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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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„Aber kein unangenehmer, will ich hoffen?" fragte er herausfordernd.
    Sein Ton gefiel ihr nicht. Dominick machte ihr angst. „Ich freue mich, daß du wohlauf bist."
    Seine Miene verfinsterte sich. „Wirklich?" fragte er spöttisch. „Was ist los, Anne?" Das war eine weitere Herausforderung.
    Anne wurde immer nervöser. Dominick war wütend, und sie konnte es ihm nicht verdenken. „Es tut mir leid, Dominick. Alles tut mir furchtbar leid."
    „Wirklich? Tut dir wirklich alles leid?"
    Es dauerte einen Moment, bevor sie antwortete. „Es war ein schwerer Tag", begann sie. Sie wollte die Unterhaltung nicht fortsetzen, denn sie fürchtete sich vor dem, was dann kommen könnte.
    „Das kann ich nur bestätigen." Er sah sie feindselig an. „Du scheinst verwirrt zu sein. Verängstigt."
    In dieser Stimmung hatte Anne ihren Mann noch nie erlebt. Erschrocken schüttelte sie den Kopf.
    „Du hast Angst. Etwa vor mir?"
    „Nein, natürlich nicht." Sie wurde blaß. „Du glaubst doch nicht, daß ich dich für einen Mörder halte, Dominick?"
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll, Anne. Du bist meine Frau. Ich brauche dich jetzt. Aber du traust mir nicht. Das hast du mir deutlich zu verstehen gegeben." Er sprach nicht weiter, sondern sah sie fest an.
    Anne antwortete nicht sofort. „Ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich fühle einfach, daß du Matthew Fairhaven nicht ermordet hast!"
    Er ließ sie nicht aus den Augen. „Dann bist du seit gestern abend anderen Sinnes geworden?"
    Sie errötete heftig. „Das ist ungerecht, Dominick. Gestern abend war ich restlos durcheinander. Das kannst du mir nicht vorwerfen."
    „Ich tue es aber." Er trat einen Schritt vor, und Anne wich instinktiv zurück. „Ich nehme dir übel, daß du an meiner Unschuld gezweifelt hast. Gib es zu. Gestern abend hieltest du mich für einen Mörder."

    „Das ist ungerecht!" rief sie erneut.
    „Das Leben ist meistens ungerecht, Anne. Findest du nicht?" fragte Dominick höhnisch.
    „Es tut mir leid", wiederholte Anne und meinte es bitterernst.
    „Ich will dein Mitleid nicht!" fuhr Dominick wütend auf und lehnte sich an den Türrahmen. „Zum Teufel, Anne. Ich will dein Vertrauen - deine Liebe!"
    Anne erstarrte. Tränen traten ihr in die Augen. „Du bist erregt, und das ist verständlich. Tu so etwas nicht, Dominick. Wir brauchen mehr Zeit."
    „Richtig, ich bin erregt. Sehr sogar!" rief er. „Was soll ich nicht tun, Anne? Meine Rechte als menschliches Wesen nicht einfordern? Als Mann - als Ehemann?" Er drohte mit der Faust und preßte die Finger so fest zusammen, daß seine Knöchel weiß wurden. „Vielleicht habe ich keine Zeit zu warten."
    „Ich kann nicht", stieß Anne hervor.
    Dominicks Brust hob und senkte sich heftig. „Kannst du mir nicht vertrauen und mich nicht lieben, oder willst du es nicht?"
    „Es war ein langer, schrecklicher Tag, Dominick. Bitte!"
    „Aber du bist meine Frau, meine ergebene Ehefrau." Seine Augen glänzten unnatürlich, und sein Gesicht war gerötet. Er machte sich von der Tür los und kam humpelnd näher.
    Diesmal wich Anne nicht zurück. Sie richtete sich auf und bekam kaum noch Luft.
    Dominick blieb drohend vor ihr stehen. „Du bist doch meine ergebene Ehefrau, nicht wahr?"
    Anne nickte mühsam. Sein Mund war ganz nahe - zu nahe, als daß sie noch klar denken konnte. Die Erinnerung, wie seine Lippen sich anfühlten, hatte sich für immer in ihr Gedächtnis geprägt. Doch der Blick in seinen Augen machte ihr angst.
    „Weshalb tust du das?"
    Er packte sie bei den Armen und zerrte sie zu sich herauf. „Vielleicht kann ich dich nicht dazu bringen, mich zu lieben. Aber ich kann dafür sorgen, daß du mich begehrst", erklärte er.
    „Nein!" rief Anne. „Hör auf, Dominick. Nicht auf diese Weise."
    Es war zu spät. Verzehrend preßte Dominick die Lippen auf ihren Mund. Er hatte von Liebe und Vertrauen gesprochen, aber er war furchtbar wütend. Anne merkte, daß er sie bestrafen wollte. Dieser Kuß war seine Strafe. Er tat ihr absichtlich weh.
    Anne wehrte sich verzweifelt und machte sich mit einem Schrei los. Ein Schluchzer blieb in ihrer Kehle stecken.
    Dominick hob den Kopf. „Hol dich der Teufel", flüsterte er. „Hol dich der Teufel, weil du an mir zweifelst und weil du uns beiden dies antust."
    Anne sah ihn mit großen Augen ängstlich an. Dominick wurde blaß, als merkte er erst jetzt, was er getan hatte. Mit einem Fluch auf den Lippen ließ er sie los.
    Anne schob sich an ihm vorüber und

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