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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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es fast zu spät. Du warst
eines Morgens fort, und ich erkannte in diesem Augenblick, wie viel du mir
bedeutest. Ich war nur noch von dem Gedanken beherrscht, dich wiederzufinden.
Und hätte es mich den Rest meines Lebens und mein ganzes Vermögen gekostet,
Bonnie, ich hätte diese Suche fortgesetzt. Und nun antworte mir: Willst du mich
heiraten?«
    Sie
schloss die Augen, weil der Sturm der Gefühle in ihr mächtiger war als das
brennende Fieber, das sie in den letzten Tagen so geschwächt hatte. Sie liebte
ihn ...
oh,
wie sehr sie ihn liebte! Und in ihrem Herzen war sie nun auch überzeugt, dass
er sie aufrichtig liebte.
    Es
dauerte eine Weile, bis Bonnie die Kraft fand zu sagen: »Ja.« Sie zitterte, und
Tränen verschleierten ihren Blick.
    Er nahm
ihre rechte Hand und schob ihr den schweren Ring über den Mittelfingen Dann küsste
er sie zärtlich.
    »Bonnie
... « Er sah sie an,
und der Wunsch, sie vor allen dunklen und geheimnisvollen Gefahren zu schützen,
überwältigte ihn. »Ich habe mit den Kirchenbehörden gesprochen und sie
gebeten, das Aufgebot zu bestellen. Das können sie aber nicht, wenn sie deinen
Nachnamen nicht wissen und keinen Geburtsschein von dir haben.«
    Schweigen.
    Leise
wiederholte er: »Ich muss deinen Namen wissen, Liebes.«
    Sie
starrte ihn aus großen Augen an. »Ich kann nicht«, brachte sie schließlich über
die Lippen. »Bitte, frag mich so etwas nicht.«
    Er
ergriff ihre Hände. »Nichts ist so schlimm, dass man es nicht...«
    »Nein.«
    »Bonnie.«
Er bemühte sich, geduldig zu sein. »Es wird keine Hochzeit geben, solange deine
Identität nicht von der Kirche bestätigt wird.«
    »Dann
werden wir nicht in einer Kirche heiraten.«
    »Das
würde uns nichts nützen. Es gibt keinen Friedensrichter, keinen Standesbeamten
in ganz England, der uns unter diesen Umständen trauen würde.« Er fasste unter
ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Es scheint so, als ob du jetzt eine
    Entscheidung
treffen musst. Du kannst auch in Zukunft vor deiner Vergangenheit davonlaufen,
aber als dein Mann kann ich dir helfen.«
    Sie
drehte ihren Kopf zur Seite, und erkannte, dass Angst und Liebe einen Kampf
ausfochten. Endlich flüsterte sie: »Eden. Und ich stamme aus Gunnerside. Mehr
kann ich dir nicht sagen.«
    Es schien eine
Ironie des Schicksals zu sein, dass die Suche nach Bonnies Vergangenheit ihn in
das Dorf zurückbrachte, in dem seine Familie ein Bergwerk besessen und
betrieben hatte. Die grauen Schieferdächer von Gunnerside waren kaum sichtbar
im Nebel, als Damien sein Pferd zum Gasthaus >White Horse< lenkte. Er
band sein Pferd fest und betrat die Schenke.
    Die Gaststube
mit der niedrigen Balkendecke hatte sich nicht verändert, seit er hier vor
vielen Jahren einmal gegessen und getrunken hatte. Er zog instinktiv den Kopf
ein, um nicht mit dem Kopf gegen die Balken zu stoßen. Er bat an der Theke um
einen Krug Bier und zog seinen Mantel aus, während er sich in den mit Gästen
gefüllten Raum nach dem Ermittler Bradley umschaute. Damien hatte ihm geschrieben,
bevor er London verlassen hatte, und hoffte, dass Bradley inzwischen
Informationen für ihn gesammelt hatte.
    Der
Schankwirt schob einen Tonkrug über den Tresen hin und sagte: »Wohl bekomm's.
Wenn Sie was essen wollen, wir haben ein paar sehr gute Fleischpasteten.«
    Damien
legte eine Münze auf die Theke. »Ich suche einen Mann namens Bradley. Ich
sollte mich hier mit ihm treffen.«
    »Er ist
vor einer halben Stunde fortgegangen.« Der Wirt nahm einen Krug aus einer Wanne
voll Seifenwasser und trocknete ihn mit einem Geschirrtuch. Er musterte Damien
forschend. »Ich kenne Sie doch. Sie waren schon mal in meinem Lokal, nicht
wahr? Es ist zwar schon eine Weile her aber ich habe ein gutes Gedächtnis für
Gesichter.«
    Damien
wollte nicht die Gunnerside-Mine erwähnen. Also sagte er statt dessen:
»Ich war hier, um mich nach Mr. Eden zu erkundigen.«
    Der
Wirt erstarrte. »Das ist aber komisch. Hier haben sich in letzter Zeit 'ne
Menge Leute für Paddy interessiert.«
    »Paddy?«
    »Patrick
Eden. Den meinten Sie doch, nicht wahr?«
    Damien
nickte und nahm einen Schluck aus seinem Bierkrug.
    »Was
ist denn plötzlich so interessant an ihm?«
    Damien
setzte vorsichtig den Krug ab und sah sich in der Gaststube um, in der es
plötzlich verdächtig still geworden war. »Ich habe ihn vor etlichen Jahren
kennengelernt. Er sagte, ich sollte ihn mal besuchen, wenn ich durch Gunnerside
käme.«
    Die Tür
der Gaststube ging auf, und ein großer,

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