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0109 - Das Alptraum-Mädchen

0109 - Das Alptraum-Mädchen

Titel: 0109 - Das Alptraum-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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hatte.
    Sie waren selbst welche.
    Die perfektesten, die man sich nur vorstellen konnte…
    Da Maruc den Schlupfwinkel James Halbridges kannte, brauchte er den Buick nicht ständig im Auge behalten. In der Pellry Street würde man sich Wiedersehen.
    Maruc Nbowana saß hinter dem Steuer eines schwarzen Pontiacs, einer Dienstkarosse, die der Botschaft gehörte. CD-Schild und das Banner seines Landes hatte er abmontiert. Er scherte sich einen feuchten Kehrricht um seinen diplomatischen Status. Er hatte ihn gegen etwas viel Wertvolleres eingetauscht.
    Er schaltete das Autoradio an. Die Station kam eben mit den neuesten Nachrichten heraus. Maruc Nbowana konnte einen Lachkrampf nur mit Mühe unterbinden, als er dahinterkam, worüber die Nachricht handelte:
    »… hat sich die Lage immer mehr zugespitzt. Letzten Meldungen zufolge hatte die Rebellenarmee unter der Führung von General Dr. Rumelo Brassiere auch die letzten Bastionen vor der Hauptstadt überwunden. Es hieß, daß die Soldaten des Diktators sich der Rebellenarmee angeschlossen hätten. Lediglich in der Nähe des Palastes wird nicht gekämpft. In den befreiten Stadtteilen tanzt die Bevölkerung auf den Straßen und feiert die Armee Dr. Brassieres. Über das Schicksal des Diktators wurde bisher nichts bekannt, doch General Dr. Rumelo Brassiere versicherte in seiner ersten Rundfunkrede, daß er in Sratono, wie das Land in Zentral-Afrika künftig heißen soll, wieder die Demokratie hersteilen möchte. Freie und geheime Wahlen sind schon für Ende Januar ausgeschrieben.«
    Maruc Nbowana stelle das Radio wieder ab und griente und gratulierte sich zu seinem Entschluß. Zeitmäßig günstiger hätte er gar nicht fallen können.
    Ab morgen wäre er ein Nichts gewesen. Ein Bettler, der in den Staaten um politisches Asyl hätte nachsuchen müssen.
    Dieser Weg blieb ihm wohl auch nicht erspart. Doch er würde sich keinesfalls als Bettler dabei fühlen, denn schon in einer Stunde würde er reich sein. Bis dahin gab es auch keinen James Halbridge mehr. Maruc Nbowana war schon dabei, die Erbschaft des Chefs eines Callgirl-Rings anzutreten. Und keine Gewalt dieser Welt würde seine Position jemals erschüttern können. Denn er kämpfte mit den Mächten der Finsternis Seite an Seite.
    Maruc Nbowana hatte während seiner Träumereien die Ausfahrt vom Long Island Expreßway übersehen.
    Doch das war weiter nicht schlimm. Er würde die nächste nehmen und auf der Whitestone-Bridge zur Bronx hinüberfahren. Eine Verzögerung von allenfalls zehn Minuten.
    Was machte das schon?
    Gar nichts.
    Maruc Nbowana war so euphorisch gestimmt, daß er gar nicht bemerkte, daß vor ihm eine Autoschlange stand. Er knallte einem Datsun genau auf den Kofferraum. Der kleine japanische Wagen wurde quer zur Fahrbahn geschoben. Das Auto, das Nbowana eben hatte rechts überholen wollen, krachte dagegen. Der Crash war ohrenbetäubend.
    Im Licht seiner Scheinwerfer sah Maruc Nbowana noch, daß der Kopf der älteren Frau im Datsun nach vorne ruckte, bis die Sicherheitsgurte den nachfolgenden Körper hart auffingen.
    Der Ex-Diplomat stieß einen lästerlichen Fluch aus. Gerade einen Zwischenfall dieser Art hatte er am wenigsten brauchen können.
    Er wußte, wie schnell man bei der Polizei reagierte. Besonders in New York. Die New Yorker Cops waren bei den Polizisten der anderen Städte nicht sonderlich beliebt. Nicht ganz zu unrecht sagte man ihnen Arroganz und Eigenbrödelei zu. Selbst bei den FBI-Dependancen war man über die N. Y. City Police nicht recht glücklich, wenngleich man ihr zugestehen mußte, daß die Truppe ungeheuer tüchtig war.
    Und gerade diese Tüchtigkeit war es, die Maruc Nbowana ausgerechnet an diesem Abend überhaupt nicht ins Konzept paßte. Tauchte erst ein Streifenwagen auf, würde man ihm Löcher in den Bauch fragen, würde man nicht eher zufrieden sein, bevor man nicht das Letzte aus ihm herausgequetscht hatte.
    Dabei waren seine Killerinnen schon unterwegs.
    Mit Liebesgrüßen aus der Hölle für James Halbridge…
    ***
    Mit quietschenden Pneus schoß Bills Wagen aus der Tiefgarage unter dem Apartmentsilo, in dem er das Penthouse bewohnte. Zamorra hatte das Amulett immer noch in der Faust.
    »Es bleibt bei Norden?« fragte Bill und drückte das Gaspedal fast durch den Wagenboden.
    »Ja. Nimm den kürzesten Weg. Nicoles Impulse sind schon wieder schwächer geworden, fürchte ich.«
    »Gib du auf das Amulett acht. Sag’s mir, wenn ich die Richtung ändern soll.«
    »Okay.«
    Bill

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