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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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abend aus
dem Haus werfen - vergiss das nicht. Er hätte es auch getan, wenn es~
nicht schon nach Mitternacht gewesen wäre. Und obwohl er~ dir heute gnädig
erlaubt hat, noch ein paar Tage in seinem Haus zu bleiben, hat er dir
Zimmerarrest verordnet, um dich von den Gästen fernzuhalten - als hättest
du die Lepra oder die Pest.
    Als es
fünf Uhr schlug, brachte Jewel den Tee mit einem Gedeck. Bonnie starrte auf die
Platte mit dem Gebäck, dann zur Tür, bevor sie sagte: »Aber Mr. Miles.«
    »...
kommt nicht.«
    »Warum
nicht?«
    »Weil
seine Lordschaft das so angeordnet hat - darum. Seine Lordschaft hat Miles
in unmissverständlichen Worten klargemacht, dass er sich von dir fernzuhalten
hat. Und ich kann das nur zu gut verstehen«, fügte Jewel hinzu, die Hände auf
ihre breiten Hüften gestemmt. »Miles Kemball ist ein Tunichtgut, wenn du mich
fragst. Du wirst wohl kaum jemanden finden, der eine gute Meinung von ihm hat.
Und noch etwas, junge Dame - Seine Lordschaft hat es nicht gern, wenn man
seine Anweisungen nicht befolgt. Und wir haben es auszubaden, wenn du Seine
Lordschaft ärgerst.«
    Sprachlos
starrte Bonnie noch lange die Tür an, als die Magd gegangen war. Dann
marschierte sie wütend im Zimmer auf und ab, ihre Hände zu Fäusten geballt.
Wie konnte er sich erdreisten, sie zu behandeln wie ein Tier in einem Käfig?
Wie konnte er es wagen, ihr die Gesellschaft eines anderen menschlichen Wesens
zu verweigern?
    Sie
wirbelte herum, nahm die Teekanne und warf sie aus dem Fenster. Dann
schleuderte sie die Platte mit dem Gebäck hinterher. »Wollen doch mal sehen«,
flüsterte sie. »Das wollen wir doch mal sehen!«

Sieben
    Damien betrat den
Saal, in dem der Tanz bereits begonnen hatte. Im Gegensatz zum Ball am Abend
zuvor, der eher eine familiäre Angelegenheit gewesen war, war dies ein Gala-Abend,
zu dem die Gäste festlich gekleidet erschienen. Der Saal selbst erstrahlte im
Licht der Kronleuchter und war mit Pflanzen und Blumen reich geschmückt. Die
Tische waren mit königsblauem Damast bedeckt - mit der Wappenfarbe der
Warwicks.
    Selbst
Damien konnte nicht umhin, das alles mit einem Lächeln zu betrachten. Marianne
hatte wie üblich jedes Detail beachtet. Es gab keine Gastgeberin zwischen
Yorkshire und London, die nicht Lady Lyttleton um Rat und Unterstützung bat,
wenn ein festliches Ereignis zu organisieren war. Ganz England mochte Marianne
auf die eine oder andere Weise.
    Sie war
auch jetzt umlagert von dem üblichen Kreis ihrer Bewunderer - Philippe,
Claurence und Freddy. Sie trug ein Abendkleid aus königsblauer Seide, die eine
Idee heller war als die Damastdecken auf den Tischen. In ihrer Frisur glitzerten
kleine Diamanten, und ihr Dekollet8 war wie immer so gewagt, dass selbst die
untadeligsten; Ehemänner einen zweiten Blick darauf riskierten.
    Die
Musiker, die hinter Palmen und Farnen versteckt waren, begannen eine Mazurka
von Chopin zu spielen. Der darauffolgende Walzer würde dann sein Tanz mit
Marianne sein. Im Augenblick forderte Freddy sie auf, der grinsend an ihm
vorbeiwirbelte.
    Damien
wollte sich gerade zu Philippe und Claurence gesellen, als er eine Hand auf
seinem Arm spürte. Er drehte sich um und Miles sagte mit einem freundlichen
Lächeln: »Damien, ich hätte gern ein Wort mit dir gesprochen, wenn du nichts
dagegen hast.«
    Damien
schaute die Hand auf seinem Arm an, dann Miles. »Ich habe etwas dagegen«,
erwiderte er so ruhig, wie es ihm möglich war. »Und nimm sofort die Hand von
meinem Arm weg.«
    »Dame
... « Miles rückte näher an ihn heran. »Wir sind doch keine Kinder mehr. Ich
habe mich den ganzen Tag mit dem Gedanken getragen, dir vorzuschlagen, dass wir
unsere Feindschaft begraben sollten. Es ist mein aufrichtiger Wunsch, einen
Neuanfang zu machen.«
    Lange
Zeit musterte Damien seinen Halbbruder schweigend. Dann schob er ungerührt
dessen Hand von seinem Ärmel. »Fahr zur Hölle«, zischte er leise, »und komm nie
mehr von dort zurück.«
    »Du
bist unvernünftig.«
    »Das
bezweifle ich. Die einzige Entscheidung, die ich bereue, ist die, dass ich dir
erlaubt habe, in Braithwaite zu bleiben.«
    »Es ist
genauso mein zu Hause wie deines.«
    »Unsinn.«
    Das
Lächeln um Miles' Lippen wirkte jetzt ein wenig gequält. »Ich kann doch
zumindest von dir verlangen, dass du mich anhörst.«
    »Du
kannst mir erzählen was du willst - es interessiert mich nicht!«
    Bis zu
diesem Augenblick hatte Damien nicht bemerkt, wie still es plötzlich im Raum
geworden war. Das Orchester

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