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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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Fieber.«
    Damien
bewegte den Kopf hin und her und sah sich im Zimmer um. Philippe stand am
Fenster. William schien irgendwo in der Nähe des Fußendes zu schweben. So viel
Blut! Er lag in einer Blutlache. Es war überall - an der Tür, den Wänden ...
    Als er
die Augen das nächste Mal aufschlug, sah er, dass Kate an Williams Schulter
weinte. Damien fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und fragte Bonnie?«
    William
sagte leise etwas zu den anderen und wartete, bis sie das Zimmer verlassen
hatten. Dann kam er ans Bett, hob, mit sichtlichem Widerstreben, ein Papier
vors Gesicht und begann leise vorzulesen:
    Warwick,
    Ich
gehe fort. Wäre ich schon vor langer Zeit weggegangen, wie ich es vorgehabt
habe, wäre diese schreckliche Geschichte niemals passiert. Es tut mir leid. Es
war nie meine Absicht, jemanden unglücklich zu machen, aber es sieht so aus,
als wäre ich dazu verdammt, anderen Unglück zu bringen. Bitte, versuchen Sie
nicht, mich zu finden - obwohl ich nicht glaube, dass Sie mich je
wiedersehen wollen. Sie sollen nur wissen, dass ich nicht so leicht untergehe
und gut zurechtkommen werde.
    Kate,
William, Richard, Marianne, Philippe und alle anderen - ich danke Euch
allen, dass Ihr Euch so rührend um mich bemüht habt. Ich verdiene keine so
wunderbaren Freundschaften. Ich hoffe, ich kann das wiedergutmachen ... Eines
Tages vielleicht.
    Bonnie
    PS.
Ich liebe Dich, Damien.
    Damien
starrte William an und richtete sich auf.
    Fort.
Sie war fort.
    Das
Blut pochte in seinen Schläfen und seiner Schulter.
    Dunkle
Schleier legten sich über seine Augen. Er sank nach vorn und krallte seine
blutigen Finger in das weiße Hemd seines Freundes.
    »Finde
sie«, forderte er mir heiserer Stimme. »Ich. . finde sie und bringe sie zurück
zu mir...«

Vierundzwanzig
    Manfred Jones
lächelte mit zahnlosem Mund und zwinkerte Bonnie zu. »Du solltest das Beste aus
diesem Tag machen,
    Mädchen,
und dich wieder ins Bett legen.«         
    Bonnie
sah sich in dem Einbettzimmer, ihrem übelriechenden Asyl, um und verfluchte
sich dafür, dass sie zu lange geschlafen hatte. In der Regel war sie schon um
fünf Uhr morgens auf der Straße, aber in den letzten Tagen fiel ihr das Aufstehen
sehr schwer. Selbst jetzt, als sie sich erheben wollte, zog sie eine seltsame
Trägheit zurück. Sie schlang die Arme um sich, um die Kälte aus ihrem Körper zu
vertreiben. Es war fast schon Winter, und sie hatte keinen Mantel. Dann
erinnerte sie sich daran, dass sie nichts besaß als das Kleid, das sie trug und
von Tag zu Tag enger wurde, diese Rußkiste, die sie Bett nannten ... und die
Bänder, die Damien ihr geschenkt hatte.
    Ihr
Magen knurrte, und das Kind bewegte sich. Sie hatte keine Zeit mehr, auf dem
Weg zur Arbeit irgendwo anzuhalten und eine Kartoffel zu essen. Sie konnte
sich auch keine mehr leisten. Den Rest ihres Lohnes hatte sie am Abend zuvor
dazu benützt, sich eine Scheibe Brot und einen Becher Kaffee zu kaufen.
    Sie
versuchte erneut aufzustehen und hielt sich an einem Stuhl fest, bis der
Schwindelanfall vorüber war.
    »Wohin
willst du?« fragte Manfred Jones, der sich ihr in den Weg schob und die Tür
blockierte. »Die Miete war gestern fällig«, erinnerte er sie.
    »Ich
bekomme morgen meinen Lohn. Du bekommst dein verdammtes Geld schon.«
    »Ich
will es aber jetzt haben. Vergib nicht, d aß ein paar Hundert solcher
Schätzchen wie du mehr als drei Schillinge für das Bett bezahlen würden.«
    Bonnie biss
die Zähne zusammen, schob ihre von der Arbeit angeschwollenen Hände in ihre
Rocktaschen und drehte sie nach außen. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich kein
Geld habe, Jones. Nicht mal für'n Stück Brot.«
    Er
schnalzte ein paarmal mit der Zunge und lächelte. »Eine Affenschande ist das.
So'n hübsches Mädchen wie du mit einem Balg im Bauch sollte nicht hungern
müssen. Ich kann dir ein, zwei Pennies leihen bis morgen, wenn du ... «
    »Ich
weiß, was du sagen willst, Jones, aber das kommt nicht in Frage.«
    Er
streckte eine schmutzige Hand aus und spielte mit einer Strähne von Bonnies
Haaren. »Ich wünschte mir, Lenore hätte 'n bisschen was von dir.«'
    »Wenn
du sie nicht zwingen würdest, auf den Strich zu gehen, würde sie besser
aussehen.«
    »Was
der Mensch tun muss, muss er eben tun, Mädchen. Außerdem macht es ihr Spaß. Ihr
habt alle euren Spaß daran, sonst würdest du jetzt nicht in der Klemme
stecken.« Er stieß mit dem Zeigefinger gegen ihren Bauch.
    Bonnie
wich einen Schritt

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