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0107 - Die Hand des Hexers

0107 - Die Hand des Hexers

Titel: 0107 - Die Hand des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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mögliche.«
    »Auch eine Schlaftablette?« fragte Cher.
    »Ja.«
    »Ich dachte, die Kombination Alkohol-Drogen ist gefährlich.«
    »Ich habe nur eine halbe Tablette genommen. Der Alkohol wird ihre Wirkung auf das gewünschte Maß erhöhen. Trink.«
    Die Schauspielerin trank gehorsam und gab Nicole Duval das Glas zurück. Zamorra ließ sich Cimarrons Adresse geben und verließ dann Cher Cobalts Penthouse. Sie bestand darauf, daß er ihren Wagen nahm. Das kam ihm sehr gelegen, denn es machte ihn unabhängig von Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln.
    ***
    Die Scheinwerfer strahlten grell wie viele Sonnen und leuchteten eine Szene aus, die einem idyllischen Fleckchen auf den Bahamas nachempfunden war.
    Vor der naturgetreuen Fototapete war im Studio echter, gelber, feinkörniger Sand aufgehäuft, auf dem ein buntbedrucktes Badetuch lag, und auf diesem Badetuch räkelte sich eine rassige Schwarzhaarige, deren Supermaße kaum in den winzigen Bikini paßten.
    Sie hatte schräggestellte, meergrüne Augen und ein wunderschönes, makelloses Gesicht, in dem nicht viel Makeup nötig war.
    Eine Windmaschine summte leise.
    Die bewegte Luft spielte mit dem kohlschwarzen Haar des Fotomodells, blies es ihr ins Gesicht oder ließ es wie eine Fahne wehen, je nachdem, wie sie den Kopf drehte.
    Abel Cimarron stand hinter der Spiegelreflexkamera und schoß Bild um Bild.
    Er hatte keinen Blick für die Schönheit des Mädchens. Sie war für ihn nichts weiter als ein Objekt, das es zu fotografieren galt.
    Suzie Miller ärgerte sich darüber, daß sie so wenig Eindruck auf Abel machte. Sie war es gewöhnt, von den Männern begehrt und angehimmelt zu werden.
    Da Abel das nicht machte, versuchte sie alles, um in ihm die richtige Saite zum Schwingen zu bringen.
    Damit erreichte sie aber bei ihm genau das Gegenteil.
    Er kam kopfschüttelnd hinter der Kamera hervor. »Nein, nein, nein, Suzie, hör doch auf, mit solchen Glubschaugen in die Kamera zu sehen. Du sollst nicht so dreinschauen, als wolltest du die ganze Männerwelt vernaschen. Ich dachte, ich hätte dir das vorhin hinlänglich erklärt. Auf den Bahamas ist es heiß genug. Da braucht man nicht auch noch ein Mädchen, das den Männern einheizt. Mir geht es darum, einen effektvollen Kontrast zu schaffen, verstehst du das denn nicht? Heißes Klima - kühles Mädchen. Verdammt noch mal, du kannst das doch. Ich weiß es, sonst hätte ich die Agentur nicht gebeten, dich zu schicken. Warum machst du nicht, was ich dir sage? Willst du mich ärgern, oder was ist los mit dir? Merk dir endlich, hier wirst du keine eigenen Ideen los. Hier tust du ausschließlich das, was ich dir sage, ist das klar?«
    Suzie kniete auf dem Badetuch und setzte sich auf die Fersen. Sie legte ihre Hände auf die schwellenden Schenkel. Ihre Augen verengten sich. Ihr Mund wurde schmal.
    »Hör zu, Abel Cimarron, du hast kein Recht, mit mir in diesem Kasernenhofton zu reden!«
    »Komm, komm, übertreib jetzt nicht!«
    »Ich habe es nicht nötig, mich so herumkommandieren zu lassen!«
    »Herrgott noch mal, ich werde doch wohl noch in diesem Studio meine Meinung sagen dürfen, oder? Schließlich bin ich der Fotograf.«
    »Es kommt darauf an, wie man etwas sagt, Abel!«
    »Sag mal, bist du nicht wie ich daran interessiert, daß die Aufnahmen gut werden?«
    »Mit mir hat noch niemand schlechte Bilder gemacht.«
    Cimarron holte tief Luft und schrie dann: »Zum Teufel, bei mir genügt es eben nicht, bloß schön zu sein. Ich will, daß meine Fotografien etwas aussagen. Wenn das in deinen dämlichen Kopf nicht hineingeht…«
    Suzie Miller sprang auf. Ihre Augen funkelten. Sie stemmte die Fäuste in die Seiten. »Wie war das? Was hast du da eben gesagt? Du scheinst wohl vergessen zu haben, wen du vor dir hast!«
    »Wen denn? Wen denn schon? Die Königin von Saba vielleicht?«
    Suzie verließ den Sandstreifen. »Ich habe es nicht nötig, mich von dir beleidigen zu lassen!«
    »Und ich habe es nicht nötig, mich mit stupiden Fotomodellen herumzuärgern!« schrie Cimarron wütend.
    Einen Augenblick sah es so aus, als würde ihm Suzie eine Ohrfeige geben. Dann wandte sie sich schnell um, rannte aus dem Studio, und als sie wiederkam, war sie bereits fix und fertig angezogen.
    »Ich gehe!« sagte sie schroff.
    »Das wird ein Nachspiel haben.«
    Suzie lächelte Abel Cimarron frostig an. »Willst du mir drohen?«
    »Du bist während der Arbeit weggelaufen. Ich werde das deinem Agenturchef mitteilen. Es wird für den mir daraus

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