010 - Satansmesse
Fortschritt. Nun, da er wusste, was diese Menschen anstrebten, war es leichter, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Er trat kräftiger auf den Gashebel. Bald lag der kleine Ort hinter ihm, und er näherte sich dem Haus der McMurrays. Sarah öffnete bereits die Tür und winkte ihm freundlich entgegen.
Ben hielt vor dem Gartentor und lief rasch zur Haustür. Er begrüßte Sarah kurz und eilte dann zum Telefon, um Carl anzurufen.
Carl meldete sich sofort, und als er Bens Stimme erkannte, sagte er nur ein Wort:»Beezrah!«
Ben musste sich setzen. Er sah Sarah an, die neben ihm stand, aber nicht mithören konnte. Ben drückte den Hörer fest an sein Ohr.
»Sind Sie sicher, Carl?«
»Nein. Wie kann ich sicher sein? Aber ich habe genug gefunden, um zu glauben, dass ich recht habe.«
»Beezrah«, wiederholte Ben unhörbar. Ihm wurde übel. Er saß auf dem Sofa in Sarahs behaglich eingerichtetem Wohnzimmer und blickte starr vor sich hin. Den Hörer hielt er noch in der Hand, hatte aber vergessen, dass Carl noch mit ihm sprach. Plötzlich wurde er sich bewusst, dass er nicht gehört hatte, was Carl eben gesagt hatte.
»Entschuldigen Sie, Carl, ich war eben mit meinen Gedanken woanders. Ich muss Sie unbedingt sprechen, aber nicht hier am Telefon. Bitte kommen Sie in mein Haus nach Dorrington. Wir wollen uns dort alle treffen.«
»Gut, ich komme«, antwortete Carl und hängte auf.
Ben sah Sarah müde an. Er war froh, dass sie einigermaßen frisch aussah, obwohl sie nicht viel Schlaf bekommen hatte. Es war noch früh am Tag, und Jason schien gerade im Bad zu sein. Einige Minuten später kam er herunter und trat in das Wohnzimmer. Er pfiff vergnügt vor sich hin. Als er Ben auf dem Sofa sitzen sah, fuhr er fast zurück.
»Ich habe wundervoll geschlafen und fühle mich so wohl wie seit langem nicht. Aber Sie, Ben, sehen nicht besonders gut aus. Was ist los mit Ihnen? Haben Sie irgendetwas herausbekommen, das Sie beunruhigt?«
Ben stand auf und reckte sich.
»Es ist schön, dass Sie sich besser fühlen. Es war auch höchste Zeit, nicht wahr? Aber nun müssen wir fahren.«
»Fahren? Wohin denn? Ich hatte mich auf ein herzhaftes Frühstück gefreut. Seit langem habe ich nicht so einen gesunden Appetit gehabt. Gibt es denn keinen Kaffee, Liebling?« fragte Jason, an Sarah gewandt.
Sie ging schnell zu ihm und legte ihre Hand auf seinen Arm.
»Wir müssen schnell zu Beverley nach Dorrington fahren, Schatz. Sei nicht böse.«
»Beverley macht uns ein kräftiges Frühstück«, sagte Ben.
»Aber jetzt müssen wir uns beeilen, denn Carl wird bald dort ankommen. Wir müssen einen Kriegsrat abhalten.«
Jason zeigte wenig Lust, aber als Sarah ihn bittend ansah, ging er ohne weitere Widerrede hinaus und holte den Wagen aus der Garage. Sie folgten Ben, der schon langsam voran gefahren war und an der Höhe des Hügels auf sie wartete. Die Strecke bis
Dorrington erschien Ben diesmal kurz, obwohl ein wenig mehr Verkehr auf den Straßen war als in der Nacht.
In Dorrington angelangt, sah er sich nach dem blauen Lieferwagen um. Der Wagen stand noch an der gleichen Stelle. Beruhigt fuhr Ben weiter und kurvte in die Einfahrt des Hauses, in dem Beverley auf ihn wartete. Sie erschien sofort am Fenster und winkte ihm zu. Ben sprang aus dem Wagen, zeigte auf den herankommenden Wagen mit Sarah und Jason und machte Beverley auf sie aufmerksam. Dann biss er pantomimisch in ein Brötchen und trank aus einer Tasse. Beverley sah ihn zuerst erschrocken an, aber dann verstand sie, was er meinte. Sie lachte und nickte. Als die McMurrays vorfuhren und aus dem Auto ausstiegen, kam Beverley ihnen entgegen und führte sie in das Haus.
Ben hatte nicht auf sie gewartet, sondern war gleich über die Straße zu seinem eigenen Haus gelaufen. Er zog den Schlüssel aus der Tasche und schloss auf. Alles schien unverändert. Er blieb einen Augenblick lauschend stehen. Aus dem Keller, in dem Frank eingesperrt war, kam ein schabendes Geräusch. Ben grinste. Dann schloss er die Kellertür auf und trat ein. Frank drehte sich schnell um und versuchte, seine Handgelenke zu verbergen. Er hatte sich eine Glasscherbe besorgt, indem er eines der Einmachgläser zerschlagen hatte. Damit hatte er versucht, seine Fesseln zu durchschneiden, was ihm nach einiger Zeit sicherlich auch gelungen wäre.
»Genial«, lobte Ben ihn zynisch. »Es hat ein bisschen zu lange gedauert, aber die Idee war gut.«
Frank sah ihn wütend an. Er bot keinen schönen Anblick. Sein Gesicht
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