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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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Als er aus dem Wagen sprang, schwirrten schon seine Anweisungen: »Doc, sehen Sie sich den Mann an! - Berry und Jack, Spurenkreis ziehen. Sagen wir zunächst mal zehn Yards Halbmesser. - Jimmy, mit vier Mann ins Haus. Die Leute müssen doch was gesehen haben! - Ralph, geben Sie das Kennzeichen des Wagens zum Hauptquartier durch. Man soll den Besitzer ermitteln, aber ein bisschen flott.«
    Er trat auf den Sergeant zu.
    »Ich bin Tonio Cellani. Tag, Sergeant. Sie haben den Mann gefunden?«
    »No, Sir. Zwei spielende Jungen. Sie warten mit der Mutter des einen vorn an der Ecke.«
    Der Leutnant schob sich seinen Hut weit ins Genick.
    »Bill, geh mal vor zur Straße. Da steht eine Frau mit zwei kleinen Jungen. Wir haben sie ja gesehen, als wir kamen. Frag die Kinder aus! Sie haben den Toten gefunden. Machs vorsichtig, um die Kinder nicht zu schockieren! Na, du verstehst dich ja auf so was.«
    Er wandte sich wieder dem Sergeant zu und wollte etwas sagen, aber der alte Polizeiarzt war herangetreten und zupfte Cellani am Ärmel.
    »Ja, Doc? Was ist los?«, fragte der quicklebendige Detective.
    »Ich habe ihm die Brieftasche abgenommen. Er hatte noch was anderes in seiner Brusttasche. Hier!«
    Der Arzt hob eine Zellophanhülle hoch. Darunter erkannte man einen kleinen Ausweis. Der Kopfaufdruck in großen, dicken Buchstaben lautete: Federal Bureau of Investigation.
    Cellani riss die Augen auf. Er starrte auf das Dokument und murmelte: »Ich werd verrückt! Das ist ja ein G-man! Ein Kollege vom FBI!«
    Er nahm den Hut ab. Der Doc tat es nach. Schweigend blickten sie hinüber zu ihrem getöteten Kollegen.
    ***
    Es war eine verrückte Sache. Ich wusste genau, dass noch irgendetwas in New York passieren würde, und zwar ein Fall von großer Bedeutung. Aber ich konnte nichts vorbereiten, denn ich hatte ja nicht die leiseste Ahnung, wo und wann etwas passieren würde.
    Meine Gedankengänge waren einfach und erschienen mir zwingend. Die Entführung Mister Highs konnte kein Racheakt gewesen sein. Hätten sich irgendwelche Gangster, die das FBI früher einmal gestellt und überführt hatte, dafür an dem FBI-Chef von New York rächen wollen, so hätten sie ihm aufgelauert und ihn mit ein paar gut gezielten Schüssen ins Jenseits geschickt. Das Risiko wäre für sie viel kleiner gewesen. Zum Schießen brauchten sie dreißig Sekunden, dann konnten sie verschwinden. Man hätte vielleicht nicht mal die Beschreibung des von ihnen benutzten Wagens kriegen können. Eine Entführung ist immer risikoreicher. Wenn sie trotzdem das Entführen dem Erschießen vorzogen, konnte es nur einen einzigen Grund haben, sie brauchten Mister High lebend! Und dafür gab es eigentlich wiederum nur eine Erklärung: Sie planten irgendeinen großen Coup und wollten von vornherein ein Druckmittel gegen das FBI in der Hand haben, nämlich den Chef selbst.
    Die Entführung hatte stattgefunden und geklappt. Jetzt musste ihr großer Coup kommen, dessen war ich sicher.
    Während sechs Kollegen unterwegs waren, um meine Aufträge zu erledigen, hockte ich in meinem Office und wartete auf dieses Ereignis, das kommen musste, aber von dem kein Mensch außer den Gangstern selbst sagen konnte, wann es geschehen würde.
    Warten ist noch nie meine starke Seite gewesen. Obgleich man als Kriminalist oft genug dazu verurteilt ist. Wir haben schon oft nächtelang bewegungslos im Schatten einer Einfahrt gestanden und auf einen Gangster gewartet, der dann doch nicht kam.
    Es mochte gegen zwölf Uhr mittags sein, als bei mir das Telefon schrillte. Ich nahm den Hörer.
    »Cotton.«
    »Zentrale. Man hat Ralph gefunden, Jerry. Er ist tot. Die Mordkommission der Stadtpolizei wurde von einem Streifenbeamten alarmiert.«
    Ich drückte mit einer langsamen Bewegung meine Zigarette im Aschenbecher aus. Ralph Stephens war also tot. Ein paar Tage vor seinem Dienstjubiläum hatte man ihn umgelegt. Dabei hatte Ralph eine der harmlosesten Aufgaben gehabt, die es beim FBI überhaupt gibt.
    »Wo ist es?«, fragte ich leise.
    »In der 34. Straße. Hausnummer 1463.«
    »Ich fahre mal hin. Die Sache muss in einem direkten Zusammenhang mit der Entführung des Chefs stehen. Meine Anordnung über die Meldung eines jeden Kapitalverbrechens bleibt bestehen. Sobald wir Kenntnis von etwas Besonderem erhalten, erbitte ich die Meldung schriftlich in mein Office. Legt einen Zettel auf den Schreibtisch, wenn ich noch nicht wieder zurück sein sollte.«
    »Okay, Cotton!«
    Ich legte den Hörer auf und nahm meinen

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