Idioten auf der Tanzfläche
stehengelassen hat. Sie ist mit Halford weggegangen, glaube ich.«
»Schlechte
Nachrichten«, sagte Philippe. »Ich habe gerade mit Greenfells und Aurzon Faro gespielt.
Du wirst nicht glauben was die beiden mir erzählt haben.«
Damien
schob eine Braue in die Höhe und wartete.
»Halford
hat gewettet, dass er noch heute abend Bonnie verführen würde. Schlimmer noch -
er hat offenbar das Gerücht ausgestreut, dass du und sie ein Paar ... Nun, du weißt, was
ich meine.«
Marianne
kam nun ebenfalls dazu. »Ich habe das ganze Haus abgesucht; aber ich kann die
beiden nicht finden.«
Damien
drehte sich um und ging auf die Terrassentüren zu. Kate lief ihm nach und
versuchte ihn zurückzuhalten, aber er schob sie wortlos beiseite.
Die
kühle Nachtluft war wie eine Ohrfeige auf Damiens heißem Gesicht. Hinter sich
hörte er Kate rufen: »Holt William! Rasch!«
Philippe,
der Damien auf dem Fuß folgte, sagte: »Ich würde vorschlagen, dass wir sie
Sache diskret regeln. Wir zerren Halford hinter die Ställe, schlagen ihm dort
das Gesicht zu Brei. Es wird ihm schwerfallen, eine alte Hexe zu verführen,
wenn wir mit ihm fertig sind.«
Damien
stürmte wortlos weiter. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Er lauschte
angestrengt. Nichts.
Dann
vernahm er ein Schluchzen und Bonnies Stimme. »Nehmen Sie Ihre verdammten Hände
weg!« In der nächsten Sekunde schien Bonnie aus dem Nichts aufzutauchen. Sie
brach durch eine Hecke und fiel Damien direkt vor die Füße. Damiens Zorn, den
er bisher eisern beherrscht hatte, wurde übermächtig, als er Bonnies
zerrissenes Kleid und ihre entblößte weiße Brust sah.
Halford
stieß einen überraschten Schrei aus, als Damien ihm plötzlich gegenüberstand.
Er wich zurück, als Damien mit erhobenen Fäusten auf ihn losging.
»Damien,
nein!« rief Kate. Sie warf sich zwischen die beiden Männer und bemühte sich
nach Kräften, Damien zurückzudrängen.
Halford
stolperte und stürzte. Er kam wieder auf die Füße und lachte: »Lassen Sie ihn
nur, Katharine. Er wollte sich schon mit mir prügeln, als wir beide noch kurze
Hosen trugen.«
Damien
schob Kate aus dem Weg und knurrte: »Bastard. Ich hätte Sie
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