Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
Vom Netzwerk:
noch arbeitete es nicht so, wie es sein sollte.
    Al fragte irgend etwas, aber es wurde mir nicht bewußt.
    Berucci, immer wieder wiederholten meine Gedanken diesen Namen. Es war ganz eigenartig. Ich wußte zu diesem Zeitpunkt nur, daß ich den Namen schon einmal gehört hatte. Aber gleichzeitig hatte ich das unerklärliche Gefühl, ich müßte mich jetzt um jeden Preis daran erinnern. Ich weiß nicht, ob Sie das Gefühl kennen, man habe etwas Wichtiges vergessen und man weiß nicht was. So ungefähr ging es mir an diesem Morgen.
    »Frühstück!« rief Al.
    Er riß mich aus meinen Gedanken. Ich setzte mich vor die Kiste, die hier den Tisch zu ersetzen hatte. Es gab Schinken und gebratene Eier. Ich vertilgte eine gehörige Portion davon.
    »So«, fragte Al, als wir fertig waren, »und was liegt jetzt an?«
    Ich dachte nach. Dann schüttelte ich den Kopf.
    »Nichts. Was jetzt für mich zu tun ist, muß ich selber tun.«
    »Werden Sie zum Mittagessen wieder zurück sein, G-man?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No. Vielleicht erst am Abend. Vielleicht überhaupt nicht. Ich weiß es nicht. Ich will einen doppelten Mörder besuchen. Al, der Himmel allein kann wissen, wie es ausgehen wird.«
    Al sah mich an. Ernst und lange. Dann fragte er:
    »Warum tun Sie das eigentlich, G-man?«
    »Was?« .
    »Diesen Mann besuchen, von dem Sie sagen, daß er ein zweifacher Mörder ist?«
    »Ganz einfach«, sagte ich. »Der Mann hat beschworen, die Rossly hätte keine Pistole gehabt, als ich sie erschoß. Er hätte es von einem benachbarten-Lokal aus gesehen. Ich möchte wissen, warum er diesen Meineid geleistet hat, mit dem er meine Laufbahn ruinierte und mich selbst dazu.«
    Al schüttelte den Kopf.
    »Das bilden Sie sich nur ein.«
    »Was?« fragte ich verdutzt.
    »Daß Sie es nur Ihretwegen täten. Sie würden den Kerl auch aufsuchen, wenn es gar nicht um Sie selber dabei ginge.« Ich grübelte eine Weile. Dann nickte ich.
    »Stimmt, Al. Ich würde es auch tun, wenn es nicht um meinen Hals ginge. Einfach weil etwas nicht stimmt, und weil es so gemacht werden muß, daß es wieder stimmt. Man kann nicht Leute für etwas verurteilen, was sie nicht getan haben. Und wenn der Schein gegen sie spricht, muß man diesen Schein eben überprüfen. Ob es dabei um mich oder um einen zentralaustralischen Buschneger handelt, spielt überhaupt keine Rolle.«
    Al schüttelte langsam den Kopf.
    »Ihr seid eine seltene Sorte, G-man. Es ist wohl sinnlos, daß ich Ihnen sage, bleiben Sie lieber hier, riskieren Sie nicht auch noch das Leben! Sinnlos, was?«
    Ich stand auf und klemmte mir das Päckchen mit meiner Dienstpistole and dem FBI-Ausweis unter den Arm.
    »Völlig sinnlos«, bestätigte ich. »Machen Sie’s gut, Al. Sie haben mir verdammt großzügig geholfen. Vielleicht komme ich heute nacht wieder. Vielleicht fressen mich heute nacht schon die Fische im Hudson. Wer weiß es…?« Ich winkte ihm noch einmal zu, dann stieg ich die Treppe hinan. Der Mörder Jerry Cotton kroch wie ein steckbrieflich gesuchter Verbrecher aus seiner Höhle ans Licht des Tages… ,
    ***
    Morgens gegen elf Uhr warf Phil wütend den Bleistift auf seinen Schreibtisch. Er starrte hinüber zu der Ecke, wo mein Schreibtisch stand. Mit zusammengespreßten Lippen stand er auf.
    Er hatte die Fahndung gegen mich zu leiten. Schön und gut. Aber ein gesuchter G-man hat deswegen immer noch seine Erfahrungen als G-man. Er weiß, welche Schritte man einleiten wird, er kennt die meisten geheimen Verbindungsleute des FBI in der Unterwelt, er weiß, welcher Gangster auch Spitzeldienste für die Polizei leistet, und schließlich kennt er die Arbeitsmethoden seiner Kollegen. Ein raffinierter Gangster ist schon manchmal nicht leicht zu finden, aber ein G-man ist es noch weniger.
    Phil griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer der Zentrale.
    »Hier ist Phil«, sagte er. »Ich verlasse das Districtsgebäude, um noch einmal diesen Hinterhof in der 77. Straße zu inspizieren«, sagte er. »Bis zwölf Uhr bin ich auf jeden Fall zurück.«
    »Okay.«
    Wie jeder G-man mußte sich auch Phil vorher abmelden, wenn er daß Districtsgebäude verließ. Das ist nicht irgendeine bürokratische Methode, sondern dient zum Schutz jedes Beamten des Außendienstes. Wer draußen in eine gefährliche Situation gerät, kann damit rechnen, daß Kollegen auftauchen werden, wenn er die für seinen Außendienst eingetragene Zeit seines Wegbleibens überschreitet.
    Er fuhr mit dem Lift hinab und setzte sich in

Weitere Kostenlose Bücher