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0108 - Das Eisgefängnis

0108 - Das Eisgefängnis

Titel: 0108 - Das Eisgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair einem langsamen Tod entgegensiechte.
    Eine grüne Lampe flackerte auf, und gleichzeitig ertönte ein Summton.
    Jemand wollte Dr. Tod sprechen.
    Morasso hob den Hörer eines seiner zahlreichen Telefone ab und meldete sich mit einem knappen »Ja?«.
    Es knackte zweimal, dann vernahm er eine dünne Stimme. »Er ist angekommen.«
    »Wo bist du?« fragte Morasso.
    »Auf dem Flughafen!«
    »Du hast ihn gesehen?«
    »Ja!«
    »Und?«
    »Ein Kommissar hat die beiden abgeholt.«
    Morasso lachte. »Ich weiß schon. Sicherlich dieser Bartholo. Aber wieso die beiden?«
    »Er hat noch einen Mann mitgebracht«, berichtete der Mann vom Flughafen.
    »Und wen?«
    »Ich kenne ihn nicht, aber er ist ein Chinese.«
    Dr. Tod überlegte. Sinclair kam mit einem Chinesen? Sollte er sich einen neuen Partner zugelegt haben? Bisher war ihm nur dieser Reporter bekannt. Wie dem auch sei, ob Chinese oder Neger, sterben mußten beide.
    »Was ist dann geschehen?« fragte Morasso.
    »Sie sind zusammen mit Bartholo in einen Wagen gestiegen und abgefahren.«
    »Weiter dranbleiben«, sagte Morasso und legte auf.
    Er lächelte kalt. Es war alles vorbereitet. Spitzel hatten ihm gemeldet, in welchem Hotel Sinclair absteigen wollte. Es war das »Bella Vista«, direkt im Zentrum. Wenn Sinclair dort eintraf, würde er schon die erste Überraschung erleben. Man wartete bereits auf ihn. Und dann dauerte es nicht lange, bis der Geisterjäger vor seinen Füßen lag. Das war für Dr. Tod die größte Freude.
    Er war wohl der einzige Mensch gewesen, dessen Seele im Reich des Spuks dahinvegetierte. Zwischen den schwarzen Dämonenseelen mußte er warten, bis die Erlösung kam. Gehofft hatte er immer, schließlich war es soweit gewesen. Und eigentlich blieb Asmodina auch nichts anderes übrig, denn Sinclair hatte im Laufe der Jahre große Erfolge errungen. Er hatte Gegner besiegt, die fast als unbesiegbar galten. Es war ihm sogar gelungen, den Schwarzen Tod zu erledigen. Damit hatte niemand gerechnet.
    Dr. Tod stand auf. Ein paarmal lief er in dem großen Raum auf und ab, wobei er mit sich selbst redete. Er schmiedete grausame Pläne und setzte sich dann abrupt wieder hin.
    Zwei Knopfdrücke, und die Monitore gaben Bilder zurück.
    Fernsehkameras überwachten sein riesiges Grundstück. Sie beobachteten mit ihren künstlichen Augen jede Ecke.
    Ruhig lag das Grundstück im gleißenden Sonnenlicht. Nichts rührte sich auf dem gewaltigen Areal. Holunder und Hibiskus blühten. Dazwischen stießen Agaven ihre breiten Blätter in die Höhe, und die Wedel der Palmen bewegten sich im leichten Wind.
    Mehrere Wasserspeier drehten sich um die eigene Achse und besprengten den kurzgeschorenen Rasen, der wie ein glatter grüner Teppich wirkte.
    Dr. Tod war zufrieden. Dann kam der nächste Anruf. Renato Gitti, einer seiner Vertrauten, wollte ihn sprechen. Und Gitti hatte schlechte Nachrichten.
    »Sie haben ihn erwischt«, meldete er, wobei sich seine Stimme fast überschlug.
    »Wen haben sie erwischt?«
    »Den Fahrer!« Morasso schaltete schnell. »Ist der Tote gefunden worden?«
    »Wahrscheinlich!« Morasso merkte, wie die Wut in ihm hochstieg. »Wie konnte das passieren?« knirschte er.
    »Es war ein Unfall«, meldete Gitti. »Unser Fahrer wollte besonders schnell sein und ist gegen die Leitplanke geprallt. Fast hätte er noch einen Fiat gerammt, und wissen Sie, wer in diesem Wagen saß?«
    Dr. Tod schaltete schnell. »Doch nicht etwa dieser Sinclair mit dem Chinesen und dem Kommissar?«
    »Doch!« Morasso fluchte.
    »Was sollen wir machen?« fragte Gitti.
    Dr. Tod entschied sich blitzschnell. »Nichts macht ihr. Es bleibt alles beim alten.« Dann legte er auf.
    In seinem Innern kochte es. Plötzlich war sein sorgsam ausgetüftelter Plan durcheinandergeraten. Nur wegen der Dummheit einer Hilfskraft war dieser Bluthund Sinclair bereits jetzt auf seine Spur gestoßen.
    Nun war er auch gewarnt!
    Morasso blieb stehen. Nein, er würde den Plan nicht umwerfen.
    Sinclair sollte seinen Empfang bekommen. Wenn er erst einmal hier war, dann sah sowieso alles anders aus.
    Immer noch wütend verließ Dr. Tod seinen Überwachungsraum.
    Ein breiter Korridor nahm ihn auf. Rechts und links glatte Betonwände. Unter der Decke hingen Leuchtstofflampen, die ihr grelles Licht auf den Boden warfen.
    Dr. Tod schritt den Gang bis zum Ende durch. Er blieb vor einer Metalltür stehen.
    Ab hier begann ein Bereich, der für ihn der wichtigste überhaupt war. Denn hinter der Stahltür erstreckten sich

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