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0109 - Der Blockadering um Lepso

Titel: 0109 - Der Blockadering um Lepso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Wüste verschwinden? Wo ist Ihre phänomenale Fähigkeit geblieben, im richtigen Moment immer das Richtige zu entscheiden?” herrschte er ihn an. „Sie überfordern mich, Tu- poä. Ich bin eine friedliebende Natur, und solange ich in einem gewissen Rahmen Entscheidungen zu treffen hatte, fielen sie mir nicht schwer. Nun jedoch stehe ich vor einer Situation, die meinem Charakter nicht entspricht.” „Hören Sie auf! Hören Sie doch endlich damit auf”, schrie Tu-poä ihn an. „Ist das von Ihnen entdeckte Liquitiv vielleicht friedliebender Natur oder ein Rauschgift, Hugher?” Der verträumte Ausdruck in den Augen des Arztes blieb.
    Ihr rötlicher Schimmer veränderte sich nicht. Das breitflächige, leicht aufgeschwemmte Gesicht behielt sein Lächeln bei. „Tu-poä, das Liquitiv ist das Flammenschwert, das ich aus dankbarer Ergebenheit in Baálols Hände gelegt habe.” Der Priester musterte den Arzt, als hätte er ihn jetzt zum erstenmal gesehen. „Entweder waren Sie schon immer verrückt, Hugher, oder Sie sind es in den letzten Stunden geworden”, sagte er verzweifelt. „Dieser Feststellung fehlt jede Freundlichkeit”, hatte Hugher darauf zu erwidern. „Haben Sie mir nicht immer wieder erzählt, Baálol sei die wahre und einzige Macht in der Galaxis, und ich könnte meine Dankbarkeit nicht besser zeigen, als Baálols Macht zu stärken? Habe ich es nicht getan, als ich das Liquitiv entdeckte? Werden Baálols Gegner nicht zu harmlosen Narren? Warum sollen sie nicht in der Wüste bleiben? Dort sind sie doch gut aufgehoben!” Tu-poä fühlte, wie ihn das Grauen packte.
    Aber er dachte nicht an die unheilbar Süchtigen, die in der Lepsowüste dahinsiechten, er dachte nicht an die vielen hundert Millionen, die durch den Likör süchtig geworden waren; er erkannte in diesem Augenblick größter Gefahr, daß Perry Rhodans Sohn einen geistigen Defekt hatte. Warum haben wir diesen Defekt nur nicht früher entdeckt, fragte sich der Antimutant verzweifelt.
    Warum ist uns nie aufgefallen, daß Thomas Cardif kaum reagierte, wenn in seinem Beisein über Perry Rhodan gesprochen wurde? Er beschloß, auf der Stelle mit Hugher einen Test zu machen. In der eigenen Erregung übersah er, daß nur eine bestimmte Frage ein sicheres Ergebnis hätte erbringen können. Tu-poä fragte Hugher nicht: Wissen Sie, daß Sie Perry Rhodans Sohn sind? Dieser Gedanke kam ihm gar nicht. Statt dessen fragte er: „Hugher, wissen Sie, wie alt Rhodan ist?” Unter verträumtem Lächeln fragte Hugher zurück: „Fiel Ihnen keine dümmere Frage ein, Tu-poä?
    Was bezwecken Sie damit? Oder versuchen Sie sogar in Abrede zu stellen, daß Rhodan das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt hat?” Das Schicksal in Form einer Alarmmeldung verhinderte in diesen Sekunden, daß Tu-poä jene Frage stellen konnte, die ihm vorhin nicht eingefallen war: Wissen Sie. daß Sie Perry Rhodans Sohn sind? In der Alarmmeldung, die überlaut durch den Lautsprecher kam, war von Perry Rhodan die Rede.
    „Rhodan fliegt mit einer riesigen Flotte ins Firingsystem, Kurs Lepso, ein. Im Flottenverband befinden sich dreißig Superschiachtschiffe! Etwa eine Lichtstunde außerhalb der letzten Planetenbahn gewaltige Strukturerschütterungen, die auf Einflug weiterer Flottenverbände schließen lassen. Neue Meldung: Bei letzterem Verband handelt es sich um Robot-Kampfschiffe des Großen Imperiums.” In Richtung des Lautsprechers blickend, hatte Tu-poä das Gerät so lange aufmerksam betrachtet, wie es die Nachrichten von sich gab. Als es nun schwieg, drehte er sich um, erschrak vor dem träumerischen Lächeln des Mediziners und erinnerte sich zugleich, was er in dieser Krisensituation zu tun hatte. Wortlos verließ er den Raum, der innerhalb der Tempelpyramide lag, betrat den Antigravlift und ließ sich zur Spitze der Pyramide hinauftragen. An Dr. Edmond Hugher, alias Thomas Cardif, dachte er nicht mehr. Jetzt lächelte er maliziös, während er mit gleichmäßiger Geschwindigkeit hochgetragen wurde. Er meinte, daß für Perry Rhodan die letzte Stunde geschlagen habe.
    Sie, die Diener des Baálol, hatten Vorsorge getroffen. Dieses Mal wollten sie die letzte Runde im Kampf gegen den verhaßten Terraner gewinnen. Als Tu-poä den großen Raum dicht unter der Pyramidenspitze betrat, fand er darin schon über hundert Diener versammelt. Leises Stimmengemurmel schlug ihm entgegen.
    Niemand war darüber erregt, daß Rhodan mit seiner Flotte über Lepso erschienen war, und diese

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