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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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Gouverneur schaltete sich ein. Er informierte Washington und hörte dort zu seiner nicht geringen Überraschung, was in Port Isabel geschehen war.
    »Warten Sie bis zum Morgen«, wurde ihm empfohlen. »Bis dahin haben wir eine bestimmte Nachricht. Wènden Sie sich an das FBI-Büro. Es ist federführend in dieser Angelegenheit.«
    Damit mußte man sich zunächst einmal bescheiden.
    ***
    Professor Zamorra hatte sich gut vorbereitet. Er nahm nicht nur sein Hochspannungsgerät mit, sondern auch zwei Ebenholzpflöcke sowie die Pistole mit den Silberkugeln. Und natürlich sein Amulett.
    Es war sein fester Wille, Nicole herauszuholen. Wenn er das geschafft hatte, würde er noch einmal zurückgehen. Wozu hatte er Dynamit und Napalm mit? Die gesamte Ablage würde er vernichten. Hier, im Hochland von Zacatecas, sollte kein Dämon mehr ein Domizil finden.
    Er würde, dessen war er sich sicher, keine Kunstschätze vernichten. Oder, um genau zu sein, vernichten schon, doch außer ihm, Nicole und den Zombies hätte sie ohnehin niemand zu sehen bekommen.
    Als er in den Gang eindrang, bekam er zu spüren, daß Uztapioc die Mumien der alten Priester zum Leben erweckt hatte. Sie standen nicht mehr in ihren Nischen, sondern bewegten sich im Gang. Nicht etwa hinter-, sondern nebeneinander.
    Zamorra lächelte freudlos. Ein schlauer Bursche, dieser Dämon Uztapioc, dachte er, errichtete eine Absperrung und glaubt, damit könne er mich aufhalten!
    Die schauerlich verzerrten Gesichter der Mumien konnten ihn nicht erschrecken. So etwas sah er schließlich nicht zum ersten Mal. Die halbzerfallenen Gesichter mit den rotglimmenden Augenhöhlen, die vertrockneten Arme, bei denen stellenweise die nackten Knochen hervorsahen, die drohenden Gebärden ließen ihn kalt.
    Es gab nur eins, was ihn störte: Uztapioc würde wissen, daß er hier war, obgleich der Dämon ihn nicht sehen konnte. Zamorra mußte die Mumien vernichten und diese Tatsache konnte Uztapioc nicht verborgen bleiben. Im Grunde tat es Zamorra leid, die Mumien zu zerstören. Bisher war von ihrer Existenz nichts bekannt gewesen, und Wissenschaftler hätten sich voller Freude und geballtem Eifer auf diese Zeugen einer vergangenen Kultur gestürzt. Dann jedoch sagte sich Zamorra, daß wohl nie eines Menschen Auge die gesamte unterirdische Kultstätte zu sehen bekommen würde. Außer ihm und Nicole.
    Die Mumien standen noch zehn Yards von ihm entfernt. Zamorra war stehengeblieben. Um wenigstens einen Beweis für die Existenz der Mumien zu haben, zog er die Infrarot-Kleinstbildkamera hervor. Er schoß acht Aufnahmen, ließ die Kamera wieder in die Tasche gleiten und holte sein Amulett aus dem Hemdausschnitt.
    Es besaß soviel Kraft, die Zamorra umgebende und ihn für Dämonen unsichtbar machende Aura zu durchbrechen.
    Das Amulett schimmerte schwachrot und hatte eine schockierende Wirkung. Die acht Mumien wichen zurück, rissen die Arme hoch, versuchten, die Augen zu bedecken. Dabei stießen sie unartikulierte Laute aus, die sich wie Grunzen anhörten.
    Aber sie lösten sich nicht auf, zerfielen nicht zu Asche, wie es Zamorra angenommen hatte, sondern traten den Rückzug in ihre Nischen an. Sie machten den Eindruck, als hätten sie Schmerzen.
    Die hatten sie tatsächlich. Von dem silbernen Amulett mit dem Drudenfuß und den Tierkreiszeichen gingen starke Ströme aus, die die Körper der Mumien wie Millionen feiner Nadelstiche trafen.
    Nur ein paar Minuten vergingen, dann hatten die Mumien der alten Priester wieder ihre Plätze in den Nischen eingenommen.
    Professor Zamorra hatte die Szene mit gewisser Verblüffung verfolgt. Der geheimnisvolle Zauber seines Amuletts überraschte ihn immer wieder. Vor allem wegen seiner Varianten. Allerdings wußte er nicht zu sagen, welchen Immunitätsgrad die Mumien besaßen. Uztapioc hatte sie zum Leben erweckt. Vielleicht reichte die Kraft des Dämons aus, um die einbalsamierten Leichnam vor dem Verfall zu schützen. War es so, so konnte es unter Umständen für Zamorra Konsequenzen haben. Und es würde bedeuten, daß er den Dämon unterschätzt hatte.
    Nun, er würde bald wissen, ob das Amulett soviel Kraft besaß, andere Wesen zu vernichten.
    Sollte die Kraft und Ausstrahlung nicht groß genug sein, nun, dann hatte er noch andere Mittel zur Verfügung.
    Langsam setzte er seinen Weg fort. Nichts stellte sich ihm in den Weg, bis er die große Halle mit dem Altar erreichte.
    Er verließ den Gang, blieb stehen, sah sich um. Daß Uztapioc ihn sehen konnte,

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