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0103 - Das Plasma Ungeheuer

Titel: 0103 - Das Plasma Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war es wieder still. Im Einsatzraum, wo zwei Gruppen akonischer Techniker versammelt waren, herrschte ebenfalls Gelassenheit. In nichtssagenden Gesprächen warteten sie auf die Landung ihres Raumers. Hautdünne, enganliegende Raumanzüge verdeckten jetzt ihre uniforme Zweckkleidung. Zerbrechlich sah der nach hinten geklappte vollkommen transparente Helm aus. Eine zigarrenkistengroße buckelförmige Erhebung auf dem Rücken wies darauf hin, daß dort unter dem Raumanzug Spezialanlagen untergebracht waren. Als ein Grünlicht aufflammte, brach jedes Gespräch ab. Die Raumhelme klappten zu, die jungen Männer verteilten sich in dem langgestreckten Raum, der mit kleinen und großen Maschinenteilen zu einem Drittel ausgefüllt war. In der Nähe der Schleuse nahmen fünf Akonen vor einer rechteckigen Schalttafel ihren Platz ein. Zum ersten Grünlicht flammte zusätzlich ein zweites auf. Gleichzeitig öffnete sich die bis dahin nicht sichtbare Schleuse, die zum Be und Entladen des Raumers diente. Gleich einem Orkan jagten Methangasmassen in den Lagerraum und versuchten alles einzuhüllen. Über zwanzig Akonen waren ins Freie getreten. Ihrer bizarren, tödlichen Umwelt schenkten sie keinen Blick. Sie hatten im Laufe der Einsätze so viele Planeten kennen gelernt, daß ihnen diese Methangaswelt mit ihren ununterbrochenen Orkanen nichts Neues mehr sagen konnte.
    Trotz der aufgepeitschten Luftmassen, trotz der gewaltigen Schwerkraft dieser lebensverneinenden Sternenkugel bewegten sich die Akonen mit einer unwahrscheinlichen Sicherheit. Ihnen folgten auf scharfgebündelten Antigravabstoßfeldern schwebend Aggregatteile in ununterbrochener Folge. Dieses Akonen-Team war aufeinander eingespielt wie eine Gruppe Artisten. Jeder Handgriff saß; jeder Arbeitsvorgang paßte zu der Tätigkeit des Neben- und Hintermannes. Der hartgefrorene Boden wurde mit Strahlsonden bis auf zwanzig Meter Tiefe angebohrt.
    Entsprechend lange Metallstäbe wurden eingelassen. Etwas abseits vom Hauptteam war die Justiergruppe tätig; über Funk waren sie alle mit der RETSE-U verbunden. Ekliptik des Methangasplaneten, Umlaufgeschwindigkeit, Bewegungsvorgänge des Gesamtsystems zum System ihrer Heimatsonne - einige hundert zum Teil gegenläufige Faktoren mußten berücksichtigt werden, um zu einem Ergebnis zu kommen, das mit den natürlichen Verhältnissen zum Schluß auch übereinstimmte.
    Als die siebte Zeitperiode vorbei war, schloß Gut-Ko, der Chefingenieur des Teams, den Konverter an den fast haushohen Maschinensatz, der eine verkleinerte Ausgabe des Giganttransmitters im Blauen System darstellte, an. Ein handgroßes Kombiprüfgerät tastete mit seinen Kontrollstrahlen alle Hauptphasen ab, bevor Gut-Ko in der Lage war, der Energie den Weg freizugeben. Zusammen mit der Justiergruppe nahm er nun die letzten Feineinstellungen vor, während das Hauptteam schon an Bord der RETSE-U zurückgekehrt war. Kurz darauf folgte auch Gut-Ko mit seinen Männern. Lautlos schloß sich die Schleuse, als der letzte die Lagerhalle betreten hatte. Keine Pumpen, sondern Kraftfelder preßten in einem Arbeitsvorgang das giftige Methangas hinaus, eine Arbeit, die in Sekundenbruchteilen erledigt war. Wieder flackerte Grünlicht auf; es war gleichzeitig die Ankündigung für das Spezialistenteam, daß die RETSE-U startete.
    In der kleinen Zentrale richtete Gim Sarem an Vu Pooh die Frage: „Und was machen wir nun mit Mal-Se, Vu?” „Nichts! Wir bringen ihn wieder zurück, weil unser Vorsprung vor den Weißhäuten immer noch mehr als eine Zeitperiode beträgt.” Leichter Triumph spiegelte sich auf seinem ausdrucksvollen Gesicht wider. „Die Schiffe der Fremden sind lächerlich langsam.
    Der Regierende Rat wird überrascht sein, wenn ich ihm melden werde, wie langsam ihre Raumer sind. Um so unbegreiflicher ist es, daß sie die Energiesperre durchbrechen konnten.” Während um die RETSE-U die Methangasatmosphäre wieder brüllte und der Akonenraumer mit unwahrscheinlicher Beschleunigung den lebensfeindlichen Planeten verließ, summte es in der ruhigen kleinen Schiffszentrale einmal kurz auf. Der auf dem Beteigeuzeplaneten von Akonen errichtete Transmitter gab durch das Signal bekannt, daß er mit der Giganttransmitterstation im Blauen System in Verbindung stand. Vu Pooh hatte von seinen Spezialisten nichts anderes erwartet. Diese Blitzarbeit hatten sie ja nicht zum erstenmal getan.
    Gut-Ko, der Chefingenieur, betrat die Zentrale. Er kam, um sich über das anfliegende Riesenschiff

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