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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Uhr abends.«
    Ich machte ihm meinen Vorschlag. Ich wollte ihn bis in die Nähe des Centers begleiten, ihn die Verhandlungen mit Morgan allein führen lassen, mir jedoch die Sache aus der Entfernung ansehen. Beim Rückweg wollte ich an einer bestimmten Stelle wieder zusteigen.
    Gomez verzog das Gesicht. »Sie sind zu mißtrauisch. Glauben Sie, ich werde mit einer Aktentasche voller Koks das Weite suchen? Dazu bin ich nicht von Frisco bis nach New York gereist.«
    »Einerlei, Satcho. Sie müssen sich an mein Gesicht gewöhnen. Ich lasse mir diese Sache nicht durch die Finger gehen.«
    »Meinetwegen! Kommen Sie um neun Uhr und holen mich ab.«
    Ich lachte ihn an.
    »Satcho, ich glaube, es ist besser, ich bleibe gleich hier. Diese Couch dort sieht so aus, als läge man prächtig auf ihr. Und warum laden Sie mich nicht zum Mittagessen ein, Satcho? Wenn Sie zu geizig sind, können Sie es mir später von meiner Provision abziehen.«
    Er zog ein saures Gesicht, aber er blieb.
    ***
    Am Center Eingang stoppte Fydie auf Gomez’ Wink den Wagen.
    »Zeit, daß Sie aussteigen!«
    Ich stieg aus. Der Cadillac schoß in die Einfahrtstraße, kaum daß ich den Schlag zugeworfen hatte.
    Langsam ging ich zu Fuß hinterher. Im Rockefeller Center wimmelte es, wie immer um diese Zeit, von Menschen. Ich verlor den Cadillac aus dem Auge, aber ich hatte im Laufe des Nachmittags für diesen Fall vorgesorgt, rings um das Center standen zwanzig Streifenwagen bereit, um auf meinen telefonischen Anruf die Fahndung nach dem Cadillac aufzunehmen.
    Phil hatte das nach einem kurzen Telefongepräch, das ich mit ihm während eines imbewachten Augenblicks geführt hatte, organisiert.
    Ich ging zur Einfahrtstraße zurück und wartete dort, wie verabredet, auf Gomez’ Rückkehr.
    Ich brauchte nicht lange zu warten. Zehn Minuten später sah ich den Cadillac im Strome der Fahrzeuge auf mich zukommen.
    Es ist ein dummes Gefühl, mehr oder weniger deckungslos auf der Straße zu stehen und die Annäherung eines Wa/ gens zu beobachten, in dessen Innerem man schwerbewaffnete und skrupellose Gangster weiß. Ein heruntergekurbeltes Fenster, eine in Anschlag gebrachte Pistole, zwei, drei, Schüsse, deren Knall im allgemeinen Motoyenlärm unterging, und Satcho Gomez war einen lästigen Mitwisser los.
    Ich fühlte meinen Magen immer länger werden, als der Cadillac mit mir auf gleicher Höhe war, aber dann schob sich der Wagen an den Bordstein heran. Ich riß die Fondtür auf und stieg ein. Gomez saß auf seinem Platz und hielt eine Aktentasche auf den Knien.
    »Das ging schnell«, sagte ich.
    »Ja«, antwortete er einsilbig.
    »War es Morgan selbst, der Ihnen das Zeug übergab?«
    »Frag nicht soviel«, knurrte er, aber dann sah er mich von der Seite an und fuhr fort:
    »Du bist verdammt imbeliebt auf der andren Seite. Ich wurde noch einmal ausdrücklich gewarnt, mich mit dir einzulassen. Du wärst ein linker Bursche, der es nur darauf angelegt hätte, uns alle über das Ohr zu hauen.«
    »Na ja«, antwortete ich mit einem Achselzucken. »Ich sagte ja schon, daß Cols mich nicht leiden kann.«
    »Ich fürchte, wenn die andere Seite herausbekommt, daß ich mich auf eine Zusammenarbeit mit dir eingelassen habe, dann verzichten sie darauf, mit mir ins Geschäft zu kommen«, sagte er finster. »Verdammt, jetzt muß ich nach zwei Seiten aufpassen.«
    »Ist das Zeug wenigstens in Ordnung?« versuchte ich abzulenken. Er öffnete die Aktentasche. Darin befand sich ein großer Kunststoffbeutel. Gomez öffnete den Verschluß, griff hinein und holte eine Handvoll weißen Pulvers heraus. Er roch daran, steckte die Zungenspitze hinein und zeigte ein zufriedenes Lächeln.
    »Reiner Stoff«, sagte er. »Keine Beimischung, kein Soda dazwischen. Ich verstehe auf den ersten Blick mehr davon, als ein Chemiker mit seinem ganzen Analysenkram herausbekommen kann.«
    »Fragt sich, ob das restliche Zeug genauso rein ist.«
    Er sah mich geradezu mitleidig an.
    »Wenn die Ware übernommen wird, werde ich schon dafür sorgen, daß mir kein Seifenpulver angedreht wird.«
    Wir bogen in die Park-Avenue ein und näherten uns dem Shelton-Hotel.
    Fydie stoppte vor der Einfahrt.
    Collec und ich stiegen fast gleichzeitig aus. Satcho Gomez stieg nach der Straßenseite aus und kam um den Wagen herum.
    Es war ungefähr halb zwölf. Der Rauschgifthändler passierte das Heck des Wagens, als zwei Schüsse bellten, die ich am Knall als Gewehrschüsse erkannte; Gomez brach wie vom Blitz gefällt

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