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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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herum.
    »Lassen
Sie mich los!« schrie Bonnie. »Sie können mich nicht zwingen, hierzubleiben,
verdammt noch mal!«
    »Kann
ich nicht? Stell mich auf die Probe. Und wenn du meinen Namen vor dem Gericht
in den Dreck ziehst, werde ich aufstehen und hinzufügen, dass du und Smythe
mich um fünfhundert Pfund erpresst habt.«
    »Ooooh!«
empörte sie sich. »Das habe ich nicht getan!«
    »Richtig«,
gab er lächelnd zurück. »Aber wem, denkst du, wird das Gericht wohl glauben?
Ich habe Dienstboten im Haus, die bezeugen können, dass du mein Zinngeschirr
und meine Vorratskammer geplündert hast. Dein Charakter lässt sehr zu wünschen
übrig, mein Kind.«
    Bonnie
versuchte sich aus Damiens Griff zu befreien. Als ihr das nicht gelang,
funkelte sie ihn an und zischte: »Ich habe nicht die Absicht, in diesem Haus zu
bleiben, während Sie mit Ihrer Mätresse vor meinen Augen pussieren.«
    »Mätresse?
Was für eine Mätresse?«
    »Erst
Marianne und jetzt diese andere. Streiten Sie das bloß nicht ab. Ich
habe doch gesehen, dass Sie mit Ihnen in der Kutsche gekommen ist.« Bonnie
warf den Kopf in den Nacken und fixierte den Treppenpfosten aus massivem Walnussholz.
»Sie ist sehr hübsch, Mylord. Etliche Jahre jünger als Ihr rothaariges
Betthäschen. Wäre ich ihr auf der Straße begegnet, hätte ich sie bestimmt nicht
für eine Schlampe gehalten.«
    Damien
brach nun in Gelächter aus. Da er sich aber dann der verdächtigen Stille im
Haus bewußt wurde, was darauf hinzudeuten schien, dass ein beträchtlicher Teil
des Gesindes vor der Tür versammelt war und gespannt jedem Wort lauschte, das
zwischen ihm und Bonnie gewechselt wurde, senkte er die Stimme fast zu einem
Flüstern: »Du bist eifersüchtig, nicht wahr?«
    Bonnie
wurde blass und schnaubte zornig: »Eifersüchtig? Sie sind verrückt!«
    »Nein?
Auch nicht ein kleines bisschen?«
    »Natürlich
nicht. Warum sollte ich das sein?«
    Er ließ
ihren Arm los und strich zärtlich über ihren Ellenbogen, als wollte er sie
damit an eine andere Zeit erinnern, in der sich Wut in Begehren und schließlich
in Leidenschaft verwandelt hatte. Doch dann erkannte er, dass er sich mit dieser
Geste nur eine Blöße gab. Er trat einen Schritt zur Seite und ließ den Arm mit
einem Widerstreben, das er sich selbst nicht gern eingestand, sinken.
    In
diesem Moment ging die Tür auf, und Damiens Gast trat herein. Die ersten
Tropfen des beginnenden Regens glitzerten in ihrem nachtschwarzen Haar, und
ihre Arme umspannten einen großen Strauß Rosen. Ihr cremefarbener Teint
strahlte, dass es einem den Atem verschlug. Ihre Augen leuchteten, als sie
rief. »Damien, Lieber, die Blumen sind einfach himmlisch!«
    Bonnie
starrte Damien aus Augen, die so dunkel und schimmernd waren wie der
wolkenverhangene Abendhimmel. Wortlos ging sie davon. Sie marschierte in ihr
Zimmer und warf die Tür hinter sich zu. Dann eilte sie zum Kleiderschrank und
holte eine Tasche heraus.
    Ich
hätte diesem Haus längst den Rücken kehren sollen, schalt sie sich.
    Es
klopfte an ihrer Tür.
    »Verschwinden
Sie!« rief sie.
    Die Tür
ging auf, und Jewel schob den Kopf ins Zimmer. »Ich soll dir ein Geschenk von
Seiner Lordschaft überbringen«, verkündete sie.
    Bonnie,
die gerade ein Hemd in die Tasche stopfen wollte, blickte Jewel stirnrunzelnd
an. »Ein Geschenk?«
    »Ja.«
Jewel schob die Tür noch weiter auf und reichte Bonnie ein Päckchen. Bonnie
betrachtete es misstrauisch.
    »Nun
nimm es schon. Es beißt nicht«, drängte Jewel.
    »Ich
will es nicht haben «
    »Natürlich
willst du es haben. Er sagt, er hätte es eigens aus York für dich
hierhergebracht «
    Jewel legte
das Päckchen aufs Bett und verließ lächelnd das Zimmer. Bonnie kaute auf der
Unterlippe und versuchte sich daran zu erinnern, wann sie zuletzt ein Geschenk
bekommen hatte. Bestimmt nicht seit dem Tod ihres Vaters. Aber dennoch wollte
sie es nicht annehmen. Er hatte es nur mitgebracht, um sein Gewissen zu
beruhigen, weil er sie so schändlich missbraucht hatte.
    Sie
drehte dem Bett den  Rücken zu und konzentrierte sich auf ihre Reisetasche.
Aber immer wieder warf sie einen verstohlenen Blick auf das in rosenfarbenes
Papier eingewickelte Päckchen, das mit einem weißen Seidenband versehen war.
Tränen brannten in ihren Augen, und sie hob wütend das Paket hoch und sagte:
»Du verfluchter Bastard, wie konntest du mich in dem Glauben lassen, du hättest
auch nur einen Funken Gefühl für mich?«
    Sie
holte aus, um das Päckchen durchs Zimmer zu

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