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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Augen an. „Ich habe dich gesucht."
    „Tatsächlich?" Dominick konnte den leichten Spott in seiner Stimme nicht verhindern.
    Felicity tat, als bemerkte sie es nicht. „Ja. Ich hörte, daß Anne Waverly Hall verlassen hat."
    Dominick schob trotzig das Kinn vor. „Das stimmt."
    Sie lächelte unmerklich. „Eigentlich solltest du froh darüber sein. Du wolltest nie etwas von ihr wissen. Jetzt bist du frei und kannst tun und lassen, was du willst."
    Dominick sah sie scharf an. „Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als wir uns das letztemal allein unterhielten, Felicity."
    Sie sah ihn mit unschuldiger Miene an. „Ich erinnere mich nicht mehr, worüber wir geredet haben, Dominick. Nur daß du versprochen hast, mir deine Rennpferde zu zeigen." Sie strich mit der Zunge über ihre Lippen. Es war eine ganz bewußte Geste.
    Dominick mußte an die vielen Frauen denken, mit denen er in den letzten zehn Jahren geschlafen hatte. Bei dem Gedanken an die Art und Weise, wie es geschehen war, straffte sein Körper sich plötzlich vor Widerwillen. Felicity stieß ihn ebenfalls ab.
    Sie lächelte verschlagen. „Hast du diesmal Zeit, Dominick?"
    „Nein, das habe ich nicht", antwortete er verärgerter, als es höflich war.
    Felicity verzog schmollend die Lippen. „Du hast es mir versprochen."

    „Ist Blake nicht mehr da? Ich könnte mir vorstellen, daß er gern bereit wäre, dir alles zu zeigen, was du sehen möchtest."
    Felicity bekam einen Moment keinen Ton heraus. „Blake ist ein Langweiler", verkündete sie schließlich.
    Dominick lächelte wissend. „Mir wurde berichtet, daß er dich überallhin begleitet hat, während Anne und ich in Schottland waren."
    Ihre Wangen röteten sich. „Er hat mich nicht begleitet, sondern ist mir ständig gefolgt!"
    Dominick mußte unwillkürlich lachen.
    „Es ist durchaus nicht komisch, von jemandem verfolgt zu werden, an dem man kein Interesse hat", schimpfte Felicity.
    „In diesem Punkt stimme ich dir uneingeschränkt zu", stellte Dominick fest.
    „Dominick", begann Felicity flehentlich.
    „Nein. Sag nichts, was uns beide in Verlegenheit bringen könnte."
    Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Anne ist meine Frau. Und ich habe die Absicht, sie mit jenem Respekt zu behandeln, auf den sie einen Anspruch hat."
    Felicity wurde dunkelrot.
    „Nachdem wir uns jetzt verstanden haben, laß uns von etwas anderem reden."
    Dominick beugte sich vor, stemmte einen Ellbogen auf den Schenkel und hielt die Zügel locker in der Hand. Doch sein Blick wurde durchdringend. „Jemand versucht, meine Frau zu verletzen. Und ich glaube, das bist du, Felicity."
    Dominick blickte verärgert durch das Fenster seines Schlafzimmers zu der Hügelkette, über der ein leichter Dunstschleier lag. Er war noch nie einer Frau nachgelaufen. Doch er fühlte sich hundeelend. Er wollte Anne zurückhaben und nicht nur in sein Bett. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für falschen Stolz.
    Außerdem war er ihr eine Erklärung schuldig. Aber würde ihn das weiterbringen? Er bezweifelte es ernsthaft.
    Trotzdem mußte er es versuchen.
    Jemand klopfte an seine Tür. Verig packte gerade den Koffer, deshalb öffnete er selbst. „Komm herein, Mutter." Er zwang sich zu einem Lächeln, nach dem ihm nicht zumute war.
    Sein Diener verließ das Zimmer, und Ciarisse betrat den Raum. Verblüfft betrachtete sie den halbgefüllten Koffer. „Du verreist?" „Ja."
    Sie sah ihn eindringlich an. „Wo willst du hin, Dominick? In die Stadt?"
    Er nickte.
    „Du fährst Anne nach?"
    Sein Blick wurde hart. „Genau."
    „Sie will dich nicht mehr."
    Dominick zuckte innerlich zusammen. „Das stimmt. Aber auf ihre Wünsche kommt es nicht an. Anne ist meine Frau. Entscheidend ist allein, was ich will."
    Ciarisses Lippen begannen zu zittern, und sie wurde blaß. „Und du willst sie immer noch?" fragte sie mit einem ungläubigen Unterton in der Stimme.
    „Ja, das will ich", antwortete Dominick.
    „Sie ist nicht gut genug für dich!" rief Ciarisse.
    „Das kann ich wohl besser beurteilen als du", erklärte er steif. „Meiner Ansicht nach trifft das Gegenteil zu. Ich bin nicht gut genug für sie."
    „Sie hat dich verhext - schon wieder!"
    „Das reicht, Mutter."
    Ciarisse wandte sich erbost ab. Sie setzte sich auf einen rotgepolsterten Stuhl und hob eine der beiden Katzen auf, die ihr ins Zimmer gefolgt waren.
    Dominick sah seine Mutter an. Plötzlich fiel ihm Philips Tagebuch wieder ein, das er die letzte Woche erfolgreich aus dem

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