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0105 - Rückkehr aus dem Geistergrab

0105 - Rückkehr aus dem Geistergrab

Titel: 0105 - Rückkehr aus dem Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
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Maitre in die Debatte. »Wenn Sie mit den Geräten umgehen können, Monsieur, sollten Sie sich an die Arbeit machen. Dann haben wir endlich Beweise.«
    Zamorra nickte.
    Er nahm die Kamera, eine japanische Fertigung.
    »Ich darf mich Ihnen anschließen?« erkundigte sich der Abbé.
    Jetzt, da es vorwärts ging, fühlte er sich sicherer. Vor allem hatte es seinen Mut angefacht, daß Zamorra mit Hilfe des Amuletts die gespenstische Erscheinung des Scharfrichters neutralisiert und zum Verschwinden gezwungen hatte.
    Zamorra verließ die Gaststätte in Begleitung von Madame Lafitte und Abbé Lapin. Wobei der Priester der Frau dauernd Trost spenden mußte. Denn je näher sie dem Gehöft kamen, auf dem das Ehepaar gewirtschaftet hatte, desto verzweifelter wurde die Witwe. Der Gedanke, von nun an allein in dem großen Haus leben zu müssen, machte sie melancholisch. Ihre eigene Ehe war kinderlos gewesen. Auf die Idee, Robert Houdain zu adoptieren, der immerhin vom alten Lafitte stammte, war das Ehepaar nie gekommen.
    Sie hatten das Haus der Witwe Lafitte fast erreicht, da schrie die Frau auf. Sie zitterte wie Espenlaub. Sie war unfähig, ein Wort der Erklärung herauszuwürgen. Sie stand nur da, zur Salzsäule erstarrt und stierte über die Schulter des Priesters.
    Ihr Gesicht veranschaulichte, daß sich Grauenvolles ihren Augen bot. Ihre Finger krallten sich in die Soutane.
    Zamorra wirbelte herum.
    Da stand der Scharfrichter von Mazamet. Auf seinen Beidhänder gestützt.
    »Tun Sie etwas, Professor!« schrie der Abbé. Es verwirrte ihn, daß die Frau bei ihm Schutz suchte, obwohl er selbst sich gefährdet fühlte und sich um Hilfe an den Professor wenden mußte.
    Zamorra streckte die Hand mit dem Amulett aus.
    Es war wie bei der ersten Begegnung. Wieder verflüchtigte sich die Erscheinung. Diesmal aber startete Zamorra sofort eine Suchaktion.
    »Er muß auf dem Friedhof sein«, behauptete er.
    Denn der Spuk hatte sich aufgelöst, indem die Schemengestalt durch eine dicke Mauer aus Feldsteinen zu fließen schien und dann endgültig verschwand. Hinter dieser Mauer aber war der Friedhof des Ortes.
    Das schmiedeeiserne Tor war niemals verriegelt. Zamorra öffnete es mit einiger Anstrengung. »Wollen Sie wirklich…?« bibberte der Abbé.
    »Und er schafft es auch!« schrie die schwarzgekleidete Frau. Sie hatte sich wieder gefangen. Sie fühlte nichts als Haß. Haß auf den Mörder ihres Mannes.
    »Ich komme jedenfalls mit«, versprach sie mit schriller Stimme. »Wer immer es ist, der meinen Mann das angetan hat: er soll büßen. Wenn es noch eine Gerechtigkeit gibt, werden wir ihn fangen und bestrafen. Blut klebt an seinen Händen!«
    Madame Lafitte wurde sich überhaupt nicht bewußt, daß sie in Bildern sprach, die wohl kaum auf jemanden gemünzt werden konnten, der nicht von dieser Welt war. Ein Phantom interessierte sich kaum für irdische Gerechtigkeit und Strafe, geschweige denn konnten an solchen Händen Blutflecke kleben.
    Zamorra hätte keine Zeit, die Frau auf diesen Widerspruch hinzuweisen, zumal der Abbé das besorgte. Er redete und redete, um nicht handeln zu müssen und versuchte durch das Gespräch die Frau von ihrem Entschluß abzuhalten. Er wollte nicht als Feigling dastehen und am Ende allein vor dem Friedhof bleiben.
    Witwe Lafitte aber machte sich umgehend frei. Sie lief auf das hohe rostige Tor zu und schlüpfte durch den Spalt, den Zamorra gelassen hatte.
    Helle Kieswege schlängelten sich bleich wie Adern durch das Gewirr kleiner Rechtecke und bunten Blumenrabatten. Je nach Geldbeutel ragten Familiengrabsteine auf. Gewisse Unterschiede blieben über den Tod hinaus erhalten.
    In der Mitte des ziemlich großen Areals stand eine Kapelle, in der die Totenmessen gelesen wurden, ein Tempel, der aus einem einzigen großen Rum bestand.
    Suchend schritt Zamorra über den Friedhof. Er hatte keinen Sinn für das Schaurige dieses Ortes. Die Nacht mit ihren dunklen Geheimnissen vermochte ihn nicht zu erschrecken. In ihm herrschte Jagdlust vor. Ein Fieber, das ihn seit jeher zwang, die bösen Erscheinungen der Dämonenwelt zu jagen und zu besiegen.
    Der Abbé kannte diesen Ehrgeiz nicht. Er zitterte also wie ein junger Hund. Selbst das Knirschen seiner Sohlen, als er über die Steine schritt, jagte ihm Entsetzen ein. Er lauschte auf die tausend Geräusche der Nacht.
    Die großen Monumente warfen ihre Schatten. Darin konnte sich so allerlei verbergen. Lapin sicherte mit großen Augen nach allen Seiten. Er war nicht so

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