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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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herausfinden, wer du bist, und warum du überhaupt
vor unserem Freund Smythe weggelaufen bist ... «
    Bevor
Bonnie etwas erwidern konnte, hatte Damien schon kehrt gemacht und war zur Tür
gegangen. Dort blieb er stehen und schaute noch einmal zurück. Ihr Gesicht war
wachsbleich geworden, ihre Augen glichen zwei riesigen dunkelvioletten
Edelsteinen. Ihr Mund war zornig geöffnet und ihr Busen hob und senkte sich
heftig. Er heftete seinen Blick darauf und sagte im spöttischen Ton: »Bedanke
dich noch nicht für meine Menschenfreundlichkeit, Mädchen. Morgen werde ich dir
sagen, was sie dich kosten wird. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag.«
    Damit
verließ er das Zimmer. Als er die Treppe erreichte, stieß sein Onkel zu ihm.
    Richard
betrachtete Damien voller Sorge: »Du siehst schrecklich aus«, stellte er fest.
    Damien
zog eine Braue in die Höhe und erwiderte: »Du machst auch nicht gerade einen
erholten Eindruck. Was ist der Grund?«
    »Ich
schlafe nicht mehr sonderlich gut. Das muss an meinem Alter liegen.«
    »Oder
an der Flasche Port, die du vor dem Schlafengehen leerst.«
    »Du
liebe Güte - das ist nicht nett von dir.«
    »Ich
bin nicht zu Artigkeiten aufgelegt.«
    Richard
blieb stehen. »Vielleicht sollte ich lieber Wieder auf mein Zimmer gehen und
später herunterkommen.«
    »Nein.«
    Damien
ging in die Bibliothek und wartete, bis sein Onkel vor dem Schreibtisch aus
massivem Nussbaumholz Platz. genommen hatte, ehe er ihm eine Zigarre anbot.
Richard schüttelte den Kopf. »Dem Rauchen habe ich abgeschworen«, sagte er,
»aber gegen ein Glas Port hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Ein
bisschen früh dafür, meinst du nicht auch?«
    »Gütiger
Himmel, du redest wie dein Vater. Heißt das dass ich meinen Lieblingsneffen
jedes Mal um Erlaubnis fragen muss, wenn ich das Bedürfnis nach einem Glas
Wein habe?«
    Damien
war nicht in der Stimmung, über Richards Trinkgewohnheiten zu diskutieren. Ihm
war der nervöse Blick nicht entgangen, mit dem sein Onkel die Kontobücher auf
dem Schreibtisch streifte. Nun sollte er Richard eigentlich eine Strafpredigt
wegen seiner verheerenden Buchführung halten. Obwohl er sich darauf vorbereitet
hatte, brachte er das jetzt nicht fertig. Vielleicht war er nicht darauf gefasst
gewesen, dass sich der Bruder seiner Mutter in wenigen Jahren so verändert
hatte. Er war ziemlich gealtert, sah als Dreiundfünfzigjähriger aus wie
dreiundsiebzig. Offensichtlich war seine Gesundheit stark angegriffen. Der
Stress und der Portwein hatten ihren Tribut gefordert.
    Damien
schenkte ihm schweigend ein Glas voll. Richard schürzte die Lippen und strich
mit den Fingern über die Bücher. »Eine einzige Pleite, wie?«
    Damien
nickte.
    »Nun,
ich sagte deinem Vater, dass er Miles niemals die Leitung dieser Bergwerke
hätte übertragen dürfen. Damit fing der Schlamassel an. Joseph war ein Narr,
als er dich von diesem Posten entband. Aber du weißt ja, wie dein Vater in diesen
Dingen dachte. Er meinte, Miles etwas schuldig zu sein; aber ich finde, es
hätte genügt, dass er Miles erlaubte, hier in Braithwaite aufzuwachsen.«
    Damien
blickte zur Seite. »Ich möchte heute Morgen dieses Thema wirklich nicht
erörtern.«
    »Ah,
schön. Ich kann dich gut verstehen, mein Junge. Ich war nur neugierig, wie weit
du in den Büchern vorgedrungen bist.«
    Als
Damien ein leichtes Zittern an Richards Händen bemerkte, hob er -
Desinteresse vortäuschend - die Schultern. »Ich hatte wichtigere Dinge
im Kopf.«
    »Damien,
du bist dir doch im klaren, dass dem Warwick-Besitz die Insolvenz droht.«
    »Es
gehört zwar eine große Anstrengung dazu; aber ich glaube, dass sie abgewendet
werden kann.«
    »Die
Gunnerside-Mine ist bereits geschlossen. Ich habe wirklich mein Bestes
getan, um die Fehler auszubügeln, die Miles dort gemacht hat; aber seine
Inkompetenz als Geschäftsführer hat uns sehr geschadet. Nun flüchten die Arbeiter
alle nach Durham, um in diesen verdammten Kohlebergwerken zu arbeiten. Du
solltest dir überlegen, ob du nicht deine Anteile abstoßen willst, Damien, ehe
es zu spät ist.«
    Damien
studierte das Gesicht seines Onkels. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn.
    »Solltest
du dich dazu entschließen, den Erlös neu zu investieren, habe ich einen
Vorschlag für dich. Ich hatte mich bereits mit dem Gedanken getragen, mich in
die Eisenhütten außerhalb von Cleveland einzukaufen. Sie müssten zwar gründlich
modernisiert werden; aber auf lange Sicht sind sie profitabel ...
    »Das
glaube

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