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0102 - Der Satan mischt die Karten

0102 - Der Satan mischt die Karten

Titel: 0102 - Der Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Lautsprecher eingeschaltet und die allgemeine Stadtpolizeiwelle eingestellt.
    Um diese Stunde ist nicht viel los. In kurzen Abständen quäkt der Lautsprecher die üblichen Sachen heraus, meistens irgendwelche Verkehrszusammenstöße, zwei oder drei Anforderungen von Hilfeleistungen in Unfallangelegenheiten, sonst nichts.
    Ich setzte unseren Gästen auseinander, daß wir auf vier Wellen arbeiten können, daß FBI-Wagen sich auch direkt in den gesamten Sprechverkehr einschalten können, daß die Zentrale eine Verbindung von Wagen mit jeder Telefonnummer in den Vereinigten Staaten herstellen kann, ja, daß z. B. bei Einschaltung zweier Zentralen ich von hier aus mit einem Streifenwagen in San Francisco sprechen könnte.
    Sie sagten »Oh«, und »Very interesting« und verdickten die Luft im Wagen mit ihrem Pfeifenqualm.
    Plötzlich quäkte der Lautsprecher:
    »Achtung! Achtung! Überfall auf einen Gedltransport im Hofe der Torshire-Company, Bronx, University-Avenue. Wagen 84, 97 und 176 sofort Tatort anfahren. Kriminalabteilung 63. Revier! Alarm! Ich gebe Einzelheiten.«
    Hallo! Das war die Gelegenheit, unseren Engländern den Pfeffer zu servieren, von dem Phil gesprochen hatte. Schon sah ich im Rückspiegel, daß einer von ihnen die Pfeife aus dem Mund nahm und aufmerksam lauschte. Ich gab mehr Gas und nahm den kürzesten Weg in die Bronx.
    »Überfall wurde von einem einzelnen Mann durchgeführt, der eine Maschinenpistole benutzte. Der Mann soll fünfzig bis sechzig Jahre alt sein, graues volles Haar, grauer Hängeschnurrbart. Er brach jeden Widerstand mit der Waffe. Mehrere Menschen wurden verletzt oder getötet. Geraubt wurde eine große Aktentasche, ungefähr zwei mal drei Fuß, dunkelbraun, mit einer größeren Summe. Der Mann trug einen grauen Kittel. - Achtung! Unfallstation Bronx. Entsenden Sie schnellstens zwei Krankenwagen zur Torshire-Company, University-Avenue. Lebensgefahr für mehrere Personen. — Ich wiederhole die Meldung.«
    Ich schaltete auf Ruf tun.
    »Hallo, Phil! In der Bronx hat’s geknallt! Fahren wir hin?«
    »Hab es gehört! Du bist doch schon unterwegs! Beeil dich ein bißchen, damit die Stadt-Cops nicht schon alles erledigt haben, wenn wir ankommen.«
    Ich schaltete die Sirene und das Rotlicht ein und gab Gas.
    »Gentlemen«, sagte ich zu meinen Engländern, »ich hoffe, Sie sind daran interessiert, sich diese Sache anzusehen.«
    »Oh, yes«, antworteten sie im Chor.
    Ich weiß nicht, was unsere Freunde während der zwanzig Minuten dauernden rasenden Fahrt durch New Yorks brodelnden Verkehr dachten, jedenfalls fühlten sie ihre nationale Verpflichtung und zeigten steinerne Gesichter, aber als wir vor dem Verwaltungsgebäude der Textilfabrik ausstiegen, sagte Mr. Smith, der aussah wie ein Gemüsehändler, aber Scotland Yards Spezialist für Bankeinbrüche war, zu mir:
    »Sie fahren sehr gut Auto hier in New York.«
    Wir waren längst nicht die ersten Polizisten am Tatort. Eine dünne Kette von Cops hielt die Neugierigen zurück. Eben fuhr ein Krankenwagen mit Sirenengeheul vorbei.
    In der Empfangshalle wies uns ein Kriminalassistent in Zivil, der mit dem Verhör verschiedener Leute beschäftigt war, den Weg zum Hof.
    »Inspektor Dooling leitet die Nachforschungen.«
    Ich kannte Dooling. Auf dem Innenhof wimmelte es bereits von Technikern.
    Der Transportwagen stand auf dem gleichen Platz, die Türen waren noch geöffnet und zwei Säcke mit Geld lagen ein Dutzend Schritte vom Hintereingang entfernt.
    Aber auch die Gestalt eines bis über den Kopf zugedeckten Mannes lag auf dem Asphalt des Hofes, und hinter dem Steuer des Lastwagens lag zusammengekrümmt eine zweite Gestalt, die sich nicht mehr regte.
    Inspektor Dooling erblickte mich, Phil und unsere acht Gäste.
    »Ist das ein FBI-Fall?« rief er aus. »Und gleich zehn Mann stark!«
    »Hallo, Dooling! Keine Angst. Nur zwei G-men treten ihnen auf die Zehen. Die anderen Gentlemen sind Gäste von Scotland Yard. Sie wollen sich mal ansehen, was Sie können, Dooling. Vielleicht werden über Sie dann genauso viele Romane geschrieben wie über die Inspektoren des Yards.«
    Er zog ein säuerliches Gesicht. »Mir schmecken im Augenblick keine Witze, Cotton? - Wenn alles stimmt, was ich bisher gehört habe, dann ist diese Sache die Arbeit eines einzigen Mannes.«
    »Erzählen Sie unseren Freunden, was sich abgespielt hat.«
    Dooling berichtete. Die Engländer hörten aufmerksam zu. Natürlich wußte der Inspektor noch nicht alles, aber die Berichte

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