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0109 - Der Blockadering um Lepso

Titel: 0109 - Der Blockadering um Lepso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zugiert das Foto erhielt. Tifflor, Cardifs Mutter, war eine Arkonidin. Die Lebenserwartung der Arkoniden ist heute noch höher als die unsere. Das kann erklären, warum Cardif in diesen vergangenen achtundfünfzig Jahren kaum gealtert ist, aber warum sein Gesichtsausdruck so völlig anders, ja häßlich und ausgesprochen nichtssagend geworden ist, weiß ich nicht zu erklären.” „Eine Plastikmaske?” warf Deringhouse ein. Marshall widersprach. „Unwahrscheinlich, General. Sogar die Aras warnen davor, Gesichtsmasken länger als ein Jahr zu tragen. Sie führen zu schweren Gewebeschädigungen, die kaum mehr auszuheilen sind.” „Vielleicht sieht Cardif heute ganz anders aus als auf diesem alten Foto”, gab Tifflor zu bedenken. „Vielleicht. Lassen wir uns überraschen”, sagte Mercant und ließ erkennen, daß er an einer weiteren Unterhaltung nicht interessiert war. John Marshall ging als einziger den breiten Gang entlang; Mercant, Deringhouse und Tifflor schwebten durch den Antigrav langsam zu den Stockwerken hinab, in denen ihre Büros lagen.
    Rhodan hatte sein Arbeitszimmer verlassen und den Wohntrakt aufgesucht. Hier stand er am Fenster und blickte vom obersten Stockwerk des Verwaltungshochhauses auf Terrania hinab. Auch eine Stadt der Süchtigen, dachte er und machte dazu mit dem rechten Arm eine hilflose Geste. „Thomas, ich komme, ich bin unterwegs zu dir! Du hast bald zu bekennen und nichts zu verschweigen. Danach hast du nichts mehr zu erwarten, wenn es stimmt, daß du mit dem Liquitiv zu tun hast.” Aus Gedanken waren gesprochene Worte geworden. Rhodan hörte sich laut reden, und er spürte, wie sich dabei seine innerliche Verkrampfung löste. Vom Raumhafen her kam das Donnern anlaufender Impulstriebwerke.
    Rhodan sah drei Schwere Kreuzer in den Himmel jagen und verschwinden. Er blickte auf seine Uhr, bis zum angesetzten Start waren es noch zweiundzwanzig Minuten.
    Abseits vom größten Teil der Flotte lag das Schlachtschiff IRONDU-KE, ausgerüstet mit dem Linearantrieb. Das achthundert Meter durchmessende Schiff sah im Vergleich zu den gigantischen Superschlachtschiffen fast unscheinbar aus, und doch deutete in Rhodans Augen Stolz, als sein Blick auf der IRONDUKE ruhte.
    Es war das schnellste Schiff der Solaren Kriegsflotte und auch das erste, das mit dem phantastischen Linearhyperantrieb ausgerüstet war. Er erlaubte Überlichtgeschwindigkeiten, die unvorstellbar waren und bis jetzt noch keine absolute Begrenzung gefunden hatten. Neben dem Fortfall der Transition und der damit verbundenen Schockwirkung hatte dieser Antrieb auch noch den Vorteil, daß der Sternenhimmel bei überlichtschneller Fahrt nicht verschwand und der Zielstern sichtbar blieb. Ein Linearschiff drang auch während millionenfacher Lichtgeschwindigkeit nicht in den fünfdimensionalen Raum ein, sondern hielt sich dabei in einer instabilen Halbraumzone auf, die zwischen der vierten und fünften Dimension besteht. Erneutes Donnern warmlaufender Triebwerke brachte Rhodan wieder in die raue Wirklichkeit zurück. Auch hatte er plötzlich das Gefühl nicht mehr allein zu sein und drehte sich um. Hinter ihm hockte Gucky. Wie lange mag er schon hier sitzen, fragte sich Rhodan, und meine Gedanken hat der Bursche bestimmt auch wieder gelesen. „Perry, kriege ich nur die Hälfte an Strafe, wenn ich sage, daß du mit deinem Verdacht recht hast?” piepste der Mausbiber und legte den Kopf schief. „Was willst du hier, Guck?” Das klang schlecht. Perry Rhodan hatte an Guckys Namen wieder einmal das Ypsilon nicht ausgesprochen und gegen jede bisherige Gewohnheit darauf verzichtet, ihn mit Leutnant Guck anzureden. Leutnant war der Mausbiber schon viele Jahrzehnte. Andere, die mit ihm dieses Patent erhalten hatten, waren inzwischen die Erfolgsleiter einer Militärkarriere hinaufgeklettert, Gucky nicht. Er war zufrieden, Leutnant im Mutantenkorps zu sein, er verfügte über keinen militärischen Ehrgeiz und verzichtete darauf, Sterne, Schwingen oder Kometenschweife auf die Schulterstücke seiner Uniform geheftet zu bekommen. Wenn es darauf ankam, dann überging er jeden Vorgesetzten, ließ Dienstordnung und Dienstweg außer acht und hielt sich an Tatsachen. „Was willst du hier?” wiederholte Rhodan seine Frage scharf. „Ich wollte mit dir gemeinsam einmal aus diesem Fenster auf Terrania hinuntersehen, Perry. Ich hätte mir ja einen besseren Augenblick dazu aussuchen sollen, meinst du nicht auch, Chef?” Er zeigte dabei nicht seinen

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