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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Armand ihr seine Überraschung
mitteilte.
    »Ich konnte nicht ganz offen im Beisein der Sekretärin und von Dr. Sandos
sprechen«, zog er sich geschickt aus der Affäre. Mireille Feydeau glaubte ihm
jedes Wort. Ein Armand, der log, das gab es nicht in dem Charakterbild, das sie
sich von ihm gemacht hatte. Armand Dupont war ihr guter Freund, von dem sie
alles erfuhr, wie Jean-Claude über sie, seine Frau, dachte. Das jedenfalls
glaubte sie.
    »Sie haben sich also was besonders Nettes ausgedacht?« fuhr sie fort.
    »Dann stimmt wohl auch die Geschichte von dem rein zufälligen Vorbeikommen nicht, wie?« Es mischte sich ein
leicht misstrauischer Unterton in ihre Stimme. »Hat Jean-Claude Sie
hergeschickt?«
    »Nein. Er weiß nichts davon.«
    »Ja, das stimmt, sonst hätte er wohl in seinem Brief an mich etwas
angedeutet.«
    »Ich musste Theater spielen«, entgegnete Armand lächelnd, das Gespräch ganz
schnell wieder in die Richtung lenkend, die ihm genehm war. »Ich fürchte, ich
bin ein sehr schlechter Schauspieler, Madame.«
    Er warf einen beinahe niedergeschlagenen Blick zur Seite, als ob er ihren
Trost brauche und wusste, dass Madame Feydeau treue Hundeblicke gefielen. Und
er tat alles, um ihr zu gefallen.
    »Nun, so schlecht fand ich's gar nicht. Und was haben Sie vorgeflunkert?«
    »Die Besprechung mit dem Geschäftsfreund stimmt. Allerdings fand die
praktisch in unmittelbarer Nähe von Rostrenen statt.«
    »Nicht möglich!«
    »Doch, es gibt wunderbare Zufälle im Leben. In einem wunderschönen Haus am
Rande von Rostrenen fand dieses Gespräch statt. Und dieses Haus wurde mir als
Unterkunft für die Nacht angeboten.«
    »Armand?« fragte sie langgezogen und es klang vielsagend. »Sie haben doch
nicht die Absicht, mich zu verführen?«
    »Madame«, entgegnete er tonlos und rot werdend, als habe er mit einer
solchen Antwort nicht gerechnet.
    »Ich hatte nur die Gelegenheit, die vortreffliche Hausbar kennenzulernen.
Wunderbare Rotweine stehen ebenfalls zur Verfügung, und ich habe mir erlaubt,
eine Flasche Champagner kaltzustellen. Wir werden viel Gelegenheit haben,
miteinander zu sprechen, Madame. Es wird wieder so wie in Lyon sein. Und wir
sind allein. Sind Sie damit einverstanden – oder ist Ihnen vielleicht eine
überfüllte Bar in Rostrenen lieber?«
    »Sie haben mich überzeugt, Armand. Dr. Sandos hat mir zwar Nikotin und
Alkohol verboten, aber gegen ein Glas Champagner wird er sicher nichts
einzuwenden haben. Champagner hebt die Stimmung und fördert das Lebensgefühl,
nicht wahr? Also – fahren Sie schon hin!«
    An der nächsten Kreuzung war es soweit. Armand Dupont zog den Citroën nach
links und fuhr auf einem holprigen Weg, der mitten durch einen Wald führte,
seinem Ziel entgegen.
    Der Nachmittag neigte sich seinem Ende entgegen. Die Sonne stand schon
tief, vom Westen her näherte sich eine graue Wolkendecke. Armand Dupont fuhr
direkt bis vor die Haustür. Mireille Feydeau stieg aus und sah sich um.
    »Das ist ja herrlich hier!« rief sie aus.
    Vor den Fenstern standen Geranien und Alpenveilchen. Dieses kleine,
weißgelb gestrichene Haus, dazu im Kontrast die braungestrichenen Balken, die
an einen Fachwerkbau erinnerten, wirkte fröhlich und einladend.
    Armand Dupont schloss auf.
    Ein kleiner, quadratischer Windfang. Von hier aus gelangte man direkt in
den fast fünfzig Quadratmeter großen Wohnraum. Breite gläserne Schiebetüren
trennten das Haus von der geräumigen, mit Blumenbänken umsäumten Terrasse.
Links in der Ecke vor dem Terrassenausgang befand sich ein großer, offener
Kamin, in dem ein paar Scheite brannten. Armand Dupont legte sofort trockenes
Kiefernholz nach, um die kleinen Flammen wieder neu zu entfachen. Urgemütliche
und bequeme Sitzmöbel, die im Halbkreis um den Kamin standen, luden zum
Platznehmen ein.
    Mireille Feydeau war begeistert von der geschmackvollen Einrichtung. »Ihr
Freund hat einen vortrefflichen Geschmack, Armand.«
    Die Türen zu den angrenzenden Zimmern dieses großen, geräumigen Hauses
waren verschlossen.
    Mireille Feydeau fragte nicht danach, was sich hinter ihnen befand. Sie
warf nur noch einen Blick in die kleine, modern eingerichtete Küche, aus der
Dupont die kaltgestellte Flasche Champagner holte.
    Es wurde ein gemütliches und zwangloses Beisammensein.
    Sie saßen vor dem knisternden Kaminfeuer, das einen warmen Schein in dem
immer düsterer werdenden Zimmer verbreitete.
    Draußen wurde es dunkel. Die Schatten der nahen Bäume verwischten. Der
Abend

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