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0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

Titel: 0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm, unterwegs zu fliehen. Außerdem hatten sie ihn nicht gefesselt.
    Suko beschloß, jede kleine Chance sofort zu nutzen. Da er die fernöstlichen Meditationstechniken beherrschte, fiel es ihm nicht schwer, sich zu konzentrieren. Auch die Schmerzen drängte er zurück. Er dachte nur an die vor ihm liegende. Flucht.
    Suko mußte einfach weg!
    Zum Glück hatte er sich den Weg ziemlich gut gemerkt, deshalb traute er sich durchaus zu, den unterirdischen Stollen wiederzufinden, durch den sie hergekommen waren.
    Der Jeep wendete auf dem Hang, bekam eine extreme Schräglage, kippte jedoch nicht um. Die hellen Scheinwerfer hüpften wie große gelbe Augen aufgeregt hin und her. Unter den Reifen rutschten Steine weg und rollten zu Tal.
    Die Soldaten hatten lichtstarke Scheinwerfer aufgestellt, die den Hang ableuchteten. Verstohlen schaute sich Suko um. Er rechnete damit, daß auch Kommissar Mallmann gefunden wurde, doch bis zum Wald waren die Soldaten noch nicht gekommen. Für Suko war es klar, daß die Männer den Wald durchsuchen würden.
    Der Wagen schaukelte und bockte. Suko wurde von dem Major nicht aus den Augen gelassen. Daß sie ihn nicht gefesselt hatten, sagte ihm genug.
    Man hielt ihn für harmlos.
    Allerdings hatten sie ihm die Beretta weggenommen, und das paßte dem Chinesen überhaupt nicht. Die Waffe steckte im Koppel des Majors. Suko konnte sie mit einem schnellen Griff erreichen. Es juckte ihm zwar in den Fingern, doch er beherrschte sich. Der Zeitpunkt erschien ihm noch nicht günstig genug.
    Sie fuhren an der Talstation vorbei. Hier sah Suko das ganze Ausmaß der Katastrophe. Die Gondeln waren in den Bau gerast und hatten ihn zerstört. Er sah aus wie nach einem Bombenangriff.
    Es lag auf der Hand, daß die Soldaten Suko für den Schaden verantwortlich machen würden. Gerade deshalb war eine Flucht von größter Wichtigkeit. Befand er sich erst einmal in der Verhörmühle, dann half ihm so leicht niemand mehr.
    Sie erreichten den Weg, den sie auch mit dem alten Leihwagen gekommen waren.
    Es kam jetzt darauf an, wohin sie Suko schafften. Wenn sie ihn in ein grenznahes Lager brachten, war er verloren. Fuhren sie jedoch in Richtung Gramlage, sah die Sache wesentlich besser aus.
    Bald tauchte die Kreuzung auf, wo es links nach Gramlage abging.
    Sie nahmen diesen Weg.
    Suko fiel ein Stein vom Herzen, doch äußerlich ließ er sich nichts anmerken.
    Der Jeep fuhr schneller als der Wartburg zuvor. Dabei schien der Fahrer den Weg mit einer Rennstrecke zu verwechseln, denn wie er in die Kurven ging, war schon beinahe lebensgefährlich.
    Suko wurde hin und wieder gegen den Major geworfen, und er hätte bereits ein paarmal die Chance gehabt, an seine Beretta zu kommen, doch er verkniff sich die Gelegenheit.
    Noch war es zu weit bis zur Grenze.
    Nur zweimal kamen ihnen andere Fahrzeuge entgegen. Beide fuhren rechts an den Straßenrand, wenn der Jeep sich ihnen näherte. Die irren Fahrten war man hier wohl gewohnt.
    Sie erreichten Gramlage.
    Suko sah die vereinzelten Lichter, und schon bald tauchte das Ortsschild im Licht der Scheinwerfer auf. Der Fahrer ging mit der Geschwindigkeit herunter, als sie durch den Ort fuhren.
    Es befanden sich kaum Menschen auf der Straße. Aus einer Gastwirtschaft scholl lautes Stimmengewirr. Große Plakate an den Häusern wiesen auf die sozialistischen Leistungen hin, die der Staat angeblich hervorgebracht hatte.
    Dann waren sie durch.
    Jetzt mußte Suko handeln, denn im Scheinwerferlicht tauchte eine Kreuzung auf.
    Rechts ging es zur Grenze, aus dieser Richtung war Suko auch gekommen.
    Die Soldaten wollten nach links.
    Damit war Suko nun gar nicht einverstanden. Er ließ den Fahrer zwar noch in den Weg einbiegen, dann schnellte sein rechter Arm zur Seite, und bevor der Major sich versah, hatte ihm Suko die Beretta aus dem Koppel gerissen.
    Blitzschnell drückte er ihm die Mündung an den Hals.
    »Sag dem Fahrer, er soll stoppen!« zischte der Chinese.
    Selbst in der Dunkelheit sah Suko, wie der Offizier blaß wurde. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Rechts und links der Fahrbahn befand sich dichter Wald. Eine ideale Gegend hatte sich Suko ausgesucht. Niemand würde ihn hier stören.
    Die vor ihnen sitzenden Soldaten hatten noch nichts bemerkt.
    Das war gut so.
    »Sagen Sie Ihnen, sie sollen anhalten!« befahl Suko.
    »Damit kommen Sie nicht durch!« preßte der Offizier hervor.
    »Soll ich schießen?«
    Da gab der Major den Befehl.
    Der Fahrer stoppte.
    Suko nahm die Pistole zurück,

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