0109 - Der Blockadering um Lepso
Mercant zurück. Er übersah das fassungslose Gesicht des Mannes an der Gegenstation in der Zentrale der Abwehr. „Diesen Mann, der wahrscheinlich unter dem Namen Doktor Edmond Hugher auf Lepso lebt, haben unsere Agenten zu suchen. Es besteht der starke Verdacht, daß er Mitarbeiter der Antis ist und im Tempelbezirk lebt. Sonderbefehl an alle Agenten auf Lepso: Gegen Thomas Cardif in keinem Fall mit Gewalt vorgehen! Ich wiederhole noch einmal: gegen Thomas Cardif, alias Doktor Edmond Hugher, in keinem Fall mit Gewalt vorgehen!
Ende!” Als er sich erhob, um seinen Platz vor der Interkomanlage zu verlassen, betraten Deringhouse und Julian Tifflor den großen Besprechungsraum. Schweigend nahmen sie hinter Mercant und Marshall ihren Sitz ein. Auf dem Weg zu seinem Sessel flimmerte vor Rhodan die Luft, und der Mausbiber Gucky tauchte auf. Er war der einzige, der nicht zu dieser Besprechung befohlen worden war.
Er machte, daß er aus Rhodans Nähe kam und ließ sich auf der Couch nieder, die im Hintergrund vor der schmucklosen Wand stand. Rhodan hatte den Telepathen Marshall fragend angesehen.
Fast gleichzeitig schüttelte John Marshall den Kopf. Über seine Parafähigkeit teilte er dem schwach telepathisch veranlagten Rhodan mit: „Gucky hat seine Gedanken abgeschirmt, Sir!” Rhodan setzte sich. „Meine Herren, ich warte nur noch auf Atlans Nachricht, mit der er die Ankunftszeit von fünftausend Arkon- Robotschiffen in unserem System mitteilt. Wie Sie meinen Anweisungen entnehmen konnten, wird die Solare Flotte geschlossen über Lepso auftauchen und diesen Planeten hermetisch abriegeln. In der Zwischenzeit übernehmen Arkons Roboteinheiten den Schutz des Solaren Imperiums. Mercant, bitte?” Er hatte die zweifelnde Miene des Solarmarschalls gesehen. „Sir”, begann der Abwehrchef seinen Vortrag, „wir haben im Augenblick der Besetzung von Lepso mit rund viertausend kampffähigen Schiffseinheiten zu rechnen, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach gegen unsere Aktion zur Wehr setzen werden.” Rhodans aufgehobene Hand unterbrach Mercant. „Wir gehen sogar das Risiko eines galaktisches Krieges ein, Mercant”, rief er. „Wir haben mit den offenen Feindseligkeiten der Springer, der Überschweren, mit Arkons unzufriedenen Kolonialvölkern und den Antimutanten zu rechnen. Alle werden sich gegen unseren Versuch, die augenblicklichen Verhältnisse auf Lepso zu ändern, mit allen Mitteln wehren. Unser Argument, nur eine Polizeiaktion durchführen zu wollen, um einen einzigen Mann festzusetzen, werden sie als eine verkappte Okkupation des Schmugglerplaneten betrachten und dementsprechend handeln.
Atlan und ich sind deshalb übereingekommen, über Lepso nicht nur die gesamte Solare Flotte aktiv werden zu lassen, sondern mit Hilfe von arkonidischen Robotschiffen zwei oder drei weitere, im Radius bedeutend größere Blockaderinge raumwärts aufzuziehen.
Als Reserve steht uns noch der Tob-Flottenverband Imperator zur Verfügung. Von der militärischen Warte aus betrachtet, gehen wir mit geringstem Risiko in diese Aktion, aber Kriege werden ja nur selten auf dem Schlachtfeld gewonnen. Der wirtschaftlichen Macht der Springer, der Überschweren und der Antis haben wir nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen, es sei denn, wir würden die Aktion Lepso innerhalb von drei Standardtagen abschließen können. Ich bin davon überzeugt, daß wir diese Frist nicht einmal voll in Anspruch nehmen werden!” Bully hatte seinen Freund in den letzten Minuten nicht aus den Augen gelassen. Jetzt nutzte er die Pause aus, um seinen vorbereiteten Einwurf zu machen. „Und wenn die Springer, die Überschweren und die Antis es sich anders überlegen und, statt Lepso zu verteidigen, mit allen verfügbaren Schiffen unsere Erde angreifen? Was sind dann schon fünftausend mit Robotern bemannte Raumschiffe, Perry?” Rhodans Blick wurde unter dieser Frage stahlhart. „Die Erde wird schon seit Jahr und Tag angegriffen, aber dieses mal nicht mit konventionellen Mitteln, sondern mit Gift! Haben wir überhaupt noch etwas zu verlieren, oder können wir nur alles gewinnen?
Weißt du, wie hoch die Zahl der Süchtigen geschätzt wird, wohlgemerkt, hier auf der Erde? Man ist sich nur nicht einig, ob es zwanzig oder dreißig Millionen sind! Über kurz oder lang haben wir es auf der Erde mit einer Riesenarmee wahnsinniger Süchtiger zu tun, die zum Sterben verdammt sind. Man hat diesen Millionen Jugend und Gesundheit versprochen, man hat die Menschen mit dem
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