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0107 - Die Hand des Hexers

0107 - Die Hand des Hexers

Titel: 0107 - Die Hand des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Danning.
    »Wohin ist das Mädchen verschwunden?« fragte Nicole ernst.
    »Meiner Ansicht nach wurde sie ins Dämonenreich geholt und dort getötet.«
    »Von diesem… diesem Hexenjäger?«
    »Vermutlich ja«, sagte Zamorra.
    »Was gedenkst du zu tun, um Cher Cobalt dieses Schicksal zu ersparen?« wollte Nicole wissen.
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht.«
    »Das ist nicht gerade ermutigend für Cher.«
    »Ich kann das Mädchen nicht unter eine gläserne Glocke stellen«, sagte Zamorra grimmig.
    Die Espressotür öffnete sich abermals, und Cher Cobalt trat ein. Sie schaffte sogar ein strahlendes Lächeln. Sie setzte sich zu Nicole und Zamorra. »Die Sache ist perfekt. Ich habe soeben den Vertrag unterschrieben. Ich werde die Rolle in der BBC-Serie spielen.«
    »Ich freue mich für dich, Cher«, sagte Nicole und küßte die Schauspielerin auf die Wangen.
    »Gratuliere«, sagte Zamorra.
    »Frank Mansfield hat Traumbedingungen für mich ausgehandelt. Er ist der cleverste Manager, den ich kenne.« Cher legte Nicole die Hand auf den Arm. »Ich werde die Briten im Sturm erobern, Nicole.«
    Nicole Duval nickte. »Davon bin ich überzeugt, Cher. Du bist eine großartige Schauspielerin.«
    »Und die Rolle in der Fernsehserie ist phantastisch.« Chers Begeisterung ebbte mit einemmal ab. Zweifel an der Zukunft schienen ihr gekommen zu sein. Erlebnisse wie jenes von der vergangenen Nacht konnten ihre Gesundheit untergraben, und wenn sie geistig krank war, würde sie nicht so arbeiten können, wie man das von ihr erwartete. Was dann? Man hatte das Recht, für die Spitzengage, die man ihr zugestand, eine Spitzenleistung zu verlangen. Aber wie sollte sie die erbringen, wenn die Todesangst wiederkam?
    Zamorra konnte sich vorstellen, was hinter Cher Cobalts Stirn in diesem Augenblick vorging.
    »Nicole hat mir erzählt, was Sie erlebt haben, Cher.«
    Die Schauspielerin blickte Zamorra furchtsam an, »Glauben Sie, daß es sich wiederholen wird, Professor?«
    Zamorra hob die Schultern. »Tut mir leid, das kann ich nicht sagen.«
    »Haben Sie Abel Cimarron gesprochen?« wechselte Cher unvermittelt das Thema.
    »Ja.«
    »Konnten Sie etwas erfahren, das Ihnen weiterhilft?«
    »Vielleicht. Abel Cimarron sprach von einer kleinen häßlichen Teufelsstatue, die Flo Danning gehörte. Kannten Sie sie?«
    Cher Cobalt nickte. »Ja. Ich kenne sie.«
    »Flo wollte sich von ihr nicht trennen.«
    »Ich weiß«, sagte Cher mit gesenktem Blick.
    »Wissen Sie, wer Flo diese Statue geschenkt hat?« wollte Zamorra wissen, und als Cher nickte, fragte er schnell: »Wer?«
    »Ein Mann namens Dambir. Ein Inder. Ihm gehört ein Antiquitätenladen nahe der Paddington Station. Ich war mit Flo mal da. Dambir ist ein häßlicher Mensch. Geradezu furchterregend sieht er aus. Aber er bietet erlesene Antiquitäten an, deshalb kauft ganz London bei ihm ein. Flo war auf der Suche nach einem hübschen Spiegel, sie hätte auch einen gefunden, aber der war bereits verkauft. Dambir meinte, sie solle in den nächsten Tagen noch mal vorbeikommen, vielleicht hätte er dann, was sie suche. Damit sie nicht mit leeren Händen nach Hause gehen mußte, schenkte ihr der Antiquitätenhändler diese kleine Statue. Flo wollte sie zuerst nicht annehmen, aber dann handelte sie plötzlich - wie sie mir sagte - wie unter einem inneren Zwang, nahm die Figur und wollte sich von diesem Moment an nicht mehr von ihr trennen.«
    Cher Cobalt schwieg kurz.
    Sie blickte auf den Tisch.
    Ihre Gedanken schienen weit weg zu sein.
    Als Cher die Augen wieder auf Zamorra richtete, lag Unbehagen in ihrem Blick.
    »Eigenartig«, sagte sie, »daß Sie diese Figur erwähnen, Professor.«
    »Abel Cimarron stellte fest, daß die kleine Teufelsstatue aus Flo Dannings Wohnung verschwunden ist - und zwar kurz nachdem Flo verschwunden war.«
    Cher grub ihre weißen Zähne in die Unterlippe. »Kurz nach Flo Dannings Verschwinden stand diese Figur plötzlich in meinem Penthouse, Professor,«
    Zamorra riß die Augen auf. »Steht sie da noch?« fragte er hastig.
    »Ja.«
    »Die will ich sehen«, stieß Zamorra hervor und erhob sich rasch.
    ***
    Die Statue bestand aus schwarzglänzendem, glattem Marmor. Der kleine Teufel war von einer erschreckenden Feindseligkeit beseelt. Sein verzerrtes Gesicht verabscheute die gesamte Menschheit. Kleine Hörner ragten aus der hohen Stirn. Der Mund war grausam und gemein geformt. Die Figur stand auf einer Anrichte im Wohnzimmer, und Cher Cobalt hatte keine Ahnung, wie sie

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