Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
seine eigenen Worte erinnern - daß sie sich die seltsamen Vorfälle in Schottland auch eingebildet haben könnte. Aber eines stand fest: Felicity war an dem Morgen ihres Reitunfalls in Waverly Hall gewesen. Hatte sich die Cousine zwei Tage vorher in ihr Schlafzimmer gestohlen, um die Kerzen umzuwerfen? Und am nächsten Tag noch einmal, um die verkohlte Rose auf ihr Kopfkissen zu legen? Felicity hatte an diesem Abend am Dinner teilgenommen. Doch wie hätte sie den zerrissenen Steigbügelriemen in den Reisekoffer legen sollen? Es war
    eine ziemlich verzwickte Angelegenheit.
    Patrick beobachtete sie aufmerksam. „Meine Schwester ist zu solch einer Bosheit nicht fähig, Anne."
    „Es fällt mir schwer, irgendeinem Menschen solch eine Bosheit zuzutrauen", antwortete Anne stirnrunzelnd. „Aber der Beweis ist da. Meinem Pferd wurde ein Mittel gespritzt, das häufig verwendet wird, um Rennpferde wild zu machen.
    Jemand hatte die Absicht, mir Angst einzuflößen oder mir einen Schaden zuzufügen."
    Patrick sah sie mit seinen grauen Augen teilnahmsvoll an.
    Anne wurde es immer unbehaglicher. „Du hast einen bestimmten Verdacht", sagte sie leise.
    „Vielleicht."
    „An wen denkst du?"
    „Wer kennt sich besser mit Rennpferden aus als jeder andere auf der Welt?"
    Anne verstand nicht gleich, worauf Patrick hinauswollte. Plötzlich wurde sie leichenblaß. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und sie riß entsetzt die Augen auf. „Doch nicht - Dominick!"
    Patrick stand auf. „Dominick weiß mehr über Rennpferde und Pferde im allgemeinen als du, ich, Felicity und sogar mein Vater zusammen."
    Anne war ebenfalls aufgestanden. Ihre Hände wurden eiskalt. „Das ist absurd.
    Dominick mag alles Mögliche sein. Aber er ist bestimmt kein ..." Sie beendete den Satz nicht, denn sie konnte das Wort unmöglich aussprechen.
    „Kein Mörder?" schlug Patrick vor.
    „Er ist solch einer Bosheit nicht fähig."
    Patrick lächelte grimmig. „Nein? Ich glaube, du irrst dich gewaltig, Anne. Und mir scheint, es wird dir gerade selber klar. Niemand hätte einen größeren Vorteil davon, wenn er dich verletzt - oder sogar tötet, als dein eigener Ehemann."
    Anne schloß verzweifelt die Augen. Was Patrick andeutete, war unvorstellbar.

    Oder doch nicht?

21. KAPITEL
    Dominick dankte Caldwell, der ihn hereingelassen hatte.
    „Guten Tag, Mylord", sagte der Butler. „Ihre Ladyschaft ist im Goldenen Salon."
    Dominick nahm die Nachricht kopfnickend zur Kenntnis und ging zu der breiten geschwungenen Treppe, die mit einem roten Teppich belegt war.
    „Mr. Collins ist bei Ihrer Ladyschaft", fügte Caldwell hinzu.
    Dominick hielt sofort inne. Er krallte die Finger so fest um das Messinggeländer, daß seine Knöchel weiß wurden, und trat von der Stufe zurück. „Oh, tatsächlich?" Es klang nicht gerade freundlich. „Danke, Caldwell."
    Entschlossen lief er zum Salon und blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen.
    Sein Puls begann wie wild zu hämmern bei dem Anblick, der sich seinen Augen bot.
    Anne und Patrick saßen gemeinsam auf dem Sofa. Ihre Knie berührten sich beinahe.
    Sie neigten die Köpfe zueinander, und Patrick hielt Annes Hand. Er redete unablässig, Anne sagte kein Wort. Sie war sehr blaß und wirkte erschöpft.
    „Na, das ist ja eine hübsche Überraschung", meinte Dominick ironisch und schlenderte in den Raum.
    Das Pärchen fuhr erschrocken auseinander, und Anne riß ihre Hand fort. Sie starrte Dominick an, als hätte sie ihn noch nie gesehen.
    Dominick wurde es etwas unbehaglich bei ihrem seltsamen Blick. „Guten Tag, Anne", sagte er. Als sie nicht antwortete, wandte er sich an Patrick und betrachtete ihn kühl. „Ich hoffe, ich habe euch nicht gestört."
    Patrick stand langsam auf. „Guten Tag, Dominick. Anne und ich sprachen gerade über den Ball der Hardings."
    Dominick hatte das ungute Gefühl, daß sie über ihn geredet hatten. „Ach ja, das Hauptereignis der Saison." Er sah Anne fest an. „Wollen wir hingehen, meine Liebe?"
    Anne zuckte zusammen und schwieg.
    Er trat näher und blieb hoch aufgerichtet vor ihr stehen. „Du möchtest den größten, luxuriösesten und extravagantesten Ball der Saison doch gewiß besuchen?"
    „Wenn ... wenn es sein muß ..."
    „Patrick wird zweifellos ebenfalls dort sein. Habe ich recht, Collins?" fuhr Dominick fort. „Ihr beide könntet euch davonstehlen und einige Minuten allein verbringen.
    Eine bessere Gelegenheit kommt nie wieder."
    Anne ging nicht auf seine spöttische

Weitere Kostenlose Bücher